2024-04-25T14:35:39.956Z

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Mark Zeh muss gehen.
Mark Zeh muss gehen. – Foto: Boris Hempel

Paukenschlag: FC Wegberg-Beeck trennt sich von Mark Zeh

Mark Zeh ist nicht mehr Beecks Trainer – FC-Boss Werner Tellers traute ihm nicht mehr zu, den Abwärtstrend zu stoppen. Co-Trainer Mike Schmalenberg und Jugendcheftrainer Stephan Houben übernehmen interimsmäßig. Mittwoch gegen Fortuna Köln.rn

Die Chance, das Wunder Klassenerhalt zu vollenden, bekommt Mark Zeh nicht mehr. Am Dienstagnachmittag endete nach ziemlich genau drei Jahren seine Zeit als Cheftrainer des FC Wegberg-Beeck.

Das teilte ihm da Beecks Geschäftsführer, Hauptsponsor und Macher Werner Tellers in einem persönlichen Gespräch mit. Interimsmäßig übernehmen bis auf Weiteres Co-Trainer Mike Schmalenberg und Jugend-Cheftrainer Stephan Houben gemeinsam. Der Mannschaft wurde dies am Dienstagabend vor dem Training mitgeteilt.

Kaum Akzente gegen Bocholt

„Bereits seit Ende Oktober war die sportliche Entwicklung nicht nur stagnierend, sondern eher sogar rückläufig. Auch die Testspiele in der Vorbereitung haben keinen anderen Eindruck vermittelt“, begründete Tellers. Das gelte auch für das erste Punktspiel des Jahres, die mit 2:3 verlorene Nachholpartie bei der U23 Fortuna Düsseldorfs: „Wenn da nicht Düsseldorfs Torwart unserem Stürmer Shpend Hasani den Ball aufgelegt hätte, wodurch wir ins Spiel zurückgekommen sind, hätten wir da doch vielleicht 0:4 verloren.“

Sauer aufgestoßen war Beecks Boss auch die am Samstag in der Schlussphase durch einen völlig unnötigen Elfmeter eingeleitete 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Bocholt: „Da hatten wir im gesamten Spiel eine einzige Torchance – und das mit einem Drei-Mann-Sturm.“

Tellers‘ Grundkritik: „Wir haben für meinen Geschmack oft zu defensiv gespielt, da standen unsere Stürmer zehn Meter in der eigenen Hälfte. Da wird der Weg zum gegnerischen Tor natürlich sehr weit – oft zu weit.“ Und dann wurde Tellers grundsätzlich: „Wir haben in den vergangenen Jahren in den entscheidenden Spielen viele Big Points nicht gemacht, und dann muss man sich natürlich fragen, woran das liegt – vielleicht eben auch daran, dass wir zu defensiv gespielt haben, uns kleiner gemacht haben, als wir sind.“ Seine Empfehlung daher: „Nicht in die Hose machen, sondern Brust raus und ab“.

Zeh habe auf die Entlassung gefasst reagiert. „Als Mensch schätze ich ihn ja auch nach wie vor“, sagte Tellers. Und Zeh gab sich sportlich: „So ist das Geschäft, ich kenne die Mechanismen. Wir haben nach 18 Spielen 19 Punkte, da müssen wir also vieles richtig gemacht haben, und das macht mich schon stolz. Die Mannschaft ist mir sehr ans Herz gewachsen, und ich hoffe daher sehr, dass der Klassenerhalt auch geschafft wird. Wir gehen im Guten auseinander.“

Nachfolger von Burlet

Anfang März 2021 hatte er das Team von Michael Burlet übernommen, führte die Mannschaft in der Regionalliga zum sicheren Klassenerhalt – coronabedingt gab es da freilich auch nur einen Absteiger (SV Bergisch Gladbach). In seiner ersten vollen Saison stieg Zeh dann aus der Regionalliga ab, schaffte in der abgelaufenen Saison als Mittelrheinliga-Vizemeister aber den direkten Wiederaufstieg, da Meister FC Hennef auf den Aufstieg verzichtete. Aktuell steht Beeck auf Platz 14 und damit ganz knapp vor der punktgleichen U23 Borussia Mönchengladbachs über dem Strich, hat gegenüber Gladbach aber auch noch drei Spiele mehr auszutragen.

Duell gegen Fortuna Köln

Eine Hängepartie wird bereits am Mittwoch abgearbeitet. Dann kommt der Tabellenfünfte Fortuna Köln ins Waldstadion (Anstoß 19.30 Uhr). Der Einstand des Duos Schmalenberg/Houben lässt also nicht lange auf sich warten. Die ambitionierten Südstädter haben aktuell zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Alemannia Aachen, liegen also deutlich hinter den eigenen Erwartungen. Folglich wird für die Elf von Trainer Markus von Ahlen nur ein Sieg zählen, um den Rückstand auf sieben Zähler zu verkürzen – ein Remis würde sich für die Kölner bereits wie eine Niederlage anfühlen. Beeck könnte umgekehrt mit einer Punkteteilung dagegen sicherlich leben – es wäre der erste Zähler seit dem 1:1 gegen Velbert Anfang November. Seitdem folgten in Liga und Pokal fünf Niederlagen in Serie.

Das Hinspiel verlor Beeck gegen lange Zeit erstaunlich verhalten angreifende Gastgeber durch einen Kunstschuss Justin Steinkötters in der zweiten Halbzeit 0:1. Der Ex-Gladbacher ist mit sechs Treffern auch Kölns zweitbester Torschütze hinter Leon Demaj (acht Tore). Von allen Aufstiegsaspiranten weist die Fortuna die bislang schwächste Auswärtsbilanz auf, holte aus neun Spielen nur zwölf Punkte.

Beim Unterfangen, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, werden zwei Beecker Akteure aber nicht mitwirken können: Norman Post sah gegen den 1. FC Bocholt seine fünfte Gelbe Karte, Justin Hoffmanns erhielt bereits seine zehnte Verwarnung.

Aufrufe: 013.2.2024, 18:53 Uhr
Mario EmondsAutor