Nachspiel um den Klassenerhalt

Jagdszenen hatten sich zwei Minuten vor Ende der Partie abgespielt. Daran waren die Gummersbacher nach eigenen Angaben aber ziemlich unschuldig. In einem Eins-gegen-Eins-Duell holte FC-Torwart Sven Fischer den anstürmenden Overather von den Beinen – eine klare Notbremse. Doch was sich anschließend abspielte, sei der Szene nicht gerecht worden, berichtet Gummersbachs Vorsitzender Marcus Tuschy: „Plötzlich stürmten Zuschauer und Ersatzspieler des Gastgebers auf unseren Torwart zu und attackierten ihn mit Schlägen.“ Tuschy traf nach Beratung mit den Vereinskollegen die Entscheidung, das Spiel nicht fortzusetzen.

Dass die Partie ohne offiziellen Schiedsrichter auskommen musste – der war aus unerfindlichen Gründen nicht erschienen – trug zur Entscheidung bei. Vor der Partie hatten sich die beiden Kontrahenten darauf geeinigt, einem Overather die Spielleitung anzuvertrauen. Schließlich ging es für den Gastgeber um nichts mehr, während die Gummersbacher noch um den Klassenerhalt kämpften. „Wir hätten zwar das Recht gehabt, einen Schiedsrichter zu stellen, wollten uns aber nichts nachsagen lassen“, begründete Tuschy das Vorgehen.

Warum die Hausherren derart die Kontrolle über sich verloren hätten, blieb ihm ein Rätsel. Ein Rätsel bleibt vorerst auch, wie es nun weitergeht. Die Gummersbacher haben Einspruch eingelegt und hoffen auf eine Wiederholung der Partie. Die Entscheidung, wann sich das Kreissportgericht mit der Sache befassen wird, steht noch aus, dabei drängt die Zeit. Am 30. Juni ist die Saison offiziell vorbei, die Neuauflage müsste also noch in dieser Woche stattfinden. „Jetzt muss eine Entscheidung gefällt werden. Es waren ja noch zwei Minuten plus Nachspielzeit zu spielen. Aber ich weiß nicht, wie das gehen soll“, erklärt Tuschy.