2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kay Schotte stand zwei Jahre nach seinen letzten Einsätzen für Hassia Bingen wieder im Tor.
Kay Schotte stand zwei Jahre nach seinen letzten Einsätzen für Hassia Bingen wieder im Tor. – Foto: Edgar Daudistel (Archiv)

Hassia Bingen: Schotte-Comeback und Alu-Pech

0:1-Niederlage bei TuS Marienborn wäre vermeidbar gewesen +++ Torwarttrainer holt seine Handschuhe vom Nagel

Es war eigentlich die passende Pointe zum Karriere-Ausklang. Am 14. Mai 2022 verabschiedete sich Kay Schotte aus seiner Fußballer-Laufbahn – mit einem Tor. Damals war das für den aktuellen Torwarttrainer von Verbandsligist Hassia Bingen die Premiere. Logisch, als Keeper. Die Hassia verlor in Jägersburg trotz Schottes Elfmetertreffer 1:4, stieg krisengeplagt aus der Oberliga ab, setzte eine Spielklasse tiefer zum Neuaufbau an.

Bis vor einigen Wochen die neuerliche Hiobsbotschaft kam. Das Geld ist alle, die Mannschaft zerfällt. Personalprobleme bei den Torhütern kommen hinzu. Konstantin Schindler schaute bei der TuS Marienborn an Krücken zu, A-Junior Paul Gebhard musste mit Knieproblemen beim Abschlusstraining passen. „Am Abend kam der Anruf: Schotte, du kannst dich schon mal drauf einstellen, morgen ist es so weit“, erzählt der 32-Jährige nach der 0:1 (0:0)-Niederlage am Freitagabend.

In einem Spiel mit lediglich einer Handvoll Torchancen stand der reaktivierte Torwarttrainer zweimal im Blickpunkt. Beim Eins-gegen-Eins mit Matti Rieß, dem erfolgreichsten Stürmer der TuS, fuhr Schotte die Hand aus (50.). Beim Siegtor durch den früheren Binger Antonio Serratore, der einen Freistoß über die Mauer schlenzte (63.), war Schotte machtlos. „Bei Toni kannst du nicht sicher sein, dass er nicht aufs Torwarteck schießt“, sagt der Keeper, „dann war ich die Millisekunde zu spät.“

Lauterbachs doppeltes Pech

Ob das Comeback ein einmaliges bleibt, wird sich zeigen. Kommende Woche ist Arsenii Pomerantsev, der als Nummer drei in die Saison ging, wieder verfügbar. „Mal schauen, wie der Trainer entscheidet“, grinst Schotte. Die Hassia hätte sich, wie Trainer Thomas Klöckner betont, ein Remis verdient gehabt. Und scheiterte in der Nachspielzeit zweimal durch Tobias Lauterbach an Latte (90.+1) und Pfosten (90.+3), wobei der erste Versuch ähnlich dem Wembley-Tor vielleicht sogar drin war. Beweisen ließ sich das nicht.

„Bei den Marienbornern wäre er wahrscheinlich rein gegangen“, sagt Klöckner, „jetzt müssen wir von vier Spielen drei gewinnen. Schwer, aber nicht unmöglich.“ Ob Schotte dann im Falle eines Elfmeters noch einmal antritt, wird sich zeigen.

Hassia Bingen: Schotte – Lauterbach, Kreuznacht, Klöckner, Belavskis – Kraft (88. Yüksel) – Wolf (70. Rexhepi), Atanley (70. Tüysüz), Schäfer, Pira (56. Esmaieli) – Öztürk (83. Aliu).

Aufrufe: 027.4.2024, 00:04 Uhr
Torben SchröderAutor