2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Sandra Maes

Schöndorf und das Spiel des Jahres

A9-Liga: Mehr Spitzenspiel geht nicht: Bei der SG Schöndorf fiebern sie dem ultimativen Hit bei Spitzenreiter Eintracht Trier II entgegen.​

Der jüngste Patzer der Trierer Zwoten bei der SG Longuich/Fell/Riol (2:3) und der eigene 2:1-Erfolg vor der Osterpause gegen den SV Föhren haben dieses Match zum großen A9-Liga-Hit werden lassen: Die SG Schöndorf/Pellingen/Franzenheim gastiert am Samstag ab 17 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des Moselstadions und kann mit einem neuerlichen Sieg mit dem hohen Titelfavoriten nach Punkten (dann 42) gleichziehen.

„Gegen Föhren haben wir eine super erste Halbzeit gespielt, hatten gefühlt 70 Prozent Ballbesitz und haben es öfter geschafft, in die Halbräume zu kommen. Der Sieg ist absolut verdient, wir hätten ihn aber früher klar machen müssen“, blickt SG-Coach Thomas Werhan auf die jüngst mit 2:1 gewonnene Partie gegen den Rangfünften zurück.

Nun hat sich auch für Werhan und seinen mitspielenden Trainerkollegen Michael Hassani die Konstellation geändert: „Unser Ziel nach der Winterpause war es, bestmöglich zu starten und da zu bleiben, wo wir jetzt auch sind. Wir wussten um starke Gegner wie Trier-Irsch (1:0) und Föhren. Dass sich der Abstand auf Trier II auf drei Punkte verkürzen würde, daran haben wir nicht zu träumen gewagt.“​

Die Eintracht ist für den Schöndorfer Coach eine „Übermannschaft mit Rheinlandliga-Format“, der punktgleiche Dritte SV Sirzenich eine weitere absolute Spitzenmannschaft. „Die eigentliche Überraschung der Saison ist, dass es acht Spieltage vor Schluss noch zwei andere Teams gibt, die im Titelkampf stehen“, stellt Werhan fest.

Das bislang so erfolgreiche Abschneiden war für die beiden Schöndorfer Trainer – sie stehen auch über den Sommer hinaus bei der SG an der Seitenlinie – keineswegs vorhersehbar: „Nach den Nackenschlägen zu Beginn der Saison, als wir drei Spieler mit Kreuzbandrissen verloren hatten, haben wir nur an den Klassenerhalt gedacht.“ Andere sprangen dafür ein. Akteure wie David Ovduz-Rus, Kilian Falk und Tim Müller, hätten viel Körperlichkeit und Sicherheit in das Schöndorfer Spiel gebracht und eine tolle Entwicklung genommen.

Werhan betont: „Wir haben einen überragenden Zusammenhalt in der Truppe, jeder kennt seine Aufgabe auf dem Platz. Das Selbstbewusstsein ist enorm. Jeder macht seinen Job, ohne darüber nachzudenken.“ So stehen nicht nur neun Siege am Stück in der Statistik. Der Tabellenzweite ist auch seit elf Partien ungeschlagen. Die bislang letzte Niederlage datiert vom 24. September. damals unterlag man mit 1:4 in Sirzenich.​

Werhan geht aus einem ganz bestimmten Grund mit einem positiven Gefühl in das bevorstehende Spitzenspiel. Im Finale der B-Klassen-Meisterschaft siegte die SG im Mai mit 2:1, und auch im Hinspiel in Schöndorf (1:1) konnte der SVE seine spielerische Überlegenheit nicht zu drei Punkten nutzen. Für die SG ist es das Spiel des Jahres. „Wir haben uns dieses Spiel erarbeitet und auch verdient. Dass wir als Aufsteiger zu einer gefühlten Rheinlandligamannschaft fahren, um den Titelkampf anzuheizen, ist schon was Besonderes. Es ist ein Highlight in unserer relativ kurzen SG-Historie. Auch, wenn wir verlieren sollten, werden wir nicht auseinanderfallen“, fühlt sich der 42-Jährige in der Außenseiterrolle, die seiner Mannschaft zukommt, pudelwohl.

Die wohl wenigen Torchancen, die es gibt, sollen effizient genutzt werden. „Wir müssen als Team zusammenarbeiten, eine gewisse Leidensfähigkeit in der Arbeit gegen den Ball an den Tag legen und selbst Nadelstiche setzen.“ Werhan erwartet, dass der SVE das Spiel früh entscheiden möchte und sein Team von Beginn an in der Defensive gefordert sei. „Wir wollen wieder unbequem sein und mutig agieren“, kündigt der Coach an. Weiterhin wegen Kreuzbandrissen fehlen Kevin Greilich und Mike Mokelke, Luca Franzen liegt wegen eines Patellaspitzensyndroms auf Eis. Timo Neumann schleppt sich seit geraumer Zeit mit Leisten- und Rückenproblemen herum und ist ebenso fraglich wie Kilian Falk (muskuläre Probleme).

Aufrufe: 06.4.2024, 02:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor