2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
2:0 gewann der 1. FC Kaan-Marienborn gegen Rot-Weiß Ahlen.  Foto: Rene Traut
2:0 gewann der 1. FC Kaan-Marienborn gegen Rot-Weiß Ahlen. Foto: Rene Traut

Kaan zurück in der Spur

Heimerfolg gegen Ahlen - Gästefans benehmen sich daneben

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1. FC Kaan-Marienborn - Rot Weiss Ahlen 2:0
Zu den nicht gerade vielen Zuschauern, die sonntags oder auch mal an Gründonnerstag ins Käner Breitenbachtal pilgern, gehören auch etliche (etwas) betagtere Zeitgenossen, die das Treiben der „Enkel-Generation“ zuweilen missbilligend und mit Unmut kommentieren. Ergo sorgte das doch massive Ordner- und vor allem Polizeiaufgebot am Donnerstag für Erstaunen und den klassischsten aller klassischen Kaan-Sprüche: „Doa sin meer va dr Polizei als va de Zoschauer!“

Doch auch im Renten-Alter kann man noch dazu lernen, denn nach 58 Spielminuten das Oberliga-Duells der Käner gegen Ex-Zweitligist Rot-Weiß Ahlen kam buchstäblich Bewegung auf die Stehtribünen. Gerade war das 2:0 der Heim-Mannschaft gefallen, per Foulelfmeter und begleitet von wüsten und obszönen Beleidigungen einer Handvoll Ahlener „Fans“ gegen den erfolgreichen Schützen Mats-Lukas Scheld. Irgendwo fiel eine Bemerkung zuviel, schon flogen Fäuste und jetzt kamen auch die Uniformierten in die Gänge und beendeten das unschöne Gerangel auf dem Nebenkriegsschauplatz mit massivem Eingreifen.
So viel zum „Randgeschehen“. Ein bisschen Vorgeschmack auf mögliche Regionalliga-Szenarien in naher Zukunft, denn durch den allemal verdienten 2:0-Sieg über die Ahlener meldeten die Nehrbauer-Schützlinge sich im Aufstiegsrennen zurück und trotzten auch ei nigen Personalsorgen mit guten Leuten und guten Entscheidungen.

So füllte überraschend Marius Jung die verwaiste Innenverteidiger-Stelle mit Ruhe und Umsicht. Und nicht nur das: nach einer scheinbar abgewehrten Scheld-Ecke köpfte Dawid Krieger gegen die Laufrichtung des Torwarts. Marius Jung setzte nach und sorgte für eine Art Torrichter-Entscheid! Denn der Linienrichter hob die Fahne, um zu signalisieren, dass sein Ball vor der Abwehr der Ahlener bereits die Torlinie überschritten hatte.

Und nur drei Minuten nach diesem 1:0 foulte RWA-Torwart Alisic den unter ihm durchtauchenden Burak Gencal. Den Strafstoß verwandelte Mats-Lukas Scheld trotz der verbalen Hasstiraden absolut sicher zum 2:0. Scheld lenkte das Spiel als „6er“ souverän, während Gencal und auf dem anderen Flügel Semih Yugit, zwei gleiche Typen, die auch noch fast gleich aussehen, für mächtig „Betrieb“ im Spiel sorgten und an fast allen Offensivaktionen beteiligt waren.

Kaan-Trainer Thorsten Nehrbauer lobte obendrein noch Andre Schilamow: „Er ist viel zwischen die Räume gekommen.“ Vor allem aber war Nehrbauer Erleichterung anzumerken: „Wir mussten das Derby-Missgeschick verarbeiten. Da haben wir diese Woche mehr gesprochen als trainiert. Aber wir haben heute eine sehr ordentliche Leistung abgeliefert und damit noch einmal gezeigt, dass wir für jeden Punkt hart arbeiten müssen. Wir sind nicht der FC Bayern der Oberliga.“

Nun ja, der FC Bayern der Oberliga ganz sicher nicht. Aber immerhin meldete man sich nach zuletzt durchwachsenen Ergebnissen wieder im Aufstiegsrennen zurück, auch wenn die Ambitionen auf die Rückkehr an die Spitze später am Abend durch das Dortmunder 2:1 (in der 89. Minute erzielt) noch einmal vertagt werden mussten. Dennoch passte es, was der Sportliche Leiter Jochen Trilling auf FuPa-Anfrage bestätigte: „Wir haben den Lizenz-Antrag für die Regionalliga beim Verband eingereicht und auch schon die Eingangsbestätigung erhalten.“

Aufrufe: 029.3.2018, 23:34 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor