TSV Gau-Odernheim schafft den Befreiungsschlag

Es war ein merkwürdiges Spiel auf dem großen Naturrasen am Petersberg. Längere Ballbesitzphasen hatten eigentlich nur die technisch versierten Gäste, die aber keinerlei Torgefahr erzeugten – den Ausgleich ausgenommen, als Kelmend Azizi eine Ecke am kurzen Pfosten per Kopf verwertete (17.).

Daniel Diel muss nur selten eingreifen

Sonst war bei TSV-Torwart Daniel Diel zwar häufiger höchste Konzentration gefordert, weil der ein oder andere höherklassig erfahrene Gäste-Spieler vor und in seinem Strafraum herumlief. Aber zu parieren hatte Diel fast nichts. Auch, weil die am Dienstag im Pokalspiel in Gimbsheim (3:0) erprobte Fünferkette half, das Zentrum dichtzuhalten. Die Defensive um Mittelmann Noah Juricinec machte einen guten Job, unter den Augen des eigentlichen Abwehrchefs Jakob Friedrich, dessen Stammzellenspende (wir berichteten) erfolgreich verlief. Nun gilt es, dem Empfänger die Daumen zu drücken.

Die schöne Kulisse von rund 250 Zuschauern sah ein Gau-Odernheimer Sturmduo, das immer besser harmoniert. Moreno, der von der Zehnerposition aus das Spiel an sich reißen soll, und Tim Zimmermann, dessen Agilität und Tiefenläufe gefährliche Waffen sind. Beide Tore waren Co-Produktionen dieses Duos.

Erst machte Zimmermann einen langen Ball fest, drehte sich um seinen Gegenspieler und servierte für Morenos Flachschuss ins lange Eck (15.). Dann steckte der Neuzugang vom TSV Schott nach einer sehenswerten Kombination über halblinks auf Moreno durch, dessen Schuss vom Innenpfosten ins Netz prallte (87.).

Moreno Fell : „Jetzt geht es bergauf“

„Dieser Sieg war wichtig für unseren weiteren Saisonverlauf“, sagt Moreno, „wir hatten ein schweres Auftakt-Programm, haben aber alles gegeben. Jetzt geht es bergauf.“ Das mag auch für den 23-Jährigen gelten, der nun für die letzten drei Gau-Odernheimer Liga-Tore verantwortlich zeichnet. „Ich fühle mich noch nicht ganz wieder so wie früher, aber es kommt langsam“, sagt Moreno, der das Theater um den Doch-nicht-Wechsel nach Gonsenheim Tor um Tor weiter verblassen lässt.

Das Zusammenspiel mit Zimmermann macht ihm erkennbar Spaß. „Er weiß einfach, wo die Räume sind. Es funktioniert schon ganz gut“, erzählt Moreno, ehe er in die Mitte des Mannschaftskreises beordert wird, um die lauten „TSV“-Jubelgesänge anzusagen.

Mit seinen eigenen Abschlüssen hatte Zimmermann weniger Glück als mit seinen Vorlagen, scheiterte aus spitzem Winkel am Keeper (5., 39.), bekam ein fast sicheres Tor noch von der Linie geputzt (18.), zielte nach hohem Ballklau drüber (56.) oder hatte bei einem abgefälschten Heber Pech (69.).

Das Chancenverhältnis war klar aufseiten der Platzherren. Auch als Luca Dietrich eine Zehn-Minuten-Strafe sah (90.+2), brannte nichts mehr an. „Ballbesitzphasen sind hier schwierig. Wir wollten uns auf diesem Platz nicht tot spielen, sondern Chancen kreieren“, erklärt Trainer Christoph Hartmüller die sehr geradlinige Spielanlage, die fruchtete. „Das war ein verdienter Sieg gegen einen guten Gegner“, fasst Doppelpacker Moreno zusammen.

TSV Gau-Odernheim: Diel – T. Weinbach, Hofmann, Juricinec, Galle, Dimitrijevic (81. J. Weinbach) – Dietrich, Maier – Moreno – Zimmermann (90.+3 Küchenmeister), Gümüs (89. Maurer).

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.