2024-04-25T14:35:39.956Z

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Beytullah Kurtoglu (l., hier gegen Mauchenheims Peter Hartmann) hat die TSG Gau-Bickelheim verlassen.
Beytullah Kurtoglu (l., hier gegen Mauchenheims Peter Hartmann) hat die TSG Gau-Bickelheim verlassen. – Foto: pakalski-press/A. Schmitz

Beben bei der TSG Gau-Bickelheim

Nach dem Eklat in Hamm verlassen der Trainer und fünf Spieler den A-Klassisten

Gau-Bickelheim. Beben beim A-Klassisten TSG Gau-Bickelheim: Trainer Beytullah Kurtoglu, Abdullah Kurtoglu (25), Muhammed Kurtoglu (21), Serkan Kural (41) sowie Ercan (43) und Özcan Oduncu (39), im Januar erst mit großen Ambitionen an den Wißberg gekommen, haben den Verein verlassen. Es war die Folge auf einen Eklat, der sich am vergangenen Sonntag bei Rheingold Hamm zutrug. Zwei der sechs Fußballer waren beim 2:7 gegenüber Gegenspielern tätlich geworden.

Als Hoffnungsträger an den Wißberg gekommen

Torsten Becker, der Sportliche Leiter der TSG, war wegen dieses Auftritts erschüttert. „Unser Verein steht für Fairness, nicht für Gewalt“, kommentierte der Gau-Bickelheimer nach Spielschluss am Altrhein betroffen. „Ich bin schockiert, was da auf dem Spielfeld passierte.“ Schon da war klar, dass der Klub in irgendeiner Form Konsequenzen ziehen würde.

Den Bericht zum Skandalspiel in der A-Klasse findet ihr hier.

Am gleichen Abend gab es ein Gespräch mit Trainer Kurtoglu, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass sich die TSG von den beiden Aggressoren trennen werde. Eine Stunde später, so Becker, habe ihm der Coach mitgeteilt, dass die gesamte Gruppe den Klub verlasse.

Fokus auf den Kampf um den Klassenerhalt

Die TSG Gau-Bickelheim kämpft in der A-Klasse um den Klassenerhalt. Der Klub war in dieser Saison von erheblichen Personalsorgen heimgesucht. Viele kranke Spieler, Verletzte – die Liste ist lang. Entsprechend froh waren sie am Wissberg, als sich Anfang des Jahres Entlastung abzeichnete. Beytullah Kurtoglu, selbst verbandsliga-erfahren, brachte neben fünf weiteren guten Spielern auch Aufbruchstimmung mit. Eine echte sportliche Wende war mit ihnen, so stellt sich die Lage heute dar, jedoch nicht verbunden.

Allerdings geriet die TSG wegen Unsportlichkeiten ins Gerede. Erst in Verbindung mit dem 2:6 beim Spiel Anfang April in Eich, wo sich je ein Spieler beider Teams ein Handgemenge lieferten. Und ganz drastisch wegen der Begegnung in Hamm. Da waren nach erster Bewertung durch den Schiedsrichter auch zwei Rheingold-Kicker beteiligt. Dies sei jedoch ein Fehlurteil gewesen, betont Becker. Er hat sich deshalb an den Staffelleiter gewandt und ihm mitgeteilt, dass die Hammer unschuldig vom Platz gestellt worden seien.

Immer noch beschäftigt Becker, warum den Spielern die Sicherungen durchbrannten. Sie hatten in der Kreuznacher Region den besten Leumund. Trainer Beytullah Kurtoglu habe auch gute Arbeit geleistet. Umso unverständlicher, warum „lapidare Fouls“ oder vermeintliche Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zu solchen Aggressionen führen. Ramadan, und der damit für die Spieler verbundene Stress, sei jedenfalls keine Erklärung dafür, was in Hamm passierte.

Becker trainiert das Team bis zum Saisonende

Bis zum Saisonende wird Torsten Becker die TSG Gau-Bickelheim betreuen. Für die neue Saison zeichne sich eine sehr gute Lösung auf der Trainerposition ab. Ob der A-Klassen-Status verteidigt werde oder nicht, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt „absolut zweitrangig. Wir möchten die Saison ordentlich zu Ende spielen und unseren guten Ruf wiederherstellen“. Um die personellen Lücken zu schließen, die mit den sechs Abgängen verbunden war, wurde die zweite Mannschaft abgemeldet.

Becker wünscht sich nun, dass dieses traurige Kapitel schnell abgehakt ist. Lichtblicke gebe es jedenfalls: „Wichtig ist, unsere jungen Spieler bleiben“.



Aufrufe: 029.4.2022, 12:30 Uhr
Claus RosenbergAutor