2024-05-08T14:46:11.570Z

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Erstes Punktspiel, erstes Saisontor: Die Fußballer von RWO Alzey feiern ihren Torschützen  Tim Malkmus (Dritter von links), der gegen den SV Rülzheim schon nach vier Minunten erfolgreich war.
Erstes Punktspiel, erstes Saisontor: Die Fußballer von RWO Alzey feiern ihren Torschützen Tim Malkmus (Dritter von links), der gegen den SV Rülzheim schon nach vier Minunten erfolgreich war. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

RWO: Aufreger zum Landesliga-Start

Schiedsrichter irritiert bei Alzeys 1:0 einen Elfmeterschützen und muss ihn auch noch bestrafen

ALZEY. Unterm Strich hat RWO Alzey verdient das Auftaktspiel der Landesliga gegen den SV Rülzheim mit 1:0 (1:0) gewonnen. Für mehr Gesprächsstoff, weit über die 90 Minuten dieser Partie hinaus, sorgt aber eine hoch interessante Entscheidung von Schiedsrichter Marcel Laque.

Rülzheimer Elfmeter sorgt für Aufregung

Passiert war nach einer Stunde Folgendes: Die Rülzheimer bekamen einen Elfmeter zusgesprochen. Der Schütze, Kapitän Milot Berisha, läuft nach dem Pfiff an und stoppt unmittelbar vorm Schuss ab. Ohne den Ball berührt zu haben, drehte er ab. Laque wertete diese Aktion als Täuschungsmanöver des Schützen und quittierte es regelkonform mit einem indirekten Freistoß für die Alzeyer und einer Gelben Karte für Berisha.

Der Haken aber war, dass Laque just in dem Moment von Berishas Anlauf laut vernehmlich „Warten“ rief - und zwar in Richtung der Alzeyer Spieler, die so schnell wie möglich in den Strafraum einlaufen wollten. Berisha, so sagte er hinterher, bezog den Ausruf des Schiedsrichters jedoch auf sich, weshalb er den Strafstoß nicht ausführte.

Liegt ein Regelverstoß des Schiedsrichters vor?

Der Sachverhalt ist unstrittig. Auch Schiedsrichter Laque räumte gegenüber der Allgemeinen Zeitung ein, dass er „Warten“ gerufen hat und dass dies zu einem Missverständnis führte. Er deutete die Situation jedoch so, dass er mit seinem Pfiff den Ball freigegeben habe und leitete daraus ab, dass der Elfmeter nicht zu wiederholen sei. Eben das aber forderten die maßlos enttäuschten Rülzheimer samt Anhang.

Möglicherweise legt der SV Rülzheim nun wegen eines Regelverstoßes des Schiedsrichters Widerspruch gegen die Wertung der Partie ein. Trainer Sahin Pita, immer noch fassungslos ob dieser irritierenden Entscheidung, sagte: „Wir müssen das nun mit dem Verein abstimmen“.

Die Begebenheit hatte Einmaligkeitswert. Weder Rülzheimer noch Alzeyer hatten jemals eine vergleichbare Aktion erlebt. Rülzheims Kapitän Berisha war von der Rolle: „Was soll ich tun, wenn der Schiedsrichter ‚warten‘ ruft?“, rätselte er noch nach dem Schlusspfiff. Dass der Schiedsrichter dabei rückwärtig in Richtung der Alzeyer Spieler gestikulierte, konnte er beim besten Willen nicht sehen. Minutenlang versuchten die Rülzheimer dies dem Unparteiischen plausibel zu machen, der sich im Anschluss ans Spiel wiederum ungewöhnlich viel Zeit zum Diskutieren nahm. An seiner Meinung änderte das nicht – und wenn es etwas geändert hätte, welche Konsequenzen hätte es gehabt?

De facto war es aber auch so, dass die Rülzheimer sogar nach diesem umstrittenen Pfiff noch ausreichend Zeit hatten, das Remis zu retten. Sie bissen sich aber eine starken Defensive der Alzeyer die Zähne aus. Umgekehrt war es so, dass RWO, durch ein frühes, glückliches Pingpong-Tor von Tim Malkmus in Führung, den Vorsprung locker hätte ausbauen können. Björn Grimm, Malkmus und Simon Bumb vergaben mehr aussichtsreiche Chancen, als die Rülzheimer über die 90 Minuten kreierten.

RWO Alzey: Schneider – Braun, Sieker, Niemann, Groben, Gabrielov (80. Szymkow) – Kimnach, Mc-Colgan (87. Vodi) – Grimm (71. Bumb), Wischang (94. A. Meslem), Malkmus.



Aufrufe: 07.8.2022, 20:45 Uhr
Claus RosenbergAutor