2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
– Foto: Arens Andreas

Ralinger Jubel: Der Pott geht mit ins Sauertal

Kreispokalfinale der C- und D-Ligen: Wie die Elf des Trainergespanns Matteo und Filippo Amodio den Favoriten FSG Ehrang/Pfalzel II bezwang.

Knapp ein Jahr nach der Stunde Null und dem Rückzug in die Kreisliga C hat die SG Sauertal Ralingen einen ersten Meilenstein gesetzt: Das Team des luxemburgischen Vater-Sohn-Trainergespanns Filippo und Matteo Amodio besiegte am Freitagabend im Finale um den Trier-Saarburger Kreispokal der C- und D-Ligisten den Ligakonkurrenten FSG Ehrang/Pfalzel II mit 2:0 (2:0) und strich damit eine Siegprämie von 500 Euro sowie 100 Liter Bier von Pokalsponsor Bitburger ein. Die unterlegenen Trierer duften immerhin noch 250 Euro und einen Gutschein über 50 Liter Gerstensaft mit nach Hause nehmen.

Die Vereinigten aus Ehrang und Pfalzel – in der abgelaufenen Saison in der Kreisliga C Trier/Eifel als Tabellenerster und nach 19 von 20 siegreichen Partien am Ende 18 Zähler vor den zweitplatzierten Sauertalern – bestachen nur am Anfang der Partie in Gusenburg durch schnelles Spiel.

Nachdem Jonthan Reichling auf Ablage von Benedikt Neises das Außennetz der Ehrang/Pfalzeler getroffen hatte (3.), war es auf der Gegenseite René Schwarz, der aus halblinker Position an Michael Mersch scheiterte. Der Schlussmann der Sauertaler sollte über die gesamte Spielzeit hinweg sehr viel Ruhe und Souveränität ausstrahlen.

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Das diesmal hauptverantwortlich vom etatmäßigen Spieler-Co-Trainer Thorsten Lauterbach gecoachte Team – Benny Weiler lag wegen einer Magen-Darm-Entzündung flach – fand in der Folge kaum ein Mittel gegen die gut gestaffelten Sauertaler. Dabei leisteten auch der 47-jährige Innenverteidiger Jerry Jungblut und Michel Ribeiro Lima (44) im Mittelfeld ganze Arbeit.

Matteo Amodio, Trainer der SG Sauertal:

Immer wieder schaffte es Ralingen die in der Verteidigung fahrig wirkenden Ehrang/Pfalzeler effektvoll zu stören. Beinahe wäre bereits in der 27. Minute die SG-Führung gefallen, als Kapitän Andreas Mayer aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf. Eine Minute vor der Pause war es dann soweit: Reichling war nach Zuspiel von Lima aus zentraler Position der Nutznießer, indem er an FSG-Keeper Pascal Gouverneur vorbei zum 1:0 traf.

Perfekt aus Sauertaler Sicht der Zeitpunkt des Treffers zum 2:0. Nur zwei Minuten nach der Pause war es wieder Lima, der einen gefühlvollen Pass schlug und Neises fand. Zunächst hielt Gouverneur noch spektakulär, im Nachsetzen war der 30-Jährige aber erfolgreich (47.). Wenig später scheiterte Neises nur knapp aus spitzem Winkel (53.).

Zwischendurch erhöhte Ehrang/Pfalzel II das Tempo, kam aber zu keinem klaren Abschluss, hätte indes aus dem Nichts fast den Anschlusstreffer erzielt. Als sich Rene Jahn und SG-Abwehrchef Jens Ernzerhof im Strafraum ins Gehege kamen, der Ehranger aber mehr in den Sauertaler gelaufen war, entschied der Unparteiische Sami Rasani auf Strafstoß. In bester Uli-Hoeness-1976-Manier drosch der sonst so treffsichere Andreas Huwer den Ball übers Tor…

Andreas Mayer, Kapitän der SG Sauertal:

Sauertal hätte nachlegen können. Keeper Gouverneur war jedoch nach einem sehenswerten Freistoßschlenzer von Neises zur Stelle (74.). Fünf Minuten später schoss Marc Werner am langen Pfosten vorbei.

Unterm Strich gewannen die kompakten, kampfstarken und taktisch sehr gut eingestellten Sauertaler zurecht gegen Ehrang/Pfalzel II, der man in der Liga noch zwei Mal knapp mit 0:1 unterlegen war.

Unschönes ereignete sich gegen Ende der Partie: Ein Sauertaler Zuschauer bugsierte den ins Aus geschossenen Ball unfairerweise noch etwas weiter weg, um Zeit zu schinden. Das brachte einen Ehranger Ersatzspieler so auf die Palme, dass er mit einem Schubser ein Handgemenge anzettelte. Beleidigungen in Richtung des Gegners und des Schiedsrichtergespanns waren aus der FSG-Fanecke in der zweiten Hälfte zudem immer wieder zu hören.

Aus sportlicher Sicht resümierte Thorsten Lauterbach aus Sicht der Ehrang/Pfalzeler: „Sauertal steht defensiv sehr stark und probiert es viel über lange Bälle. Sie haben so gespielt, wie wir es schon in der Liga gegen sie erlebt haben. Sie agieren im 5-4-1-System – und damit haben sie uns heute zwei Mal gekriegt. Das erste Tor müssen wir besser verteidigen und das zweite direkt nach der Pause war ein richtiger Nackenschlag. Die Enttäuschung ist riesig. Die Jungs wären gerne mit dem Double auf Mannschaftsfahrt nach Mallorca geflogen, aber wir sind aufgestiegen. Das ist es, was wir wollten, und ins Pokalfinale gekommen zu sein ist ja auch nicht das Schlechteste.“

Auf der Gegenseite war die Freude groß. „Kämpferisch war das eine gute Leistung von uns. Spielerisch war Ehrang II einen Tick besser. Durch den Kampf haben wir uns den Sieg aber verdient“, strahlte Kapitän Andreas Mayer. Sein Trainer Matteo Amodio bilanzierte: „Nach einer schwierigen Anfangsphase war es ein gutes Spiel von beiden Seiten. Wir haben verdient die Tore gemacht. Ehrang hat vorne diesmal etwas die Schnelligkeit gefehlt.“

Den Schwung wollen die Sauertaler nun mitnehmen, um am Donnerstag erneut zu gewinnen. Dann geht es im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die B-Klasse um 19.30 Uhr in Langsur gegen den nach der Punktrunde gleichauf liegenden TuS Trier-Euren.

In Gusenburg folgt am heutigen Samstag, 14.30 Uhr, mit dem Ü35-Kreispokalendspiel zwischen der SG Zerf/Greimerath und der SG Fidei weiter. Um 17 Uhr stehen sich im Finale der A- und B-Ligisten die SG Franzenheim/Pellingen/Schöndorf und der SV Mehring gegenüber.

SG Sauertal Ralingen – FSG Ehrang/Pfalzel II 2:0 (1:0)
Ralingen: Michael Mersch - Tobias Ferring, Jens Ernzerhof, João Antonio Ferraz Abreu (58. Marc Werner), Benedikt Neises, Andreas Mayer, Joé Baulesch, Michel Ribeiro Lima (78. Kevin Teixeira Nikels), Jerry Jungblut (71. Nils Wagner), Stefan Kuhn (86. Martin Boecking), Jonathan Reichling
Ehrang/Pfalzel II: Pascal Gouverneur - Thorsten Lauterbach (78. Pierre Olbertz), Marco Beck (87. Julian Rosin), Jordan Gack (80. Philipp Schmidt), Pepe Fuhs, Simon Dondelinger, Rene Schwarz, Daniel Klein (61. Michael Lellig), Alexander Krieger (71. Jens Wagner), Rene Jahn, Andreas Huwer
Schiedsrichter: Sami Rasani (Kell) Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Jonathan Reichling (44.), 2:0 Benedikt Neises (47.)
Besondere Vorkommnisse: Andreas Huwer (FSG Ehrang/Pfalzel II) schießt Foulelfmeter übers Tor (73.).

Info:

Gusenburger Gymnastikgruppe grillt für die Zuschauer

Die SG Gusenburg/Grimburg als Ausrichter der 2023er Kreispokalendspiele hat an beiden Tagen rund 30 Helfer im Einsatz. Nach dem Polterabend von Spieler Daniel Lamprich am Freitag, zu dem die Teamkollegen eingeladen waren, sprang nach Angaben des Gusenburger Vorsitzenden Christian Hoffmann die Frauen-Gymnastikgruppe ein und kümmerte sich schwerpunktmäßig um das Catering. Der Renner unter den 200 Zuschauern war der Gusenburg-Teller mit pikanter Currywurst und knusprigen Pommes.

Aufrufe: 027.5.2023, 11:09 Uhr
Andreas Arens Autor