2024-06-04T08:56:08.599Z

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Gemeinsam in Sachen Jugendarbeit: (v. l.) Jochen Trilling und Wolfgang Leipold vom 1. FC Kaan-Marienborn, Frank Waginzik (Geschäftsführer SpVg 09 Bürbach), Michael Pahl (Kassenwart Kaan), Marcel Graf (2. Vorsitzender) und Till Hügelmeyer (Jugendleiter/beide Grün-Weiß Siegen) besiegelten die neue „JSG“. Foto: geo
Gemeinsam in Sachen Jugendarbeit: (v. l.) Jochen Trilling und Wolfgang Leipold vom 1. FC Kaan-Marienborn, Frank Waginzik (Geschäftsführer SpVg 09 Bürbach), Michael Pahl (Kassenwart Kaan), Marcel Graf (2. Vorsitzender) und Till Hügelmeyer (Jugendleiter/beide Grün-Weiß Siegen) besiegelten die neue „JSG“. Foto: geo

"Herkules-Aufgaben" stehen bevor

Kaan-Marienborn: Platz für 800 Gästefans geplant - 250 Meter Zäune

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„Unser Aufstieg ist jetzt 23 Tage her. Wir durften eine Woche feiern, eine Woche bangen um die Lizenz und jetzt ganz viele Wochen arbeiten!“ Wolfgang Leipold, 2. Vorsitzender des Regionalliga-Aufsteigers 1. FC Kaan-Marienborn, ist ein Mann des gepflegten und nicht selten tiefsinnigen Wortes. Seine „Einleitung“ zur heutigen Pressekonferenz des Vereins angesichts der bevorstehenden Veränderungen in der Infrastruktur und Organisation der Käner gab schon mal vor, was jetzt so alles auf den Neu-Regionalligisten zukommt.

Nachdem die Pläne zum Umbau der „Herkules-Arena“ (Sportanlage Breitenbachtal) von der Stadt Siegen „durchgewinkt“ wurden, ist jetzt ein Generalunternehmer gefunden worden, der wohl schon nächste Woche mit den Umbauarbeiten beginnen wird. Auf der „Gegentribüne“ entsteht ein Gästebereich über die gesamte Länge des Spielfeldes bis hinein in den hinteren Torbereich, wo auch der neue Gäste-Eingang gebaut wird. Mit Betonstufen-Anlagen wird Platz für 800 Gästefans geschaffen.
Das ist bemerkenswert, dürfte diese Größenordnung doch nur in sehr seltenen Fällen „überschritten“ werden – soll heißen: die Käner wollen wohl mindestens 90 Prozent ihrer Heimspiele in der „eigenen“ Arena bestreiten.

Dazu soll nun doch noch in der Hinrunde – Überraschung – der Kunstrasen erneuert werden. „Da werden wir dann wohl doch einige Wochen ins Leimbach-Stadion ausweichen müssen“, so der Sportliche Leiter Jochen Trilling. Hintergrund: die Sportanlage ist in städtischem Besitz, eine Erneuerung war erst für 2022 vorgesehen.

Da die Käner aber finanziell in Vorleistung treten wollen, wurde ihnen der frühere Ausbau des in die Jahre gekommenen Geläufs zugestanden. Er sollte aber aufgrund der massiven Umbauarbeiten erst einmal verschoben werden, hatte es zuletzt geheißen.

Massiv sind die Arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes: Knapp 250 laufende Meter Zaun (2,20 m hoch) werden sowohl den „Gäste-Käfig“ bilden als auch die bereits bestehende Container-Umkleideanlage für Spieler und Schiedsrichter zusätzlich umzäunen. Hinzu kommen rund 200 Meter mobiler Zaunanlage (bei Bedarf) sowie 100 Meter Sichtschutz an bestehenden Zäunen. Je nach Bedarf werden für Gästefans auch mobile WC-Anlagen geliehen.

Oben auf der „Haupttribüne“ wird hingegen auf einer Länge von fast 50 Metern neu geschottert und gepflastert, u. a. um Container für Polizei und Ordnungskräfte zu platzieren und ein Podest für Medienschaffende aufzustellen (TV-Kameras). Leitungen für Strom, Internet, Telefon kommen hier unter die Erde. Nicht zu vergessen: 108 Sitzschalen werden auf der bestehenden Betontribüne zusätzlich angeschraubt. Somit soll die Haupttribüne 650 Zuschauern Platz bieten. Auf die skeptische Nachfrage, ob die insgesamt veranschlagten Kosten in Höhe von 60 000 Euro ausreichen, die der Verein übernehmen wird, beharrte Trilling darauf, dass es bei dieser Summe bleibe.

Letzter und wahrscheinlich sehr wichtiger Clou wird ein Shuttle-Bus-Service ab dem Gewerbegebiet „Eisenhüttenstraße“ sein. Spieltags-Besucher können dann ihre Fahrzeuge vornehmlich auf dem Werksgelände der Maschinenfabrik Herkules abstellen, deren Geschäftsführender Gesellschafter Christoph Thoma Hauptsponsor des Vereins ist. Der Shuttle-Service wird dann wohl – in Anlehnung der „Magolves-Linie“ der Sportfreunde Siegen – zur „Herkules-Linie“ des 1. FC Kaan-Marienborn.


Kommt nun der JFV Siegerland?

Zu den Auflagen des Westdeutschen Fußball-Verbandes im Zusammenhang mit der Lizenzerteilung an den 1. FC Kaan-Marienborn gehört auch die Schaffung einer eigenen Jugend-Abteilung. Übergangsweise wird vom Verband für die Saison 2918/2019 akzeptiert, dass der Verein über die Bildung einer Jugendspielgemeinschaft der Auflage nachkommt, mindestens eine A-, B- und C-Jugend zu stellen.

Diese „JSG“ wird ab der kommenden Saison von den Känern, der SpVg 09 Bürbach (wie bisher) und Grün-Weiß Siegen gebildet. Für die A-Jugend (Marius Gerhard) und die C-Jugend (Markus Kronenborg) gibt es bereits Trainer, für die B-Jugend soll die Entscheidung am Wochenende fallen. Aus dem „übergangsweise“ könnte ein Jahr später ein Konstrukt nach dem „Modell Steinbach“ entstehen. Hierzu müsste ein Förderverein gegründet werden, der – so wurde es heute angedacht – z. B. JFV Siegerland heißen könnte. Künftige A-, B- und C-Jugend-Spieler würden dann auf diesen Förderverein gemeldet, der keine Namensbestandteile der Trägervereine Kaan, Bürbach und GW Siegen enthalten darf. Das vom Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach entwickelte Modell wurde von den Verbänden akzeptiert.

Wolfgang Leipold, 2. Vorsitzender des 1. FC Kaan-Marienborn, warb um Verständnis für diesen etwas „konstruierten“ Weg, Bestimmungen des Verbandes einzuhalten: „Wir sind ein kleiner Verein in einem Stadtteil mit 3500 Einwohnern. Unseren Verein gibt es erst seit 2007. Da kann man angesichts der demografischen Entwicklung nicht verlangen, Jugend-Abteilungen wie bei schon länger etablierten Vereinen in Großstädten vorzuhalten.


Aufrufe: 019.6.2018, 22:45 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor