2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Sprunggewaltig: Frankfurts Przemyslaw Begier (l.) und Falkensees Gerischer Valentim   ©FOTO Michael Benk
Sprunggewaltig: Frankfurts Przemyslaw Begier (l.) und Falkensees Gerischer Valentim ©FOTO Michael Benk

Mit Fortuna nicht im Bunde

Frankfurt und Falkensee-Finkenkrug trennen sich 0:1

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Trotz Dauerdrucks und vieler Tormöglichkeiten in der zweiten Halbzeit konnte der 1. FC Frankfurt im letzten Heimspiel des Jahres gegen den SV Falkensee-Finkenkrug einen 0:1-Rückstand nicht mehr wettmachen. Durch die fünfte Saisonniederlage rutschte der 1. FCF in der Fußball-Brandenburgliga auf den 5. Rang ab.

Obwohl der Stachel der dritten Heimpleite noch tief saß, gratulierte Frankfurts Trainer Frieder Andrich (66) anständig seinem Gegenüber Frank Rohde (54) mit einem Plastebecher Tee. Beide, der ehemalige FCV-Mittelfeldstratege und der Ex-Bundesligaprofi vom Hamburger SV und von Hertha BSC, hatten sich noch einiges zu erzählen.

Andrichs Analyse zu der Heimniederlage am Sonnabend lautete wie folgt: "Wir haben die erste halbe Stunde gut gespielt, haben dann nachgelassen. Uns fiel auch nicht viel Gescheites ein, um die gut stehende Verteidigung auszumanövrieren. In unserer druckvollen zweiten Hälfte lieferten die Gäste eine grandiose Abwehrschlacht."

Rohde gab artig, aber aufrichtig ein Kompliment zurück: "Der FCF war die spielerisch beste Mannschaft, mit der wir es in dieser Saison zu tun hatten." Und lobte dann sein neu zusammengewürfeltes Team - zu Recht: "Wir mussten heute ein halbes Dutzend an Stammkräften ersetzen. Wie die Jungs sich da reingekniet haben - alle Achtung! Unser Torhüter hielt wieder einmal sensationell, rettete uns den Sieg."

Für die Zuschauer war es anfangs ein intensiver und bewegter sowie abwechslungsreicher Vergleich zweier offensiv ausgerichteter Teams - mit den etwas besseren Chancen auf dem Kunstrasen für die Gastgeber. Marcel Georgi scheiterte gleich zweimal an Falkensees Schlussmann Stefan Demuth (7./11.). Die Distanzschüsse und ein guter Freistoß von Robin Grothe (15./20./27.) verfehlten nur knapp das Ziel.

Dem hatten die Gäste nur einen leicht abgefälschten Versuch von Soheil Gouhari entgegen zu setzen (19.). Und einen durchaus berechtigten "Elfer", nachdem Felix Matthäs im Strafraum den wendigen und technisch beschlagenen Gouhari von den Beinen geholt hatte. Der Gefoulte trat selbst an den Punkt, drosch die Kugel aber weit über das Gehäuse (21.) - Glück für die Oderstädter. Den Treffer holte Falkensee jedoch wenig später nach, als sich Sascha Lorke links gegen zwei Verteidiger durchsetzte und auch Tony Schnürer im Herauslaufen keine Abwehrmöglichkeit ließ. Der Torwart bewahrte seine Mannschaft vor der Pause mit toller Parade gegen den konterstarken Gerischer Valentim vor einem größeren Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel verstärkte der 1. FCF seinen Druck, spielte und kämpfte um den Ausgleich. Doch bei Georgis Möglichkeiten (48.,51.,52.), beim Freistoß von Przemyslaw Begier (55.) und bei drei Kopfbällen von Florian Matthäs, der sich immer mehr in die Offensive einschaltete, hatten die Oderstädter entweder kein Glück oder scheiterten wie Artur Aniol (68.) an einem überragenden Stefan Demuth.

Der 30-jährige Torhüter, einst im Nachwuchs und der "Zweiten" von Borussia Dortmund zur stattlichen 1,93-Meter-Größe herangewachsen, ist unter anderem nach fast 100 Oberliga-Einsätzen (Havelse, Bonner SC) seit vier Jahren wieder eine echte Hausnummer in Falkensee. Der Flugmanager bei einem Berliner Luftverkehrs-Unternehmen kann bei Abwehrparaden nicht nur gut fliegen, sondern besticht durch abgeklärte Ruhe, Übersicht und gutes Stellungsspiel.

Die Defensive der Gäste mit dem starken Demuth-Rückhalt wankte bei den vielen Befreiungsschlägen, aber sie fiel nicht. Einer der wenigen Entlastungs-Konter hätte beinahe noch das 2:0 für die Rohde-Schützlinge gebracht, doch Patrick Lenz verzog (70.).

"Glück und Pech gleichen sich in einer Saison irgendwie immer aus. Heute hatten wir das Glück nicht gepachtet", sagte Frieder Andrich. Vielleicht sieht es zum Halbserien-Schluss am kommenden Sonnabend in Miersdorf schon wieder ganz anders aus.

1. FCF: Schnürer - Kieschnick, Hildebrandt, Richter, Felix Matthäs - Garling, Florian Matthäs - Georgi, Begier (72. Fiebig), Grothe - Aniol

Schiedsrichter: Bauer (Joachimsthal) - Zuschauer: 81

Aufrufe: 015.12.2014, 09:30 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor