2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wenn der Verein die sportlichen Hausaufgaben erfüllt, wird der 1. FC Kaan-Marienborn laut dessen Sportlicher Leiter Jochen Trilling das Abenteuer Regionalliga angehen. Foto: juka
Wenn der Verein die sportlichen Hausaufgaben erfüllt, wird der 1. FC Kaan-Marienborn laut dessen Sportlicher Leiter Jochen Trilling das Abenteuer Regionalliga angehen. Foto: juka

"Werden Lizenz beantragen"

Kaan-Marienborn müsste für Umbauten jedoch in Vorleistung treten

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Es war ein dicker Dämpfer für den Anspruch an den eigenen Auftritt auf dem Sportplatz, als der Fußball-Oberligist 1. FC Kaan-Marienborn am Sonntag mit 0:2 beim Tabellenvierten FC Brünninghausen patzte. „Das war heute unsere schlechteste Leistung in dieser Saison“, ärgerte sich Trainer Thorsten Nehrbauer hernach.

Immerhin, das Team aus dem Breitenbachtal führt in seiner zweiten Saison nach dem Aufstieg a die Oberliga-Rangliste weiterhin an. Jedoch hat der Liga-Primus nach drei Niederlagen in den sechs Spielen seit dem Ende der Winterpause sein zuvor scheinbar so komfortables Punktepolster aufgebraucht. Die sportlichen Ambitionen in der Herkules-Arena hat der jüngste Rückschlag jedoch nicht gebremst.

Weshalb Jochen Trilling, Sportlicher Leiter in Kaan-Marienborn, vor dem zweiten Oberliga-Stadtderby am morgigen Samstag (19.30 Uhr) bei den Sportfreunden Siegen nun auch offiziell sagt: „Wir werden einen Lizenz-Antrag stellen.“ Der ist notwendig, um im Erfolgsfall auch tatsächlich in die Regionalliga West aufsteigen zu dürfen. Die beiden erstplatzierten Mannschaften des Abschluss-Klassements in der Oberliga qualifizieren sich für die vierthöchste deutsche Liga. Verzichtet eine dieser Mannschaften, können die Clubs auf den Plätzen 3 und 4 nachrücken.

Die Frist, um den Zulassungsantrag beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) einzureichen, läuft diesmal erst am 3. April um 24 Uhr ab. Der Zeitraum ist verlängert worden, weil der 31. März auf Karsamstag fällt. Wie viele Clubs bislang ihr Interesse an der Regionalliga bekundet haben, wollte Roland Leroi, der Medienreferent des WDFV, noch nicht sagen.

„Es ist noch ein weiter Weg“, erklärte Trilling gewohnt vorsichtig. Und: „Es gibt noch einiges zu tun, viel zu erledigen“ für den Lizenz-Antrag. Es gab zwar schon vor Wochen eine gemeinsame Platzbesichtigung im Breitenbachtal mit Verein, Verband, Stadt und Polizei. Wie die Auflagen des WDFV letztlich zu erfüllen sind, ist aber noch in der Schwebe.

Die Liste des WDFV mit jenen Voraussetzungen, die ein Verein für die Regionalliga-Teilnahme erfüllen muss, ist lang. Da werden zum Beispiel gefordert: Zuschauerkapazität von 2500 Plätzen, darunter 100 Sitzplätze; separater Gästebereich mit 800 Plätzen; ausreichend Parkplätze, auch für den Gästebereich mit eigenem Zugang; geeignete Flutlichtanlage; Ausweichplatz für so genannte Sicherheitsspiele

„Die Stadt ist bereits seit letztem Jahr im Gespräch mit dem 1. FC Kaan-Marienborn“, erklärte jetzt Siegens Bürgermeister Steffen Mues. Der Sportplatz im Breitenbachtal ist städtischer Besitz. Derzeit werde geprüft, sagte Mues weiter, wie der Käner Platz tauglich für die Regionalliga gemacht werden könne und was das koste. Diese Maßnahmen müssten aber noch nicht beschlossen und umgesetzt sein, betonte Trilling, wenn sein Verein den Lizenz-Antrag einreicht.

Zwei Voraussetzungen für Regionalliga-Fußball beim 1. FC Kaan-Marienborn sind indes schon jetzt erledigt. Schon im Sommer bekommt die Herkules-Arena einen neuen Kunstrasenbelag. Drei Jahre früher als von der Stadt Siegen eigentlich geplant. Der Sport- und Bäderausschuss hat unlängst beschlossen, den Umbau vorzuziehen. Die Kosten des städtische Anteils in Höhe von rund 200 000 Euro finanziert der Verein mit Hilfe seines Sponsors vor, bekommt das Geld dann im Jahr 2021 erstattet. Zudem stelle die Stadt das Leimbachstadion als Ausweich-Quartier zur Verfügung, sagte Bürgermeister Mues.

Die Möglichkeit, Baumaßnahmen durch den Verein vorzufinanzieren, würde „derzeit besprochen“, erklärte Trilling: „Wir versuchen, alles durch zu diskutieren.“ Bürgermeister Mues „geht davon aus, dass ein großer Teil der Maßnahmen durch den Verein zu finanzieren ist“, heißt es in seiner Stellungnahme. Eine Überlegung, statt in Kaan um- und auszubauen, gleich komplett ins Leimbach-Stadion umzuziehen, ist laut Mues „angestellt worden“: „Sie könnte dann wieder akut werden, wenn eine Umsetzung der Auflagen im Breitenbachtal nicht möglich sein sollte“.

Und dann gibt es ja noch von Seiten des Fußballverbandes die Forderung an (künftige) Regionalligisten, den Kicker-Nachwuchs in den eigenen Reihen zu fördern. Von „mindestens fünf Jugendmannschaften“ ist in den Statuten die Rede und weiter „wobei A-, B- und C-Junioren verpflichtend sind“. Kaan hatte für die Saison 2017/18 Teams bei den A-, D- (2), E- (2) und F-Junioren gemeldet. Das würde für die Regionalliga-Lizenz nicht ausreichen, zumal die Käner A- und D-Junioren lediglich in Spielgemeinschaften antreten. Zu den Jugendmannschaften „haben wir Ideen“, erklärte der Sportliche Leiter Trilling, „auch hier finden Gespräche statt.“

Aufrufe: 023.3.2018, 09:45 Uhr
Carsten LoosAutor