2024-04-30T08:05:46.171Z

Pokal
Die Irscher waren gegen Eintracht II früh in Unterzahl, machten es aber trotzdem bis kurz vor Schluss spannend.
Die Irscher waren gegen Eintracht II früh in Unterzahl, machten es aber trotzdem bis kurz vor Schluss spannend. – Foto: Maximilian Wirkus/Archiv

Eintracht II setzt sich nach wildem Ritt in Irsch durch

Trier-Saarburger A-/B-Kreispokal: Gastgeber sind früh in Unterzahl, drehen dann aber mächtig auf. Trier hat am Ende aber den längeren Atem. In der A-Liga gibt es ein schnelles Wiedersehen. VIDEOINTERVIEWS

Welch ein Fight auf dem Irscher Kunstrasen. Ehe sich Eintracht Trier II im A-/B-Liga-Halbfinale beim Ligakonkurrenten im Höhenstadtteil durchgesetzt hatte, war ein verdammt hartes Stück Arbeit vonnöten. Dabei spielte die zweite Garnitur des frischgebackenen Oberligameisters fast über die komplette Distanz hinweg in Überzahl: Gerade einmal fünf Minuten waren absolviert, da blieb Schiedsrichter Jens Schneider keine andere Wahl, als Irschs Jakob Schergen mit Rot vom Platz zu stellen. Kurz vor der Strafraumgrenze war der SVI-Torwart gegen Lukas Herkenroth einen Schritt zu spät gekommen und hatte ihn regelwidrig zu Fall gebracht.

Es war der Auftakt einer wilden Anfangsphase, in der die kecken Gastgeber zunächst völlig unbeeindruckt von der Unterzahl waren. In der zehnten Minute gingen sie nach einem starken Ballgewinn von Christoph Nickl, der zu Luca Sasso-Sant passte und dieser wiederum den vollendenden Marvin Theis bediente, mit 1:0 in Führung. Konstantin Arens, der nach scharfer Hereingabe des überragenden Nickl das 2:0 auf der einen Seite verpasste, und Herkenroth sowie Chris Envie Filipe, die beide an der Latte des nun von Nicolas Kimmlingen gehüteten Tores scheiterten: Hüben wie drüben gab es dicke Chancen. Nickl blieb es vorbehalten, für erneuten Jubel unter den 120 Besuchern in der Irscher Sandkaul zu sorgen: Nach einem Ballverlust der Trierer Hintermannschaft schnappte er sich den Ball und lupfte ihn mit viel Gefühl über SVE-Keeper Simon Steinke hinweg ins Gehäuse (20.).

Tobias Spruck, Spielertrainer des SV Trier-Irsch:

Das Team der beiden Trainer Tobias Spruck und Philipp Hermes stand in den Folgeminuten sicher, musste nach einer halben Stunde dann aber doch den ersten Gegentreffer hinnehmen. Ein misslungener Klärungsversuch landete bei Can Yavuz, der das Spielgerät in den Winkel drosch (30.). Trier II gewann in einer zumindest über 60 Minuten hinweg hochklassigen Begegnung mit schönen Spielzügen und schnellen Ballpassagen die Oberhand.

Kurz vor der Pause war es soweit: Der pfeilschnelle Noch-A-Junior Filipe setzte sich auf links durch, passte quer auf Herkenroth, der aus wenigen Metern zum 2:2 einschob (42.).

Nach dem Seitenwechsel hatte der SVE II Chancen im Minutentakt. Doch die Irscher trafen ins Schwarze. Nickl fand Konstantin Arens am zweiten Pfosten. Dieser nahm den Ball an, scheiterte zunächst an Steinke. Im Nachsetzen Arens aber dann zur Stelle – 3:2 nach 55 Minuten.

Christoph Nickl, Angreifer des SV Trier-Irsch:

Nur sieben Minuten die erneute Antwort der Nullfünfer. Yavuz hatte dabei Glück, dass sein Schuss aus der zweiten Reihe unhaltbar für Kimmlingen abgefälscht worden war. Zuvor hatten die Irscher einen Freistoß von Marcel Mühlen noch geblockt (62.). Mühlen zeichnete drei Minuten später für das 3:4 verantwortlich. Sein Schlenzer ins lange Eck war zum Zunge schnalzen.

Die Gäste verpassten es in der Folge, den Deckel draufzumachen. Mal spielten sie Konter nicht sauber aus, mal war Kimmlingen auf dem Posten. Ums Haar wären diese Nachlässigkeiten bestraft worden. Spruck brauchte bei einer Ballannahme aber zu lange und vergab dann (84.). Wenig später machte indes Herkenroth alles klar. Auf Zuspiel von Yavuz knallte er den Ball überlegt zum 3:5 in die Maschen (87.).

Stolz konnte Tobias Spruck auf die Leistung seiner Mannschaft sein: „Auch in Unterzahl haben wir gegen eine solch top-besetzte Trierer Mannschaft sehr gut mitgehalten. Das spricht auch für unsere Moral. Schade, dass wir nicht die Verlängerung mitgenommen haben. Da wäre vielleicht noch mal was gegangen.“

Goalgetter Nickl, der am Sonntag zuvor beim 12:0 in der A-Liga über die SG Rascheid II noch sieben Mal getroffen hatte, wusste, dass „sich die individuelle Klasse der Eintracht im Endeffekt durchgesetzt hat - mit zehn Mann war es schwierig“. In rund zehn Tagen gibt es bereits in der A-Liga ein Wiedersehen. Dann gastiert der Tabellenführer erneut beim SV Irsch, der im Hinspiel mit 4:2 triumphiert hatte (Sonntag, 28. April, 15 Uhr).

Timo Zeimet, Coach von Eintracht Trier II:

Während die Irscher den Klassenverbleib (fast) sicher haben, geht es für die Eintracht um wertvolle Punkte im Aufstiegsrennen. Coach Zeimet zeigte sich am Dienstag vom Offensivspiel seiner Mannschaft angetan. Ihn ärgerten aber die drei Gegentore: „Allerdings hat Irsch das auch gut gemacht und alles reingeworfen. Unterm Strich haben wir dominiert und verdient gewonnen.“

Damit steht die Paarung des A-/B-Kreispokal-Endspiels fest: Am Samstag, 1. Juni, 17 Uhr, trifft Eintracht Trier II auf den klassentieferen SV Mehring, der kampflos ins Finale einzieht: Die SSG Mariahof bekam für das Match auf der Lay nicht genügend Spieler zusammen und musste die Partie absagen.

SV Trier-Irsch – SV Eintracht Trier 05 II 3:5 (2:2)
SV Trier-Irsch: Jakob Schergen - Thomas Wagner (7. Nicolas Kimmlingen), Florian Meo (82. Jonas Briesch), Nico Herz, Felix Scheurer, Tobias Spruck, Florian Grundmann (85. Yves Geisler), Konstantin Arens (78. Marco Döring), Marvin Theis (45. Till Koal), Christoph Nickl, Luca Sasso-Sant.
SV Eintracht Trier 05 II: Simon Steinke, Benedikt Resch, Christopher Cartus (46. Mathis Homburg), Ruslan Taliev, Elias Blasius (90. Ole Großmann), Ramon Stief (74. Daniel Penth), André Thielen, Can Polat Yavuz, Louis Kappes (61. Marcel Mühlen), Chris Envie Filipe, Lukas Herkenroth - Trainer: Christian Steinbach - Trainer: Timo Zeimet
Schiedsrichter: Jens Schneider (Trier) Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Marvin Theis (10.), 2:0 Christoph Nickl (20.), 2:1 Can Polat Yavuz (30.), 2:2 Lukas Herkenroth (42.), 3:2 Konstantin Arens (55.), 3:3 Can Polat Yavuz (62.), 3:4 Marcel Mühlen (65.), 3:5 Lukas Herkenroth (87.)
Rot: Jakob Schergen (5./SV Trier-Irsch/Notbremse)

Aufrufe: 017.4.2024, 15:19 Uhr
Andreas Arens Autor