2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Weg des Trainers und von Teilen der Mannschaft sind nicht mehr deckungsgleich: Coach Martin Grelics (re.) beendet sein Engagement beim TuS Geretsried, Co-Trainer Daniel Dittmann (li.) übernimmt vorerst. Filan: Verständnis für Entscheidung
Der Weg des Trainers und von Teilen der Mannschaft sind nicht mehr deckungsgleich: Coach Martin Grelics (re.) beendet sein Engagement beim TuS Geretsried, Co-Trainer Daniel Dittmann (li.) übernimmt vorerst. Filan: Verständnis für Entscheidung – Foto: HAns Lippert

Paukenschlag! Martin Grelics hört beim TuS Geretsried auf - „So macht es keinen Sinn“

Unzufrieden mit Einstellung und Haltung

Nach drei Spieltagen in der neuen Saison muss sich der TuS Geretsried auf Trainersuche begeben: Martin Grelics hat der Mannschaft am Montagabend mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit ab sofort beendet ist.

Geretsried – „Die Einstellung von Teilen der Mannschaft und ihre Haltung zum Sport deckt sich nicht mehr mit meiner Vorstellung. Und dann macht es keinen Sinn weiterzumachen“, begründet der Coach seine Entscheidung.

Unzufrieden mit Einstellung und Haltung

Eine Entscheidung, die sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet hat. Da war die Enttäuschung über den Auftritt der Landesligaelf beim letzten Vorbereitungsspiel in Neuried – nach einem traumhaften Trainingslager unmittelbar zuvor. Da war die Sprachlosigkeit nach der 0:2-Niederlage gegen Aufsteiger Forstinning, als es nach Spielende auch nicht die sonst übliche Ansprache an die Mannschaft gab.

Weitermachen keine Lösung

Weil es nichts mehr zu sagen gab? Jetzt räumt der Sportlehrer ein, dass er Abteilungsleiter Ibro Filan schon vor der Partie über seinen Entschluss informiert habe. „Der Zeitpunkt ist nicht schön“, gibt Grelics zu. Aber ein Weitermachen unter den Gegebenheiten sei keine Lösung gewesen. Gereift sei der Entschluss „über die ganze Vorbereitung – das Trainingslager mal ausgeklammert“.

Probleme mit der Trainingsbeteiligung

Es sei offensichtlich gewesen, dass bei einigen Spielern „die Priorität nicht so auf der Vorbereitung lag“, lässt der scheidende Trainer anklingen, dass er unter anderem mit der Trainingsbeteiligung und -intensität des einen oder anderen Spielers Probleme hatte. „Das ist schon ein Prozess, der sich entwickelt hat“, betont er und stellt klar, sein Abschied sei „völlig unabhängig von irgendwelchen Ergebnissen“ zu sehen. „Zwei Niederlagen nach drei Spielen sind ja kein Weltuntergang.“

Erst Ende April dieses Jahres hatte der Coach seinen Vertrag beim Landesligisten für eine weitere Saison verlängert. Damals steckte die Mannschaft mitten im Abstiegskampf, den sie mit viel Leidenschaft letztlich erfolgreich gestaltete. „Vor allem in der Rückrunde hatten wir sehr guten Erfolg“, erinnert Grelics daran, dass es „auch sehr schöne Zeiten“ in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren gegeben hat.

Gewisse Prozesse wiederholen sich

Im Frühjahr habe die Mannschaft demonstriert, dass sie es anders machen wolle. „Aber gewisse Prozesse wiederholen sich – damit meine ich nicht nur die Urlaube, das wäre zu einfach“, erklärt der 36-Jährige. „Das soll nicht als totaler Vorwurf rüberkommen. Das ist einfach so. Aber da kann ich nicht mitgehen.“

Filan: Verständnis für Entscheidung

TuS-Fußballchef Ibro Filan zeigt Verständnis für den Beschluss seines Trainers: „Die Entscheidung ist konsequent, wenn der Trainer keine Power mehr hat. Von seiner Seite ist der Schritt verständlich. Es gab viele Kleinigkeiten, die auf Dauer zermürben.“ Mit der Suche nach einem Nachfolger werde man sich Zeit lassen, so der Abteilungsleiter. Gesucht werde jemand, „der die Jungs entsprechend anpackt, kein Laptop-Trainer, sondern einer der die Basics vermittelt“, gibt Filan eine erste Stellenbeschreibung ab. Prinzipien und konkrete Vorstellungen seien ebenfalls erwünscht. „Qualität ist da im Kader.“

Schneider und Dittmann übernehmen vorerst

Vorerst übernimmt Hans Schneider, Trainer der Zweiten gemeinsam mit Co-Trainer Daniel Dittmann die Verantwortung für das Landesligateam. Filan scheint Grelics’ Vorwürfe in Teilen zu bestätigen und kündigt für die kommenden Wochen eine härtere Linie an. „Beim Gegner laufen sechs Spieler, bei uns zwei, das kann nicht sein“, gibt er zu bedenken. „Wenn ich den Willen nicht habe, immer Einsatz zu zeigen, muss ich mir ein anderes Hobby suchen – oder in der zweiten Mannschaft spielen.“

Aufrufe: 026.7.2022, 18:41 Uhr
Rudi StalleinAutor