2024-04-30T13:48:59.170Z

Querpass
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Abstieg droht, einige Abschiede sind fix​

Kreisliga A9: Sieben Spieltage vor Schluss steht die SG Osburg mit dem Rücken zur Wand. Wie die Hochwälder den Super-Gau vermeiden wollen. ​

Es ist ungemütlich geworden für den Hochwälder A-Ligisten: Nach zahlreichen Rückschlägen in dieser Saison rangiert das Team von Spielertrainer Daniel Becker und seines mitspielenden Assistenten Luca Leonhard auf einem Abstiegsplatz. Daran änderte auch das jüngste 1:1-Unentschieden bei Schlusslicht SG Rascheid II nichts. Dass die Nerven blank liegen, zeigte sich, als Pascal Marx einen Foulelfmeter in der 36. Minute nicht am reaktionsschnellen Rascheider Keeper Marvin Heck vorbei brachte. Zwar ließ Cristian Cancelo Martinez die Osburger mit dem Halbzeitpfiff in Führung ziehen, doch am Ende reichte es nicht zum erhofften Sieg. ​

„Wenn du selbst diese Spiele nicht gewinnst, zweifelt man schon ein bisschen, zumal jetzt drei Bretter auf uns zukommen“, weiß Leonhard um die derzeit angespannte Situation. Gibt es noch eine Rettung für die Vereinigten aus Osburg, Thomm, Lorscheid und Morscheid, um nach dem Abstieg aus der Bezirksliga 2017 nicht noch eine weitere Etage nach unten durchgereicht zu werden? Aktuell rangieren die Hochwälder mit 14 Zählern aus 19 Spielen auf dem vorletzten Platz. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt drei Zähler.

In der Saison 2002/03 spielte das Team zuletzt in der Kreisliga B, bevor danach in die A-Klasse und drei Spielzeiten später für insgesamt zehn Jahre in die Bezirksliga ging. Nico Thömmes, Urgestein und Routinier des Teams, weiß um die Schwere der Mission Klassenverbleib: „Die Qualität ist bei uns leider nicht mehr in dem Rahmen vorhanden, um gehobenes A-Liga-Niveau anzubieten. Wir werden es schwer haben, den Abstieg noch abzuwenden. Nichtsdestotrotz steigt niemand bei uns gerne sportlich ab. Alles zu versuchen, in der Klasse zu bleiben, sollte aber unser Anspruch sein, zumal die Zukunft der jungen Garde gehört“, lässt Thömmes den Abschied einiger gestandener Akteure nach Saisonende durchblicken.

So wollen neben ihm selbst auch die Routiniers Michael Höllen, Martin Dellwing, Alexander Becker, Daniel Becker und Alex Schabo, die Fußballschuhe an den Nagel hängen. „Wir blicken in die Zukunft und lassen vorrangig die Jüngeren spielen, um diese schon jetzt im Team zu etablieren. Sollte es trotz aller Anstrengungen nicht zum Klassenverbleib reichen, geht die Welt nicht unter. Dann wird es irgendwann auch wieder nach oben gehen“, sagt der 33-jährige Thömmes, einst begnadeter Torjäger zu Bezirksligazeiten.

Noch ist der Abstieg abzuwenden, denn gegen direkte Konkurrenten stehen noch einige Duelle an. So gastiert das Team am 5. Mai bei Mosella Schweich II, zwei Wochen später in Tarforst und am allerletzten Spieltag geht es am 26. Mai gegen den VfL Trier.

Auch in der Führungsetage deutet sich eine Änderung an. Der langjährige Vorsitzende des FSV Osburg, Oliver Lauer, wird künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ich mache vor allem zeitliche und berufliche Gründe dafür fest. Die Firma geht vor. Ich bin jetzt seit 30 Jahren in verschiedenen Funktionen in und rund um die SG aktiv, war alleine 16 Jahre beim FSV Osburg Vorsitzender. Es wird mir einfach zu stressig.“ Lauer, der indes auch in Zukunft als Namensgeber und Sponsor beim gleichnamigen Lauer-Hallencup fungieren will, hat erst vor kurzem einen Lehrgang für den Bau von Fotovoltaikanlagen absolviert. Sein bisheriger Stellvertreter Michael Höllen möchte nur noch als Beisitzer fungieren. Am Mittwoch, 24. April, soll nach Angaben von Lauer auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung über die künftige Besetzung dieses Vorstandsamtes gesprochen werden.

Vor dem Heimspiel gegen den Fünften SV Föhren (Samstag, 18.15 Uhr, Kunstrasenplatz Thomm) wollen die Hochwälder die Kräfte bündeln. „Im Hinspiel (0:5) haben wir kein wirkliches Zweikampfverhalten gezeigt und uns in einigen Situationen einfach dämlich angestellt. Wir müssen uns jetzt vor unseren treuen Zuschauern nochmals zusammenreißen und uns vernünftig präsentieren. Wir brauchen jeden Punkt, am besten natürlich drei“, lautet die Marschroute von Coach Daniel Becker und seinem Co. Leonhard. Leon Krämer, Jannik Heinz (nach Krankheit), Martin Dellwing (war angeschlagen), Alex Hoffmann, Florian Wiesenthauer (muskuläre Probleme) und Leonhard selbst (Pferdekuss) stehen wieder bereit.

Aufrufe: 011.4.2024, 19:22 Uhr
Lutz SchinköthAutor