2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Mit einem Tor und zwei Vorlagen lieferte David Vodi ab. Auch die dicke Chance zum 4:3 legte der Stürmer auf.
Mit einem Tor und zwei Vorlagen lieferte David Vodi ab. Auch die dicke Chance zum 4:3 legte der Stürmer auf. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

Schlusspfiff-Schock für RWO Alzey

3:4 statt 4:3 - die Rot-Weißen haben den neuen Spitzenreiter FSV Schifferstadt am Rande der Niederlage

Was für ein bitteres Debüt für Enes Sovtic und die teil-erneuerte Landesliga-Mannschaft von RWO Alzey. Gegen den FSV Schifferstadt lief schon die Nachspielzeit, als Tim Malkmus den umjubelten 3:3-Ausgleich schoss. Kurz danach die Dublette dieser Szene, doch der Alzeyer Joker zielte über den Kasten. Und im Gegenzug konterten sich die Gäste zu ihrem 4:3 (3:2)-Auswärtssieg. „Spitzenreiter“-Rufe beim FSV, leere Gesichter bei RWO.

„Fußball ist manchmal so grausam“, schüttelt Spielertrainer Sovtic den Kopf, „das ist sehr bitter und tut richtig weh.“ Eine „mega gute“ Startphase hatte der 38-Jährige gesehen. Und man konnte sich in der Tat die Augen reiben. Eine mit Funktionsträgern gefüllte Bank, die viel Energie auf das Feld transportiert, wo vorher gähnende Leere herrschte. Ein sehr gut bespielbarer Spiesheimer Kunstrasen anstelle der Gau-Heppenheimer Hoppel-Piste. Sogar die Trikots waren neu. Und dann ging der Außenseiter in Rot-Weiß auch noch 2:0 in Führung.

Max Höflich spurtete die linke Seite entlang und legte zum 1:0 flach zu David Vodi quer (12.), der seinerseits mit einem Ballklau im gegnerischen Strafraum das 2:0 vorbereitete, das Junpei Hotta aus der Drehung erzielte (18.). RWO verteidigte gut im Kollektiv und suchte den schnörkellosen Weg nach vorne – das schien zu passen. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel. Binnen zwölf Minuten drehte der FSV das Spiel.

Während Sovtics Ballverlust ruft die Alzeyer Bank noch „Foul“, als Daniel Keppeler den Ball aus 16 Metern mittig unter den Querbalken drischt (22.). Im Gewusel bringen mehrere Alzeyer den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Georg Ester locht ein (30.). Und Fabian Klein staubt frei stehend ab, nachdem Jakub Kownacki einen Freistoß nach vorne prallen lässt (34.). Auch wenn Höflichs Konter-Lauf zwischendurch fast das Blatt wendete (28.) – nun war der FSV viel gefährlicher, spielte reifer, verteidigte körperlicher.

Zu einfache Gegentore, aber gute Moral

„Dass wir so leichtsinnig die Tore kassieren, verstehe ich nicht“, sagt Sovtic. Und fordert mehr Härte in den Zweikämpfen, mehr Entschlossenheit in den Offensiv-Aktionen ein. Zwischenzeitlich wurden die Abstände zwischen den Alzeyer Mannschaftsteilen viel zu groß. Doch die Rot-Weißen arbeiteten sich ins Spiel zurück, nachdem Kownacki per Blitz-Reflex gegen Sven Hoffmanns Kopfball die Vorentscheidung verhinderte (61.).

Emran Nassery aus der Distanz (79.), Leonid Morina und Fabien Spreitzer nach einer Ecke mit Doppel-Hochkaräter (83.), der längst mit nach vorn gerückte Sovtic mit der Fußspitze (85.), das waren alles dicke Dinger. So wirkte das 3:3 durchaus verdient. Nach einer schnellen Kombination legte Vodi quer und Malkmus spitzelte den Ball aus Kurzdistanz ins Netz (90.+1). 3:3. Und nun, das Momentum nutzen oder den Punkt einmauern?

Alzey stürmt weiter, belohnt sich aber nicht

Der Underdog probierte es weiter stürmisch. Und hätte sich belohnen können. Antritt Vodi, freier Zehn-Meter-Schuss Malkmus – weit drüber (90.+3). Gegenzug, weite Flanke, Hoffmann steht am zweiten Pfosten völlig frei, Kownacki ist aus seinem Kasten raus, Hisaya Owaki versucht den Abschluss noch zu klären, trifft den Ball aber nicht. Der K.O. (90.+4), angepfiffen wird gar nicht mehr.

Zurück bleibt eine Alzeyer Mannschaft mit vier Neuen in der Startelf, die nach der turbulenten Winterpause positiv überraschte. „Es wird bis zum Schluss um den Klassenerhalt gehen“, blickt Sovtic voraus.

RWO Alzey: Kownacki – Belyayev, Sovtic, Owaki, Spreitzer – Szymkow (62. da Silva), Bayir (69. Nassery) – Kullolli, Hotta (53. Malkmus), Höflich (74. Morina) – Vodi.

Aufrufe: 017.2.2024, 18:19 Uhr
Torben SchröderAutor