2024-06-03T07:54:05.519Z

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Die Feierlichkeiten in Kaan-Marienborn sind erstmal vor bei. Nun gilt es, mit voller Konzentration am "Abenteuer Regionalliga" zu arbeiten. Fotos (2): juka
Die Feierlichkeiten in Kaan-Marienborn sind erstmal vor bei. Nun gilt es, mit voller Konzentration am "Abenteuer Regionalliga" zu arbeiten. Fotos (2): juka

Lizenz nicht mehr in dieser Woche

WDFV lässt sich Zeit - Problem: fehlende Jugend-Mannschaften

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Irgendwie drängte sich der Eindruck auf, als wolle sich der 1. FC Kaan-Marienborn überhaupt nicht mehr aus dem Aufstieg-Feier-Party-Modus verabschieden. Nach dem Sprung in die Fußball-Regionalliga West waren Mannschaft und Trainer des bisherigen Oberligisten zur Saisonabschlussfahrt nach Mallorca aufgebrochen.

Zumindest Coach Thorsten Nehrbauer blieb schließlich weit länger auf der Baleareninsel als erwartet. Die Rückreise war ins Stocken geraten. Erst 20 Stunden nach der ursprünglich geplanten Abflugzeit in Palma de Mallorca landete der Übungsleiter gestern wieder in der Heimat. Und kündigte sogleich an: „Heute Abend geht die Arbeit los.“ Unmittelbar nach dem 0:0 im letzten Saisonspiel bei der Hammer SpVg, das den Känern den größten Erfolg in ihrer nur elfjährigen Vereinsgeschichte beschert hatte, hatte Nehrbauer die Taktik für die nächsten Tage vorgegeben: „Diese Woche wird entspannt, und ab der nächsten Woche geben wir Vollgas.“

Den Bescheid, dass der Club in knapp acht Wochen Regionalliga-Fußball in der Herkules-Arena spielen darf, hat Kaan noch nicht in der Hand. „Die Bescheide gehen voraussichtlich diese Woche nicht mehr an die Vereine raus“, sagte Roland Leroi, der Pressesprecher des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV). Damit steht Kaan also nicht alleine da.

Morgen gibt es im Fußballausschuss des WDFV zudem noch ein Gespräch über den Unterbau an Jugendmannschaften des heimischen Aufsteigers. Bekanntlich müssen Regionalligisten mit mindestens fünf eigenen Nachwuchsteams (also nicht in Spielgemeinschaften), darunter in jedem Fall bei den A-, B- und C-Junioren, am Spielbetrieb teilnehmen. „Wir sind in Kontakt mit dem Verband“, sagte Jochen Trilling, der Sportliche Leiter in Kaan. „Wir haben mehrere Vorschläge und Konzepte gemacht, so wie der Verband das haben wollte.“

Verschiedene Regionalligisten lassen ihren Nachwuchs beispielsweise weiter in Spielgemeinschaften antreten, die dann aber unter dem Vereinsnamen auflaufen. Der WDFV-Sprecher Leroi sieht keine Probleme auf Kaan zukommen: „Bei anderen Aufsteigern ist das ähnlich.“

F: Kaiser
F: Kaiser

Kaan hatte in der Saison 2017/18 sechs Jugend-Teams gemeldet, drei davon allerdings in Spielgemeinschaften. Nach Informationen von FuPa Südwestfalen wird Aufsteigern jedoch gerade bei diesem Thema meist eine einjährige Übergangsfrist eingeräumt.

Neben Kaan stehen der westfälische Oberliga-Meister SV Lippstadt und der SV Straelen nach seinem Durchmarsch durch die Oberliga Niederrhein als Regionalliga-Neulinge fest. In der Mittelrheinliga ist die Meisterschaftsfrage zwischen Tabellenführer TV Herkenrath und Verfolger FC Hennef 05 „nur noch von theoretischer Natur“, wie selbst der Hennefer Geschäftsführer Henning Borgmann vor dem letzten Spieltag sagte. Sein Club hat drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter TV Herkenrath und die weitaus schlechtere Tordifferenz. Kaans Angreifer Norman Wermes hatte bis zum vergangenen Sommer in Herkenrath gespielt, damals unter Trainer Alexander Voigt, der bis Februar 2016 Co-Trainer unter Ottmar Griffel bei den Sportfreunden Siegen war.

Auch um die Termine für die Saisonvorbereitung will sich Nehrbauer erst nach seiner Rückkehr von Mallorca kümmern. „Das Testspiel beim TSV Steinbach (30. Juni, Anm. d. Redaktion) haben wir schon vorweg vereinbart“, erklärte der Trainer. Wann die Mannschaft wieder ins Training einsteigt und gegen welche Clubs Testspiel austrägt, werde nun festgelegt. „Wir haben dabei ein, zwei interessante Optionen“, kündigte Nehrbauer vielversprechend an.

Unterdessen scheint festzustehen, dass Kaan mit dem Großteil seines bisherigen Kaders in der Regionalliga auflaufen wird. Sechs Spieler haben den Verein verlassen, unter anderen Johannes Burk (zum VfB Marburg) und Jared Jörgens (Karriereende). Die anderen 16 Fußballer würden in Kaan bleiben, betonte Nehrbauer. Sechs Spieler will Kaan neu verpflichten, um, wie Nehrbauer sagte, wieder auf einen 22er-Kader zu kommen. „Wir haben viele Möglichkeiten und führen viele Gespräche, um uns kennenzulernen“, betonte er, „denn nur wenn wir zusammenpassen, können wir Erfolg haben.“

Aufrufe: 05.6.2018, 12:00 Uhr
Carsten LoosAutor