2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
– Foto: Michael Schnieders

Rot-Blaue als letzte Mohikaner

Der Pokaltraum von Viktoria Goch ist ausgeträumt. Der Oberligist TVD Velbert war gleich mehrere Klassen zu stark für die Kilkens-Elf. Der 1. FC Kleve steht nach einem 4:1-Erfolg beim MSV Düsseldorf in der 3. Runde des Niederrheinpokals.

Das war´s für die Gocher Viktoria: Die Elf von Jan Kilkens unterlag dem Oberligisten TVD Velbert am Mittwochabend in der zweiten Runde des Niederrheinpokals mit 0:2. Der Trainer gab Daniel Beine, Jonathan Klingbeil, Björn Gatermann und Luca Schmermas eine Pause, die vier hatten allesamt beim letzten Spiel in der Startelf gestanden.

Dafür erhielten Lukas Jacobs, Jordi Barbara, Malik Bongers und Leon Buttgereit die Gelegenheit von Anfang an zu kicken. Insbesondere Barbara machte mit einer engagierten Leistung auf sich aufmerksam. Die Gäste, mit Kennern der regionalen Fußballszene bekannten Gesichtern wie Patrick Ellguth und Björn Kluft in der Startelf, übernahmen ab der ersten Minute das Kommando.

Es dauerte eine Viertelstunde, bis Kluft über rechts mal das Tempo anzog und Raudino in der Mitte bediente, der freistehend aus fünf Metern vorbeizielte. Goch verteidigte mit einer Vierer- und einer Fünferkette, einzig Besar Amzai lauerte auf Höhe der Mittellinie. Er war es auch, der aus 25 Metern den ersten Schuss in die Arme des Velberter Torhüters abgab. Wenig später sorgte Gochs Marius Alt mit einem pfeilschnellen Antritt für Gefahr, er verpasste jedoch den richtigen Moment für den Abschluss und verlor den Ball in aussichtsreicher Position (25. Minute). Fünf Minuten später ließ Velbert die zweite Großchance liegen, Ten Barge parierte einen Schuss aus kürzester Distanz mit dem Fuß. Velbert drückte nun auf die Führung, ließ aber weitere Hochkaräter liegen, so bediente Kluft einen Mitspieler, der aus fünf Metern aber über das leere Tor zielte (35.).

Der aktivste Spieler der Gäste verzog selber auch noch zwei Mal nur knapp über das Gocher Tor. Die Hausherren kamen ihrerseits noch über Lukas Jacobs in den gegnerischen Strafraum, der dort im Laufduell zu Fall kam, was dem Unparteiischen aber nicht für einen Elfmeter reichte. In Hälfte zwei war Entlastung für Goch dann Mangelware, die gut spielende Innenverteidigung um Ernesti und Vogel hatte alle Hände voll zu tun. Nach Vorlage von Kluft sorgte Enz dann für das verdiente 1:0 (69.), ehe Weber wenig später auf 2:0 für Velbert stellte (74.). Die Viktoria hatte sogar noch Glück, dass der Schiedsrichter ein Nachtreten von Amzai, der sich gleich mehrfach mit Gegenspielern anlegte, nicht mit Rot ahndete. Gochs Trainer Kilkens zeigte sich nach Abpfiff nicht unzufrieden: „Läuferisch und kämpferisch haben wir eine gute Leistung gezeigt. Wer weiß, was passiert, wenn wir vor der Pause den Elfmeter kriegen.“

Der 1. FC Kleve gastierte beim marokkanisch geprägten Landesligisten MSV Düsseldorf und überzeugte restlos. Das 4:1-Ergebnis war folgerichtig, zu keinem Zeitpunkt gefährdeten die Herren aus der Landeshauptstadt den Klever Einzug in die dritte Pokalrunde. Trainer Umut Akpinar hatte gleich mehrere Änderungen an der Startformation vorgenommen: So hütete Nachwuchstalent Bjarne Janßen für Stammtorwart Ahmet Taner das Gehäuse, Kai Robin Schneider und Nils Hermsen beackerten die defensiven Außenbahnen. Auch Nathnael Scheffler und Luca Plum erhielten das Vertrauen ihres Übungsleiters. Von Beginn an übernahmen die Rot-Blauen das Kommando. Die erste gute Gelegenheit münzten die Klever gleich in den Führungstreffer um: Der MSV präsentierte sich defensiv ungeordnet, Andre Trienenjost schoss aus wenigen Metern ein (8.). Der 29-Jährige ist fulminant in sein Engagement beim Bresserberg-Klub gestartet. Schon jetzt hat der Ex-Sonsbecker sechs Pflichtspieltreffer auf dem Konto. „Ich bin gut angekommen und freue mich darüber, einen Lauf zu haben. Noch lieber als meine Tore aber wären mir Punkte für das Team“, sagt Trienenjost.

Wenige Zeigerumdrehungen später verpasste Kleves Mike Terfloth das 2:0 nur knapp. Niklas Klein-Wiele hatte den Ball kampfstark an der Mittellinie erobert, lief gen Strafraum und legte quer auf Terfloth. Er aber verfehlte das Tor um wenige Meter. Nach 19 Minuten nickte Sebastian van Brakel dann aber nach einem Freistoß von Spielführer Fabio Forster per Kopf zum 2:0 ein. In der Folge flachte das Spielniveau deutlich ab, immer wieder setzten auch die Hausherren Nadelstiche, ohne nachhaltig gefährlich zu werden. Zur Halbzeitpause wechselte Umut Akpinar gleich dreifach: Für Terfloth, Klein-Wiele und Trienenjost kamen Levon Kürkciyan, Pascal Hühner und Tim Haal in die Begegnung. Sie benötigten einige Minuten, um sich zurechtzufinden. In dieser Phase drückte der MSV auf den Anschlusstreffer. Turbulent wurde es jedoch erst in der 75. Minute: Der Unparteiische zeigte auf den Punkt, nachdem ein Düsseldorfer Angreifer im Klever Strafraum zu Fall gebracht wurde. Nabil Jaouadi verwandelte souverän zum zwischenzeitlichen 1:2.

Kleve aber zeigte sich unbeeindruckt. Eine schnelle Kombination vollendete Pascal Hühner (68.) aus 25 Metern sehenswert in den Winkel. Für den Schlusspunkt sorgte Levon Kürkciyan in der Nachspielzeit. Der Armenier setzte zum Solo an, spielte sich frei und schob per Vollspann am MSV-Schlussmann vorbei.

„Wir haben den Kampf gut angenommen und waren auch läuferisch richtig stark. Zum richtigen Zeitpunkt haben wir die Tore gemacht. Da dürfen wir zufrieden sein“, sagt Andre Trienenjost. Die Konsequenz: Der 1. FC Kleve ist der einzige verbliebene Kreis Klever Klub in der dritten Runde des Niederrheinpokals.

Aufrufe: 05.9.2019, 18:05 Uhr
RP / Maarten Oversteegen und Niko HegemannAutor