2024-05-14T11:23:26.213Z

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– Foto: Michael Schnieders

Die Chance auf dem Silbertablett

Oberliga: Der 1. FC Kleve will gegen Kray besser aussehen als im Hinspiel

Der Oberligist 1. FC Kleve gastiert am Sonntag, 14.15 Uhr, beim Aufsteiger FC Kray. Im Hinspiel setzte es für die Rot-Blauen eine bittere 0:2-Niederlage. Nun aber sind die Vorzeichen aussichtsreicher. Auch personell sieht´s besser aus.
Es war eine gleichermaßen überraschende wie schallende Ohrfeige, die sich die Oberliga-Kicker des 1. FC Kleve zum Saisonauftakt gegen den FC Kray einholten. Im heimischen Bresserberg-Stadion unterlag die Mannschaft von Trainer Umut Akpinar am ersten Spieltag mit 0:2, gegen kämpferische Aufsteiger waren die Rot-Blauen völlig überfordert. Und das, obwohl der FC zuvor regelrecht durch die Sommervorbereitung marschiert war. Es folgte eine Negativserie von sechs Partien ohne Sieg, erste Hitzköpfe sinnierten von einer sportlichen Krise. Nun aber, 118 Tage später, gehört das Klever Aufgebot zu einem der formstärksten der fünfthöchsten deutschen Spielklasse. So reicht es aktuell für Tabellenplatz elf, auf den ersten Abstiegsplatz hat die Akpinar-Elf mittlerweile einen komfortablen Vorsprung von zehn Zählern aufgebaut. Da scheint das richtige Momentum gekommen, in der ersten Begegnung der Rückrunde gegen den FC Kray Wiedergutmachung zu betreiben. „Der FC Kray hat eine gute Mannschaft, das hat das Hinspiel klar gezeigt. Die Niederlage war damals verdient. Vor allem die Offensive von Kray ist stark. Da werden wir alles abrufen müssen, um zu bestehen“, sagt Cheftrainer Umut Akpinar im Gespräch mit unserer Redaktion.

Und dennoch: Im Vergleich zum ersten Spieltag hat sich nicht nur auf Klever Seite einiges verändert. Mittlerweile nämlich sind es die Essener, deren Formkurve steil nach unten zeigt. In den vergangenen sechs Begegnungen stand für die Mannschaft von Trainer Philip Kruppe kein Sieg zu Buche, zuletzt unterlag der FCK dem VfB Hilden mit 1:2. Dabei spielten die Grün-Blauen zwischenzeitlich um die vordersten Platzierungen mit. „Wir sind alle unzufrieden mit der aktuellen Situation. Ich habe mich schon unmittelbar nach der Niederlage gegen Hilden mit der Analyse beschäftigt und wir haben die Partie in den Trainingseinheiten unter der Woche aufgearbeitet, um gegen starke Klever zu drei Punkten zu kommen“, sagt Trainer Philip Kruppe auf der vereinseigenen Internetpräsenz.

Der 1. FC Kleve aber bewies in der vergangenen Woche, über bemerkenswerte Moral zu verfügen. Im Uhlenkrug-Stadion von ETB Schwarz-Weiss Essen lagen Spielführer Fabio Forster und Kollegen 0:2 zurück, ehe eine sensationelle Aufholjagd im 3:2-Siegtreffer von Sebastian van Brakel in der 96. Minute mündete. „Den Schwung aus Essen wollen wir nun mitnehmen. Aber wir können uns nicht länger mit dem Spiel beschäftigen, der Fokus liegt nur auf Kray. Dafür müssen wir gut vorbereitet sein“, sagt Akpinar. Auch ein Fazit zur abgeschlossenen Hinrunde wolle er noch nicht ziehen. „Das machen wir erst in der Pause. Da dürfen wir jetzt keine Energie verlieren, dafür ist das Spiel am Sonntag zu wichtig“, erklärt der 42-Jährige weiter. So können die Rot-Blauen den Aufsteiger in der Tabelle gar einholen, nur einen Punkt haben die Essener noch Vorsprung. „Man muss großen Respekt vor der Serie des 1. FC Kleve haben, die, nachdem sie nicht optimal in die Saison gestartet sind, nun nur noch einen Punkt hinter uns stehen. Kleve ist eine sehr kompakte Mannschaft, die auch im Hinspiel schon schwer zu knacken war. Es wartet erneut ein Brett auf uns“, sagt FCK-Trainer Kruppe.

Auch mit Blick auf die Personalsituation der Klever könnte man behaupten, dass die Vorzeichen kaum besser sein könnten, die 0:2-Hinrundenniederlage vergessen zu machen. Neben der Rekonvaleszenten Nils Hermsen und Andre Trienenjost dürfte Akpinar über den gesamten Kader verfügen. Zwar sei die Mannschaft, so erklärt es der Übungsleiter, unter der Woche von einer grassierenden Grippewelle heimgesucht worden. Dass ein Spieler aber deswegen tatsächlich ausfällt, sei nicht ausgemacht. Zudem dürfte sich Außenverteidiger Abdullo Saidov wieder aufdrängen. Monatelang musste er ob eines gebrochenen Arms passen. Zuletzt spielte der defensivstarke Tadschike zwei Partien über die volle Distanz für die Klever Bezirksliga-Reserve. Trainer Akpinar sagt über ihn: „Spiele tun ihm gut. Nur so kann er zu alter Stärke zurückfinden. Er steht wieder im Saft, braucht aber noch Einsatzminuten.“

Aufrufe: 06.12.2019, 22:15 Uhr
RP / Maarten OversteegenAutor