So stehen die Chancen des 1. FC Bocholt im Tabellenkeller

Wie wichtig war der 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln II?

Sehr wichtig. Schließlich hätten sich die Domstädter mit einem Sieg vom 1. FC Bocholt absetzen können. Doch nach sechs sieglosen Spielen in Serie spielte das Team von Trainer Marcus John endlich wieder souverän auf. Die Angreifer Malek Fakhro und Marcel Platzek trafen nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang gegen die U21. Der Klassenerhalt rückt damit wieder näher. Denn: Der Tabellen-15. hat durch den Sieg sechs Zähler Vorsprung vorm Tabellennachbarn Rot Weiss Ahlen. „Wir haben es der Mannschaft vor dem Spiel schon gesagt, dass wir eine richtig gute Trainingswoche hinter uns hatten und haben uns heute folgerichtig mal dafür belohnt", so Coach John nach der Partie bei der Pressekonferenz.

Wie schaut es personell beim 1. FC Bocholt aus?

Die Lage am Hünting ist weiterhin angespannt. Verteidiger Leander Goralski und Angreifer Isaak Akritidis sind schon seit Wochen verletzt außen vor. Abwehrspieler Kevin Grund pausierte gegen den 1. FC Köln II krankheitsbedingt. Angeschlagen waren zudem Außenverteidiger Sascha Voelcke (Probleme am Hüftbeuger) sowie Dario Schumacher (Blessur am Knöchel). Keeper Sebastian Wickl verletzte sich am Freitag im Training am hinteren Oberschenkel, für ihn stand am Samstag Youngster Gian Luca Reck zum dritten Mal in der laufenden Saison zwischen den Pfosten. Der 20-Jährige hinterließ einen guten Eindruck. Klar ist also: In den nächsten Wochen wird Coach John, der im Sommer zum KFC Uerdingen wechselt, weiter improvisieren müssen.

Was muss beim 1. FC Bocholt noch besser werden?

Klar ist: Defensiv stand der 1. FC Bocholt jüngst stark. Chancen spielte der 1. FC Köln II kaum heraus. Zur Wahrheit gehört aber auch: Den "Schwatten" fehlte es zuletzt bisweilen an Kreativität im Offensivbereich. Die Bocholter müssen noch mehr Torchancen herausspielen. Beeindruckend war am Wochenende allerdings abermals der Zusammenhalt. Die Westmünsterländer warfen sich in jeden Zweikampf, der Wille des Teams war spürbar.

Wie schaut das Programm des 1. FC Bocholt aus?

Am Samstag, 14 Uhr, geht es auswärts gegen den Tabellenzehnten SV Lippstadt. In der Folge trifft der 1. FC Bocholt auf den SV Rödinghausen sowie den FC Schalke 04 II. Gegen absolute Top-Teams geht es auf dem Weg zum Klassenverbleib also nicht mehr, stattdessen wartet viel Mittelmaß - ein weiterer Grund zur Zuversicht. Allerdings müssen die Bocholter freilich an die Leistungsgrenze gehen. Die Konkurrenz vom SV Straelen, der SG Wattenscheid und Rot Weiss Ahlen kann unterdessen bereits die Oberliga-Planungen vorantreiben.

Wird der 1. FC Bocholt den Klassenerhalt schaffen?

Ja, davon ist auszugehen, wenngleich es bis Mitte Mai spannend bleiben dürfte. Die Mannschaft ist intakt, der Trainer erfahren, und das Programm machbar. Gute Vorzeichen also, auch wenn die Personallage weiterhin Sorge bereitet. Die Zuversicht teilt übrigens auch Außenverteidiger Marko Stojanovic. „Ich schätze unsere Chancen gut ein. Es sieht zwar in der Tabelle nicht so aus, aber ich bin überzeugt, dass wir mit der Qualität dieser Mannschaft mit dem Abstieg am Ende der Saison nichts zu tun haben werden", so der 28-Jährige, der im Sommer vom TuS Rot-Weiß Koblenz kam, auf der Vereinsseite.