2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

CfR Pforzheim: Gedämpfte Freude über Pokalsieg

1:0 des 1. CfR Pforzheim gegen Spielberg durch umstrittenenTreffer. Einzug ins Viertelfinale nach hart umkämpfter Partie auf dem Holzhof.

Der 1. CfR Pforzheim hat den Einzug ins Viertelfinale des BFV-Pokals geschafft und darf von hochkarätigen Gegnern und vom Finale träumen. Das 1:0 (0:0) im Achtelfinale gegen den Oberliga- und Lokalrivalen SV Spielberg hatte aber einen bitteren Beigeschmack. Denn der Siegtreffer fiel in der 56. Minute, als ein verletzter Spielberger Akteur im eigenen Strafraum lag, der CfR aber weiterspielte.

Am Ende waren sich alle einig, dass eine solche Partie eigentlich nicht durch so einen Treffer hätte entschieden werden sollen, selbst der Torschütze. „Ich kann mich nicht freuen. Es war eine blöde Situation. Eigentlich wollte ich gar nicht richtig schießen“, sagte Dominik Salz nach der Partie. Er schoß auch – freistehend – nicht hart aufs Tor, sondern lupfte den Ball Richtung Spielberger Gehäuse, erwischte damit aber Torhüter Mathias Moritz auf dem falschen Fuß. Der Ball senkte sich ins Netz, jubeln mochte Salz aber nicht.

„Bitter“ und „unsportlich“

Auch sein Trainer Adis Herceg fand es „schade, dass so eine Szene das Spiel entschieden hat“. Ähnlich sah es Spielbergs Übungsleiter Peter Hogen: „Dass wir durch so einen Treffer verlieren, ist bitter.“ Am heftigsten geißelte Bernd Stadler das Pforzheimer Verhalten. „So etwas Unsportliches habe ich noch nie gesehen“, schimpfte Spielbergs Sportvorstand nach dem Schlusspfiff.
Der Treffer belebte die Partie aber nachhaltig und machte sie interessanter. Denn in einer intensiv geführten ersten Halbzeit hatten sich beide Mannschaften nichts geschenkt – vor allem keinen Raum zur Entfaltung. Die große Zahl verbissen geführter Zweikämpfe führte dazu, dass kaum Spielfluss aufkam.

Nach 16 Minuten brachten die Pforzheimer das Spielberger Tor erstmals in Gefahr, doch Julian Grupps Schuss von der Strafraumgrenze strich am Tor vorbei. Erst nach und nach gewannen die Gastgeber in dem zähen Ringen die Oberhand und kamen vor der Pause dann auch zu zwei hochkarätigen Möglichkeiten. Dennis Gudzevic verarbeitete ein Zuspiel von Dominik Salz schön, scheiterte aber mit seinem Schuss am glänzenden Moritz (41.). Fünf Minuten später wäre der Spielberger Schlussmann chancenlos gewesen, doch der stamme Schuss von Nico Charrier prallte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vom Pfosten ins Feld zurück.

Bis zum Gegentor hatten die Spielberger keine nennenswerte Chance. Danach waren sie in Zugzwang. Prompt gab es die erste Möglichkeit, als Alexander Zimmermann aus kurzer Entfernung zum Kopfball kam, doch der Ball landete in den Armen von Manuel Salz (58.).

Konterchancen nicht genutzt

Spielberg musste nun offener spielen, für den CfR gab es zwangsläufig Räume, die die Gastgeber aber nicht konsequent nutzten – so wie bei einem Überzahlkonter in der 82. Minute, der mit einem Abseitspfiff endete. „Es hat mir nicht gefallen, wie wir viele Szenen gelöst haben“, sah Adis Herceg noch einigen Steigerungsbedarf, auch wenn die kämpferische Leistung beachtlich war. Und Abwehrspieler Robert Stark hob hervor: „Wichtig war auch, dass wir zu Null gespielt haben.“
Weil auch der eingewechselte Anthony Coppola aus spitzem Winkel und kurzer Distanz scheiterte (85.), musste sich der CfR noch durch die Spielberger Schlussoffensive zittern und der starke Robert Stark in einen Schuss von Dominic Riedel werfen (87.), ehe das Viertelfinale erreicht war. Selbst die letzte Großchance der Gastgeber blieb ungenutzt, als Cemal Durmus in der sechsten Minute der Nachspielzeit das leere Spielberger Tor – Schlussmann Moritz hatte sich längst ins Offensivspiel eingeschaltet – mit seinem Schuss aus 40 Metern hauchdünn verfehlte.

Aufrufe: 015.8.2017, 21:53 Uhr
Udo Koller/Pforzheimer ZeitungAutor