2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Der TuS Schnaittenbach (in Blau) hat noch alle Chancen, in der Restrückrunde ganz oben ein Wörtchen mitzureden.
Der TuS Schnaittenbach (in Blau) hat noch alle Chancen, in der Restrückrunde ganz oben ein Wörtchen mitzureden. – Foto: Josef Trummer/Archiv

Schnaittenbach hat die Plätze 1 und 2 noch im Visier

Eine kurze Schwächephase während der laufenden Saison hat dem TuS eine noch bessere Ausgangslage vor der Restrückrunde verwehrt

Nach dem Aufstieg aus der Kreisklasse Süd zum Ende der Coronasaison 2019/21 in die Kreisliga Nord sorgte der TuS Schnaittenbach dort für mächtig Furore, als er zum Ende der Spielzeit Platz 2 und damit die Möglichkeit erreicht hatte, über die Relegation gleich weiter in die Bezirksliga zu marschieren. Nach einem 1:3 gegen die SpVgg Schirmitz blieb dieser Coup allerdings aus, es blieb jedoch die Anerkennung, als Aufsteiger eine herausragende Spielzeit absolviert zu haben.

TuS Schnaittenbach, 5. Platz, 9/2/6, 29 Punkte, 49:37 Tore

Im Sommer 2022 wechselte der TuS von der Kreisliga Nord in die Kreisliga Süd, dorthin wo er schon in der Saison 2018/19 an den Start gegangen war. Selbstbewusst aufgrund des Geleisteten in der Vorsaison formulierten die Verantwortlichen das Saisonziel mit „in der vorderen Tabellenhälfte mitspielen“, obwohl man die Teams in der neuen Umgebung als sehr stark einschätzte und viele Vereine aufgrund namhafter Verstärkungen ebenfalls vorne mitmischen wollten.

Aufgrund vieler Verletzter, sowie privat und beruflich verhinderter Spieler blickte man beim TuS auf eine eher sehr durchwachsene Vorbereitung zurück. In den Vorbereitungsspielen waren die Ergebnisse in Ordnung, die Generalprobe allerdings in Kaltenbrunn ging ziemlich daneben. Doch man verfiel deshalb nicht in Hektik, denn „aus Niederlagen muss man lernen und hoffentlich die richtigen Lehren daraus ziehen“, wie es der Verfasser eines Berichts auf der TuS-Homepage beschrieb. Zudem stimmte positiv, dass sich die Neuzugänge Arthur Becker, Philipp Magerl, Rückkehrer Michael Voit, Jonas Schröter, sowie der aus der eigenen Jugend stammende Ionut Gogolan gut integriert und die Mannschaft sichtlich verstärkt hatten. Dass zum Saisonstart noch die nötige Feinabstimmung fehlen würde, war klar, die würde von Spiel zu Spiel kommen.

Im Auftaktspiel zur neuen Spielzeit 2022/23 kam es dann gleich zum brisanten „Kaolinpottderby“ gegen den TuS/WE Hirschau, der ebenfalls aus der Nord- in die Süd-Kreisliga gewechselt war. Nach packenden 90 und etwas mehr Minuten behielt die Elf des Trainerduos Egeter/Kohl knapp mit 3:2 die Oberhand, der Saisonstart war also geglückt. In Folge allerdings fiel auf, dass der TuS keine Konstanz in seine Leistungen brachte. Siege und Niederlagen wechselten sich quasi immer wieder ab, Ende September/Anfang Oktober setzte es sogar drei Einbußen in Folge. Darunter auch das 1:2 gegen den SV Schmidmühlen, das die imponierende Serie von drei Jahren ohne Niederlage auf eigenem Terrain beendete.

Zum Rückrundenstart, nach einem 4:1-Erfolg im Derby unter dem Monte Kaolino in Hirschau, drückte der TuS dann aufs Gaspedal, legte einen beeindruckenden Schlussspurt mit zehn Punkten aus vier Matches hin und schuf sich so, mit aktuell 29 Punkten, noch eine gute Ausgangsposition für die restlichen Partien der Rückrunde. Nur zwei Zähler trennen die „Schnoittnbecka“ Jungs von Platz 2, da geht noch was.

So sieht das auch Spielertrainer Ralph Egeter, der im Interview mit FuPa als klares Ziel für die Restrückrunde ausgibt, noch einmal ganz oben anzugreifen.

Ralph, kurze Einschätzung des bisherigen Saisonverlaufs, seid ihr zufrieden?

Ralph Egeter (32): Im Großen und Ganzen sind wir mit der Saison zufrieden. Die Schwächephase im Oktober mit einigen sieglosen Spielen in Folge haben uns aber eine bessere Ausgangslage für die Restrückrunde gekostet.

Was habt ihr euch für die Restrückrunde vorgenommen?

Mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz wollen wir natürlich nochmal alles versuchen, um auf einen der ersten beiden Plätze zu springen.

Gab es im Winter personelle Veränderungen?

Florian Weiß wird uns in der Restrückrunde wieder nach langer Verletzung wieder zur Verfügung stehen, ansonsten bleibt voraussichtlich alles beim Alten.

Wann beginnt die Vorbereitung und wie wird sie in groben Zügen aussehen?

Wir sind am 13. Februar in die fünfwöchige Vorbereitung gestartet und werden insgesamt sechs Testspiele gegen höher- als auch niederklassige Teams absolvieren. Der Fokus liegt hier auf dem Fitnesszustand der Spieler und vor allem aber auch auf die Verbesserung der spielerischen Komponente.

Wo gibt's noch Verbesserungsbedarf im Spiel eurer Mannschaft?

In den letzten Spielen vor der Winterpause haben wir endlich als Mannschaft kompakter verteidigt und so auch weniger Gegentore bekommen. Dies gilt es mit in die Rückrunde zu nehmen und so wenig Gegentreffer wie möglich zuzulassen, denn offensiv sind wir immer für Tore gut. Das soll aber keine Kritik an der Abwehr sein, sondern ein Appell an die ganze Mannschaft, um vom Stürmer bis zum Torhüter gut nach hinten zu arbeiten.

Welches Team in der Liga hat bislang positiv, welches negativ überrascht?

Ganz stark ist die Runde des FV Vilseck, welcher zurecht auf Platz 1 steht. Er verfügt über eine gute Spielanlage und gute individuelle Klasse. Überrascht hat uns das nicht optimale Abschneiden der SG Upo/Gebenbach II, die oft mit Spielern aus dem erweiterten Kader der Gebenbacher Bayernliga angetreten ist und auch der Tabellenstand unserer Nachbarn aus Hirschau. Diese sind unserer Meinung nach qualitativ deutlich stärker einzuschätzen, bekommen es aber irgendwie nicht auf den Platz.

Wer wird wohl am Ende ganz oben stehen, wer, meinst du, wird vermutlich die Liga verlassen müssen bzw. bis zum Schluss um den Abstieg kämpfen und wo wird sich euere Truppe in der Abschlusstabelle wiederfinden?

Um die ersten beiden Plätze konkurriert eine Vielzahl an Mannschaften, von denen jeder das Zeug hat, am Ende auf Rang 1 oder 2 zu stehen. Hier kommt es sicher darauf an, welches Team von Verletzungen verschont bleibt und wer sich in einen Lauf spielt. Favorit auf den ersten Platz sind aber natürlich die Vilsecker. Am Tabellenende wird es für Seugast und „Upo“ schwer, aussichtslos ist ihre Situation aber genauso wenig, wie für die Hirschauer auf Rang 12.

Werdet ihr euer vor der Saison formuliertes Saisonziel erreichen?

Unser Ziel war es dieses Jahr oben mitzuspielen und wieder die Chance auf ein mögliches Relegationsspiel oder mehr so lange wie möglich zu wahren. Dies ist uns bis jetzt gelungen und wir hoffen, dass dies auch bis zum letzten Spieltag so bleibt. Die Mannschaft will, muss aber nicht aufsteigen, daher haben wir keinen Druck.

Zur persönlichen Perspektive: Übernimmt das aktuelle Trainerteam beim TuS auch in der kommenden Saison die Verantwortung im sportlichen Bereich?

Johannes Kohl und ich als gleichberechtigtes Trainerduo, als auch unser Torwarttrainer Stefan Schlaffer haben für nächste Saison schon zugesagt und werden nochmal ein Jahr an die bisherige erfolgreiche Zeit dranhängen.

Aufrufe: 016.2.2023, 08:30 Uhr
Werner SchaupertAutor