2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Edis Sinanovic schoss zwei Tore, gab zwei Vorlagen und scheiterte am Alu, die Alemannia mit Ryutaro Kishi konnte oft nur tatenlos zuschauen.
Edis Sinanovic schoss zwei Tore, gab zwei Vorlagen und scheiterte am Alu, die Alemannia mit Ryutaro Kishi konnte oft nur tatenlos zuschauen. – Foto: Sven Zimmermann (Archiv)

TSV Schott Mainz zerlegt Waldalgesheim im Eiltempo

7:0-Kantersieg gegen die Alemannia zeichnet sich schon in der Startphase ab +++ Sinanovic glänzt mit zwei Toren und zwei Assists

Julius Haas kennt seine Ex-Kollegen. Vom Fußball-Rausch bis zum blanken Gegenteil sei bei Alemannia Waldalgesheim alles drin, sagt der Neuzugang des TSV Schott Mainz. Einen himmlischen Samstagnachmittag erlebten die Hauptstädter, ein Spiel aus der Hölle seine früheren Kollegen. 7:0 (6:0) gewann der TSV, ein dem Spielverlauf entsprechendes Resultat.

Wenn man bei einer solch einseitigen Oberligapartie von einem Schlüsselmoment sprechen kann, fand er in Minute zwei statt. TSV-Torwart Tim Hansen wischt den Ball kurz mit den flachen Händen nach vorn, spielt ihn mit dem Fuß, nimmt ihn dann auf. Langer Ball, Johannes Gansmann ist am Flügel durch, Edis Sinanovic schiebt im Zentrum ein. 1:0, während die Alemannia Freistoß fordert. Bei sehr konsequenter Regelauslegung zu Recht, wie Hansen zugibt.

"Dodo" macht es wie Zidane

Was in den folgenden 17 Minuten passierte, kann aber nicht nur auf einen ausgebliebenen Pfiff zurückgeführt werden. Seit der 0:1-Niederlage in Gonsenheim, erzählt Haas, haben die Mainzer in jedem Training an ihrem Positionsspiel gefeilt. Mit durchschlagendem Erfolg, die im 3-5-2 hinten oft Mann gegen Mann stehenden Gäste wussten überhaupt nicht, wie ihnen geschah. Sinanovic kreuzte nach innen und spielte in die Schnittstelle, Etienne Portmann schob ins lange Eck (7.). Sinanovic zog wieder ins Zentrum, Gansmann staubte ab (12.).

Die Krönung war der freche Auftritt von Dorian Cucchiara, der erst im Mittelfeld die Zidane-Drehung vorführte und ein paar Sekunden später Gansmanns Hieb ins kurze obere Eck auflegte (19.). „Dodo kommt aus der eigenen Jugend und ist ein extrem fleißiger, laufstarker, ballsicherer Spieler, der alles aufsaugt, was man ihm vorgibt“, lobt Schott-Chefcoach Aydin Ay den 19-Jährigen. Im spielfreudigen Mainzer Gefüge blüht der kleine Kreativkopf auf. Genauso wie der glänzend aufgelegte Sinanovic, der nach doppeltem Doppelpass und Christian Hahns Assist auch das 5:0 schoss (38.) und noch einen Freistoß ans Alu setzte (62.).

Haas zwischen Torjubel und Mitleid

Nachdem Gäste-Keeper Pascal Reichert eine Ecke nach vorne pritschte, machte Haas noch vor der Pause das halbe Dutzend voll (41.). Logisch, dass der 28-Jährige von einem „Wunschergebnis“ spricht: „Gegen seine früheren Mitspieler ist man immer besonders motiviert, aber es tut einem auf der anderen Seite auch Leid. Durch unsere frühen Tore waren sie demoralisiert. Wir hatten in allen Situationen Lösungen, jeder wusste, wo er hinlaufen muss, um Räume zu schaffen.“

Eine Mainzer Halbzeit aus einem Guss, die Ay die Gelegenheit gab, in Durchgang zwei nach nur zwei Trainingseinheiten Neuzugang Maarten Klöppel zu bringen, damit er sich akklimatisiert. Tim Zimmermann, vorige Saison noch in der B-Klasse unterwegs, legte nach Sinanovics Traumpass in die Gasse sein Premierentor nach (72.).

TSV Schott Mainz: Hansen – Obas, Ahlbach, Haas, Schlosser – Müller (46. Klöppel) – Cucchiara (46. Johnson), Portmann – Gansmann (68. Zimmermann), Kern (25. Hahn), Sinanovic (81. Bohne).

Aufrufe: 020.8.2022, 19:18 Uhr
Torben SchröderAutor