2024-04-29T13:44:06.427Z

Interview
So würde Illertissens Cheftrainer Holger Bachthaler seine Spieler in der Rückrunde gerne möglichst oft sehen: Kento Teranuma und Maurice Strobel jubeln ausgelassen. – Kleines Bild: FVI-Coach Holger Bachthaler.
So würde Illertissens Cheftrainer Holger Bachthaler seine Spieler in der Rückrunde gerne möglichst oft sehen: Kento Teranuma und Maurice Strobel jubeln ausgelassen. – Kleines Bild: FVI-Coach Holger Bachthaler. – Foto: Heiko Becker/Imago Images

„Wir sind auf dem richtigen Weg“

Trainer Holger Bachthaler sieht seinen FV Illertissen gerüstet für den Abstiegskampf der Regionalliga Bayern +++ Im Interview spricht er über Neuzugänge, Selbstvertrauen und Eigenwerbung in Vorarlberg

Herr Bachthaler, schon Anfang Januar haben Sie Ihre Fußballer zum ersten Mal nach den Weihnachtsfeiertagen wieder auf den Platz gebeten. Die Vorbereitung war entsprechend lange. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Holger Bachthaler: In der Tat hatten wir eine sehr lange Vorbereitung. Zum einen, weil die Spieler bereits im Dezember individuelle Lauf- und Trainingspläne erhalten haben. Außerdem haben wir den Trainingsstart um eine Woche nach vorne verlegt. Wir konnten alle geplanten Trainingsschwerpunkte umsetzen und sind auch von größeren Verletzungen verschont geblieben. Alles in allem bin ich sehr zufrieden.

Welche Schwerpunkte wurden mit Blick auf die bevorstehenden „Wochen der Wahrheit“ gesetzt?

Holger Bachthaler: Aufgrund der Tabellensituation ist klar, dass wir uns in den verbleibenden Spielen in nahezu allen Bereichen steigern müssen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir in der Winterpause mit Niklas Kabalyk einen hervorragenden Athletiktrainer hinzugewonnen haben, um die Spieler gezielter und individueller im athletischen Bereich weiterzubringen. Fußballspezifisch lag der Fokus darauf, Automatismen in den Abläufen im Spiel gegen den Ball und mit dem Ball zu entwickeln.

Sie haben unter anderem zwei Mal gegen österreichische Erstligisten gespielt – und zwei Mal gewonnen. Wie kamen diese Spiele gegen Lustenau und Altach überhaupt zustande?

Holger Bachthaler: Das Spiel gegen Austria Lustenau kam über persönliche Kontakte zu Trainer Markus Mader zustande. Nach unserer starken Leistung beim 3:1-Sieg hat sich dann vermutlich in Vorarlberg herumgesprochen, dass wir ein konkurrenzfähiger Testspielgegner sein können.

Intern wird beim FVI seitdem schon gewitzelt, den Wechsel vom Bayerischen Fußballverband zum Österreichischen Fußballbund anzustreben. Was sind diese Siege denn für die Mannschaft wert?

Holger Bachthaler: Sie waren wichtig, weil wir in beiden Spielen eine sehr gute und mannschaftlich geschlossene Leistung über nahezu 90 Minuten gezeigt haben. Vieles von dem, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben, wurde umgesetzt. Wir wissen aber nur zu gut, dass diese Ergebnisse keine Bedeutung für unseren Start gegen Schweinfurt haben werden.

In welchen Bereichen hat das Team Ihrer Meinung nach in den vergangenen Wochen den größten Fortschritt gemacht?

Holger Bachthaler: Die Jungs haben sehr hart und konzentriert gearbeitet. Man spürt in jeder Trainingseinheit das Engagement jedes Einzelnen und den Willen, sich zu verbessern. Durch die guten Leistungen wächst das Selbstvertrauen und das Zutrauen in unsere Art, wie wir Fußball spielen wollen. Wir sind auf dem richtigen Weg, wissen aber auch, dass uns der Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag begleiten kann.

Der Kader wurde in der Pause auch personell verstärkt. Inwieweit bringen die Neuzugänge den FV Illertissen einen weiteren Schritt voran?

Holger Bachthaler: Felix Thiel, Marco Mannhardt und Kevin Frisorger haben sich sehr schnell und gut integriert. Sie haben auch gezeigt, dass sie sportlich Verstärkungen für uns sein können. Wir haben durch sie definitiv an Qualität im Kader dazugewonnen.

Erster Gegner nach der Pause ist der ambitionierte Regionalligist 1. FC Schweinfurt 05. Kein einfacher Auftakt, oder?

Holger Bachthaler: Schweinfurt verfügt über eine sehr ausgeglichene Mannschaft mit guten Einzelspielern. Der Auftakt hat es in sich. Um dort zu bestehen, benötigen wir eine absolute Topleistung.

Es heißt immer, man müsse im Abstiegskampf die Ruhe bewahren und von Spiel zu Spiel schauen. Aber ganz ehrlich: Gibt’s im Hintergrund nicht doch das eine oder andere Rechenspiel?

Holger Bachthaler: Nein. Aufgrund der Tabellensituation und der verstärkten Abstiegsregelung hat jedes der verbleibenden Spiele für uns eine enorme Wichtigkeit. Dabei dürfen wir uns nicht von einzelnen Ergebnissen positiv oder negativ beeinflussen zu lassen.

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Aufrufe: 021.2.2023, 10:53 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stephan SchöttlAutor