2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Spielertrainer Benjamin Veith steht beim SV Sallern mit 38 Jahren noch selbst auf dem Platz.
Spielertrainer Benjamin Veith steht beim SV Sallern mit 38 Jahren noch selbst auf dem Platz. – Foto: Redaktion Schwandorf

SV Sallern auf gutem Weg – aber auch ein problematischer Status quo

Noch immer haben die Teams des Regensburger Stadtklubs nur ein Spielfeld zum Trainieren zur Verfügung – „Erste“ will zurück in die Kreisklasse

Der SV Sallern aus dem Regensburger Norden überwintert als Zweiter der A-Klasse 2. Drei Punkte hinter der Regensburger Turnerschaft, die ein Spiel weniger absolviert hat. Gleich zum Start der Frühjahresserie (23. März) kommt es zum Spitzenspiel. „Wir sind froh, wo wir in dieser sehr starken Gruppe stehen, in der fünf Mannschaften um den Aufstieg mitspielen“, erklärt Sallerns Spielertrainer Benjamin Veith. Ziel ist der Aufstieg, die Rückkehr in die Kreisklasse. Notfalls via Relegation. 2022 war der SVS abgestiegen.

„Wir nehmen auch den ersten Platz“, schmunzelt Veith, „Auch wenn man einen Aufstieg gerade in der schweren Liga schwer planen kann. Die Mannschaft ist jedenfalls hochmotiviert. Wir haben einen breiten Kader mit vielen jungen Spielern, haben uns im Sommer gut verstärkt.“

Über viele Jahre hinweg war Tormaschine Martin Treitinger eine Art Lebensversicherung des SVS. In 224 Punktspielen schoss er sagenhafte 308 Tore. 2022 hängte er seine Fußballschuhe an den Nagel. Sein Fehlen soll im Kollektiv kompensiert werden – wenngleich man den Torjäger laut Trainer Veith im Grunde nicht ersetzen könne. „Das geht auch über die Spielidee, die eine andere ist als noch vor ein paar Jahren. Das funktioniert gut. Zumal unsere jungen, hungrigen Spieler sehr gut mitziehen.“ Auch Veith selbst trägt mit seinen Scorerpunkten seinen Teil dazu bei, dass das Fehlen Treitinges über kurz oder lang doch kaschiert werden könnte. Mit 38 Jahren steht er immer noch selbst auf dem Platz. Primär wolle er der Mannschaft helfen, betont der Lehrer und ergänzt, dass das Alter ja nicht ausschlaggebend sein müsse. „Aber ich bin nicht so festgefahren zu sagen, ich muss jetzt spielen. Das kommt immer auf den Gegner und das Spiel an.“

Vor Kurzem hat Benjamin Veith übrigens um zwei Jahre als Trainer des SV Sallern verlängert. An der Sattelbogenerstraße gefällt es ihm. „Mit Frau und Kindern wohne ich am Sallerner Berg, wir sind Sallerner geworden. Die Zusammenarbeit mit Vorstandschaft und Abteilungsleitung ist sehr gut, der neue Vorstand Alex Schütz ist äußerst engagiert. Wir haben als Verein eine gute Richtung eingeschlagen, von der Jugend bis zum Herrenbereich“, schildert Veith.

Seine Mannschaft hätte bislang das beste aus der Situation gemacht, ergänzt er. Dabei spielt er zum einem auf die Personalsituation (Urlauber) und zum anderen auf die Bedingungen vor Ort ab. „Wir haben aktuell nur ein Spielfeld zur Verfügung, trainieren seit einem Jahr am Weinweg“, seufzt Veith. Grund hierfür ist, dass die beiden anderen Plätze am Ufer des Regens immer noch gesperrt sind aufgrund der Errichtung eines Hochwasserschutzes. Ab wann die Spielfelder den Herren- und den zahlreichen Jugendteams des SV Sallern wieder zur Verfügung stehen, ist ungewiss. Zumal hier mehrere Ämter ihre Finger im Spiel haben. „Alle Teams auf einem Platz, das geht nicht. Wir hoffen, dass im Frühjahr etwas passiert. Denn perspektivisch muss was passieren“, skizziert der Trainer der ersten Mannschaft den misslichen Status quo. Überdies soll am Hauptfeld eine kleine Tribüne erreichtet werden.

Es geht jedenfalls vorwärts beim SV Sallern und alle im Verein hoffen, dass auch die Problematik der fehlenden Plätze bald vom Tisch ist. „Damit Sallern wieder Sallern wird“, schmunzelt Benjamin Veith, der dem Sportamt Regensburg ein Lob zollt für ein super Management des Ganzen. „Wir wollen ein Familienverein sein und, dass sich Spieler und Eltern wohlfühlen“, hebt Veith hervor. Auch in der „Ersten“ gehe es um Gemeinschaft. Neuzugänge könnte es geben im Winter. Da muss es aber menschlich passen. „Auf Krampf passiert da nichts. Wir haben eine gute Mannschaft mit einem sehr breiten Kader aufgebaut. Nun wollen wir auch die zweite Mannschaft noch breiter aufstellen.“

Aufrufe: 01.12.2023, 13:00 Uhr
Florian WürtheleAutor