2024-04-30T08:05:46.171Z

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Mindestens eine Nummer zu groß an diesem Tag: Die Wormser mit Noel Eichinger(links) überrannten das Team aus Walalgesheim (hier Julius Haas).
Mindestens eine Nummer zu groß an diesem Tag: Die Wormser mit Noel Eichinger(links) überrannten das Team aus Walalgesheim (hier Julius Haas). – Foto: pakalski-press/Boris Korpak

Wormatia im Rausch

Die Wormser Mannschaft von Kristjan Glibo spielt Waldalgesheim bei 5:0-Sieg an die Wand +++ Tevin Ihrig mit Premierentreffer

WORMS. Simon Joachims chippte den Ball zu Noel Eichinger in den Strafraum. Der legte ihn per Hacke Mitspieler Adrian Kireski perfekt in den Lauf, der mit seinem Kopfball jedoch auf der Torlinie von einem Waldalgesheimer Abwehrspieler gestoppt wurde. Nicht alles klappte an diesem Samstagnachmittag, an dem sich die Wormatia trotzdem in einen kleinen Rausch spielte und der SV Alemannia Waldalgesheim mit der 5:0-Packung noch gut bedient war.

Große Gegenwehr leisteten die Gäste den Wormsern zu keiner Zeit des Spiels. Nicht erst zur Pause, als die Wormatia bereits ein 3:0 vorgelegt hatte, war das Spiel entschieden. Denn: Es spielte nur eine Mannschaft. Und die trug an diesen sommerlichen Nachmittag rote Wormatia-Trikots. Abwehrspieler Tevin Ihrig, dem sein Saisonpremierentreffer gelang, analysiert: „Wir kamen gut rein und waren sofort da.“ Schon nach wenigen Minuten hatte Ihrig erkannt, dass die arg dezimierten Gäste, lediglich „auf Mauern und Kontern” aus waren. Waldalgesheim, in Hinspiel noch auf Augenhöhe (2:1-Sieg Worms), war in der EWR-Arena völlig unterlegen. Ein Distanzschuss von Can Özer war die einzige Torannäherung der Mannschaft von Aydin Ay in den gesamten 90 Minuten (!).

Wormatia überzeugt in allen Belangen

Die Wormatia hingegen spielte sich einen Hochkaräter nach dem anderen heraus. In der Anfangsphase hatten schon Lennart Grimmer und zwei Mal Jannik Marx die Führung auf dem Fuß, ehe Daniel Kasper den Ball nach einer schönen Kombination über Henrique Damaceno und Lennart Grimmer zum 1:0 über die Linie drückte (13. Minute). Kurz darauf köpfte Abwehrchef Jean-Yves Mvoto eine Eichinger-Ecke ins lange Eck, 2:0 (27.). Ihrig sagt: „Wir wollten die Innenverteidigung ins Laufen bringen und das haben wir über das gesamte Spiel hinbekommen.“

Die Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Doch Chancen erspielt sich die Wormatia auch bei Standards – vor allem die Ecken sorgten jedes Mal für Gefahr. Die sonst so kampfstarke und robuste Waldalgesheimer Mannschaft verzichtete, so schien es teilweise, auf resolutes Verteidigen. Ay sagte nach Abpfiff geknickt: „Wir waren einfach nicht bereit für so ein Spiel. Und gegen eine Mannschaft wie Worms zurückzuliegen ist natürlich dann brutal.“ Brutal auch, weil das Team von Kristjan Glibo nicht nachließ und weiter offensiv nach vorne spielte. Wieder ein Standard von Eichinger, der den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum flankte, sorgte für die 3:0-Führung. Tevin Ihrig hatte links zu viel Platz und versenkte den Ball humorlos im rechten Toreck (38.). Es folgten weitere Torabschlüsse vor der Pause und ein tosender Applaus für die Spieler, auf dem Weg in die Kabine zur Pause.

Der Siegeslauf geht weiter

Norbert Hess, der Sportliche Leiter, strahlte nach dem Abpfiff und erklärte: „Heute hat man gesehen, was ein Lauf im Fußball bedeutet und was Selbstvertrauen mit den Spielern und einer ganzen Mannschaft macht.“ Übertragen auf den Platz: Auch in Halbzeit zwei drückten die Wormser den Gegner an ihren eigenen Strafraum und erzielten zwei weitere Tore durch die eingewechselten Gibriel Darkaoui (70.) und Alexander Biedermann (83.). Und in der Defensive ließ das Glibo-Team weiter nichts zu. Worms-Torwart Ricco Cymer war beschäftigungslos. Passend zum gebrauchten Tag spielte Waldalgesheim-Verteidiger Serdal Günes unbedrängt einen Rückpass ins eigene Toraus. Zudem musste Nik Rosenbaum nach einem Zusammenprall mit Biedermann mit einer Kopfverletzung zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein Tag zum Vergessen. Die Not der Gäste wurde deutlich, als Ay notgedrungen zwei Torhüter als Einwechselspieler auf den Platz schicken musste.

Und die Wormatia? Die machte weiter und wollte nachlegen. Wie groß die Lust beim Glibo-Team auf Fußball aktuell ist, zeigte sich in der Schlussphase. Trotz klarer Führung schalteten die Wormser nach einem Ballgewinn schnell um und rannten mit sechs Spielern auf die Waldalgesheimer Defensive zu. Zwar glückte Biedermann in dieser Szene per artistischem Fallrückzieher kein weiterer Treffer, sie war jedoch ein Beleg dafür, dass die Wormser in dieser Form, ganz klar der Aufstiegsfavorit schlechthin sind.

Wormatia: Cymer – Kireski, Mvoto, Ihrig – Grimmer (59. Darkaoui), Marx (72. Knäblein), Loechelt (78. Köksal), Damaceno – Eichinger, Joachims – Kasper (64. Biedermann).



Aufrufe: 08.5.2022, 18:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor