2024-04-25T14:35:39.956Z

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Nach dem Schlusspfiff feierten Daniel Bierofka (v.) und die Löwen-Profis mit den Fans.
Nach dem Schlusspfiff feierten Daniel Bierofka (v.) und die Löwen-Profis mit den Fans. – Foto: IMAGO/Renate Feil/M.i.S.

Serie S-Bahn-Derby: Biero feiert dank Karger auf dem Zaun – Schwabl: „Müssen mal zum Psychiater“

Erster Drittligaerfolg der Löwen gegen die SpVgg

Bisher gab es sechs 3. Liga-Partien zwischen dem TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Anlässlich des anstehenden S-Bahn-Derbys blicken wir zurück.

München – Immer wenn der TSV 1860 München und die SpVgg Unterhaching im S-Bahn-Derby aufeinandertreffen, sind packende Partien garantiert. So auch am 12. März 2019 im Grünwalder Stadion, als die Löwen die Vorstädter vor ausverkauftem Haus zum Derby empfingen.

Schon Tage vor dem Anpfiff zeigten sich beide Teams heiß auf das Duell. „Wir wollen Sechzig wehtun“, formulierte SpVgg-Trainer Claus Schromm das Ziel seiner Mannschaft, die den Löwen bereits im Hinspiel dank des „Bombers von Haching“ zwei Punkte klauen konnten. Im Rückspiel sollte es anders kommen.

TSV 1860 München gegen SpVgg Unterhaching: Druckvoller Beginn der Gäste, aber Karger zeigt sich eiskalt

Die SpVgg begann druckvoll, konnte sich aber trotz einiger guter Gelegenheiten nicht mit einem frühen Führungstreffer belohnen. Von den Hausherren kam zu Beginn wenig. Erst nach 30 Spielminuten zeigten sich die Münchner gefährlich vor dem Hachinger Kasten, Prince-Osei Owusu scheiterte mit seinem Abschluss allerdings an der Latte.

Als alle Zuschauer schon mit einem torlosen ersten Durchgang rechneten, kam der große Moment für Nico Karger. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte der heutige Bayernliga-Stürmer die Löwen in Führung. „Ein Tor zu einem sehr guten Zeitpunkt“, meinte 1860-Kapitän Felix Weber nach dem Schlusspfiff. Die Hachinger haderten mit den ersten 45 Minuten. „Wir sind gut im Spiel, haben die Möglichkeit in Führung zu gehen und kriegen dann so ein wahnsinnig bitteres Tor“, monierte Sascha Bigalke.

„Haben nicht viel zugelassen“: Löwen-Defensive hält bis zum Schlusspfiff

Nach Wiederanpfiff wurde die Partie hitziger. Ein ums andere Mal verwickelten sich die Mannschaften gegenseitig in Nickligkeiten. Auf den Rängen peitschten die Löwen-Anhänger ihr Team nach vorne, obwohl sie eigentlich einen Stimmungsboykott vorgesehen hatten. „Es war trotzdem laut“, schwärmte Weber. Haching-Trainer Schromm pflichtete ihm bei: „Es war schön, wieder auf Giesings Höhen zu sein. Diese Power ist richtig stark.“

Sein Team drehte nun noch einmal auf und drückte auf den Ausgleichstreffer. „Unterhaching hat nie aufgegeben“, drückte Löwen-Coach Daniel Bierofka seine Anerkennung aus. Trotzdem hielt die Löwen-Führung, auch weil sich Hachings Alexander Winkler zum Schluss noch eine gelb-rote Karte einhandelte.

Nach dem Abpfiff gab es für den Löwen-Anhang kein Halten mehr. „Biero auf den Zaun“, ertönte es aus der Kurve. Der umjubelte Derbysiegertrainer ließ sich das nicht nehmen und feierte den Erfolg mit den Fans. 1860-Investor Hasan Ismaik schloss sich den Jubelstürmen nach dem ersten S-Bahn-Derbysieg der Münchner in der 3. Liga an. Auf Facebook gratulierte er dem Team: „Erfolge gegen einen Lokalrivalen zählen doppelt und sind wichtig für die Fans.“

Haching muss die Löwen in der Tabelle vorbeiziehen lassen

Auf der anderen Seite zeigten sich die Hachinger nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel seit Jahresbeginn frustriert. „Das gegnerische Tor ist im Moment wie vernagelt. Das war ein ordentliches, engagiertes Spiel von uns. Umso bitterer“, haderte Abwehrmann Marc Endres. Angesprochen auf den erneuten Einbruch der SpVgg nach der Winterpause äußerte sich Haching-Präsident und Ex-Löwe Manfred Schwabl zynisch: „Vielleicht müssen wir mal zum Psychiater.“

1860 München konnte mit den drei Punkten in der Tabelle an den Vorstädtern vorbeiziehen, was die Derbyniederlage aus Sicht der SpVgg noch schmerzhafter machen dürfte. Es sollte allerdings nicht die letzte bittere Pleite der SpVgg im S-Bahn-Derby bleiben. (Dominik Veitenhansl)

Hier geht‘s zum ersten Text aus unserer S-Bahn-Derby-Reihe.

Aufrufe: 017.11.2023, 16:50 Uhr
Dominik VeitenhanslAutor