2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
– Foto: volksfreund.de

Zerf demonstriert in Tawern volle zwei Klassen Unterschied

Rheinlandpokal: 500 Zuschauer erleben klasse Aktionen der Gäste, die souverän ins Achtelfinale einziehen.

Das war eine höchst souveräne Vorstellung des FC Hochwald-Zerf: Mit 5:1 (3:0) setzte sich der Spitzenreiter der Rheinlandliga am Mittwochabend beim zwei Klassen tiefer angesiedelten A-Ligisten SV Tawern durch und zog damit in die Runde der letzten 16 Teams des Rheinlandpokals ein, die am beziehungsweise rund um den 2. November ausgetragen wird.

Die Hoffnungen der in den beiden ersten Pokalrunden jeweils gegen Bezirksligisten siegreichen Tawerner, eine Sensation gegen die Gäste aus dem Hochwald zu schaffen, erhielten schon früh einen Dämpfer: Die von Beginn an schnell und immer wieder gut über die Außen agierenden Zerfer kamen in der sechsten Minute zum 1:0. Dabei bediente Robin Mertinitz mit einem Pass in die Tiefe Kapitän Johannes Carl, der scharf in die Mitte flankte, wo Nils Hemmes aus kurzer Distanz cool einschob. Der Rheinlandliga-Primus hatte vor 500 Zuschauern das Heft des Handelns ganz fest in der Hand, und als Yannik Stein den Ball von links nach innen trug und dort den wieder konzentriert vollendenden Hemmes fand, stand es 0:2 aus Sicht der in den entscheiden Situationen zu langsamen und insgesamt zu respektvollen Tawerner (15.).

Fabian Mohsmann, Coach des SV Tawern:

Einen Schreckmoment erlebten die Hausherren nach knapp einer halben Stunde. Fabian Weber musste nach einer artistischen Rettungstat auf der Linie minutenlang behandelt werden, hatte sich an den Rippen wehgetan, konnte dann aber doch weiterspielen.

Zerfs Aktionen blieben oft blitzschnell. Auch das 0:3 wurde sehenswert herausgespielt. Diesmal hatten Adrian Eisenbarth und Nils Hemmes per Doppelpass vorbereitet. Die Hereingabe an den kurzen Pfosten vollendete Robin Mertinitz (34.).

Tawerns Trainer Steve Birtz:

Vom Imbissstand mit Heike und Marion, über die Helfer an der Theke bis hin zur Stadiondurchsage, der elektronischen Anzeigetafel und der nagelneuen, insgesamt rund 40.000 Euro teuren LED-Flutlichtanlage, die am Mittwoch ihre Feuertaufe bestand: Das Umfeld in Tawern war ausgezeichnet. Auf dem Platz gaben aber die Hochwälder eindeutig den Ton an. Erst nach 36 Minuten verzeichnete der SVT die erste Torannäherung, als Johannes Weber einen Distanzschuss abgab, der für den vereinbarungsgemäß im Pokal auf der Bank Platz nehmende Jan Niklas Koltes spielende Niklas Burg hatte damit aber keine Probleme (36.). Auf der Gegenseite stand Keeper René Gerhards weiteren Zerfer Treffern erfolgreich im Wege.

Mit mehr Mut im Offensivspiel kam Tawern aus der Kabine. Doch auch das vierte Tor fiel für Hochwald: Nach einer Ecke von Matthias Burg drückte Peter Irsch den Ball per Kopf aus kurzer Distanz über die Linie (55.).

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Durch einige Wechsel ging der Spielfluss etwas verloren. Gut 20 Minuten vor Schluss war es dann Kevin Keck, der nach einem der vielen schönen Spielzüge der Gäste an diesem Abend nur die Latte traf (69.).

Nur zwei Minuten später konnte Tawerns Präsident Sebastian Junk, der zudem als Stadionsprecher fungierte, die Tormelodie erstmals abspielen. Nach einem Pass in die Tiefe von Marco Ihl überwand Jonathan Konrad den Zerfer Torwart zum 1:4 (71.). Fast im Gegenzug stellte Hemmes mit seinem dritten Treffer in dieser Partie den alten Abstand wieder her. Stein hatte klug durchgesteckt. Es war der Schlusspunkt unter eine Partie, die einen vollen Zwei-Klassen-Unterschied zwischen beiden Teams offenbart hatte.

Entsprechend froh zeigte sich Zerfs Coach Mohsmann: „Wenn du so früh das 1:0 machst, nimmt das Druck vom Kessel. Wir haben das hoch seriös runtergespielt. Das Gegentor ärgert ein bisschen. Das hat Tawern gut gemacht. Hut ab vor den Jungs, die neu mit dabei waren, aber auch vor denen, die seit Wochen liefern.“

Gegenüber dem jüngsten 2:0 in der Liga gegen den VfB Wissen hatten die angeschlagenen Julian Schneider und Benedikt Schettgen für den Notfall auf der Bank Platz genommen. Für sie rückten Yannik Stein und Adria Eisenbarth in die Startelf.

Für Tawern war die Pleite kein Beinbruch. Trainer Birtz hatte indes auch erkannt, dass „zu viel Respekt von unserer Seite dabei war. Wir haben viele einfache Bälle verloren“. Schmerzlich hatten die Hausherren die verletzten Pascal Kirch, Pascal Hurth und Michael Fantes vermisst. Doch Birtz hat auch so Vertrauen in sein Team: „Wir haben großen Kader und wollen auf jeden Fall ein Wörtchen oben mitreden.“

SV Tawern – FC Hochwald Zerf 1:5 (0:3)
Tawern: René Gerhards - Tobias Weber, Fabian Densborn (74. Carsten Vogel), Fabian Weber, Luca Weisgerber, Nico Kirch, Liam Vella (64. Jonathan Konrad), Dennis Weber, Karim Yahia (79. Ken Lippert), Johannes Weber (84. Conor Lonergan), Marco Ihl
Zerf: Niklas Burg - Johannes Carl, Adrian Eisenbarth, Peter Irsch (66. Johannes Thelen), Tobias Lenz (85. Fabian Mohsmann), René Mohsmann, Matthias Burg (61. Kevin Keck), Maximilian Hoffmann, Robin Mertinitz (61. Marc-André Jücker), Yannik Stein, Nils Hemmes
Schiedsrichter: David Bittner (Schweich) - Zuschauer: 500
Tore: 0:1, 0:2, 0:5 Nils Hemmes (6., 15., 73.), 0:3 Robin Mertinitz (34.), 0:4 Peter Irsch (55.), 1:4 Jonathan Konrad (71.)

Aufrufe: 06.10.2022, 01:29 Uhr
Andreas Arens Autor

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