2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Fortunas U23-Kapitän Adam Bodzek hat seine Laufbahn beendet.
Fortunas U23-Kapitän Adam Bodzek hat seine Laufbahn beendet. – Foto: Meiki Graff

Fortuna Düsseldorf U23: Emotionaler Abschied von „Bodze“

Die Kulisse am Flinger Broich feierte den 38-Jährigen beim Spiel der U23.

Zwei Aufstiege, über 300 Einsätze und zwei Jahre als Kapitän der Profis – Adam Bodzeks Vita bei Fortuna Düsseldorf lässt keinen Raum für Zweifel an seinem Legendenstatus. Die Personifizierung der 2010er-Jahre der Rot-Weißen erlebte in ihrem Abschiedsspiel einen verrückten Arbeitstag, an dessen Ende Bodzek mit der U23 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach II verlor und vom Platz flog.

Spätestens als der 38-Jährige zum Aufwärmen rauskam und die Runde vor der vollen Nordtribüne machte, war klar: Das wird heute kein normales Regionalligaspiel. Geziert wurde die gut gefüllte Kurve mit dem aktuellen Gassenhauer der Düsseldorfer Fanszene, allerdings mit einer kleinen Ergänzung. So stand dort nicht nur „Liebe ist rot, Engel sind weiß“, sondern auch „Bodzek sieht Gelb – Danke Adam“. Hintergrund: Mit 90 Verwarnungen ist der gelernte Sechser vereinsinterner Rekordhalter in dieser Kategorie und lud somit zu diesem kleinen Wortspiel ein.

Veränderungen in Fortunas Startelf

Rund um Führungsspieler und Bindenträger Bodzek änderte Cheftrainer Jens Langeneke die Startelf im Vergleich zur Nullnummer gegen den 1. FC Düren. Ben Zich, Jan Boller, Nico Petritt und Sima Suso fanden sich allesamt auf dem Aufstellungsbogen wieder. Zudem kehrte King Manu nach verheilter Entzündung im Knie zurück in die Startelf.

Für die „Zwote“, die Bodzek die vergangenen zwei Jahre angeführt hat, ging es sportlich um nicht mehr viel. Der Klassenerhalt ist rechnerisch zwar noch nicht besiegelt, aber quasi Formsache. Die Gladbacher hingegen stecken noch mitten im Abstiegskampf und reisten höchstmotiviert an den Flinger Broich.

Mit lautstarker Unterstützung und „Adam-Bodzek“-Chören ging es mit Gänsehaut in die Partie. Doch mit dem 0:1 durch Shio Fukuda nach neun Minuten stach die „Fohlenelf“ mitten in die Düsseldorfer Partystimmung. Der gerade erst angefangene Wechselgesang zwischen Nord- und Westtribüne ließ sich vom frühen Rückschlag jedoch nicht abwürgen.

Unaufgeregter Beginn für Bodzek

Protagonist Bodzek zeigte sich wie üblich abgeklärt und trotz der Kulisse unaufgeregt in seinem Spiel. Ungenauigkeiten ließen Fortunas Offensivspiel jedoch lange nicht in die Gänge kommen. Gegen Ende der ersten Halbzeit erhöhten die Landeshauptstädter aber nochmal die Schlagzahl und erarbeiteten sich einige gute Chancen. Der 0:1-Pausenstand ging unter dem Strich jedoch in Ordnung.

Trotz einer besseren und intensiveren Vorstellung in Halbzeit zwei konnte die Leistung der „Zwoten“ der Kulisse und dem Anlass weiterhin nicht gerecht werden. So erhöhten die Gäste in der 62. Minute durch Mika Schroers auf 0:2. Und es sollte noch dicker kommen, denn in der 73. Minute fiel auch noch das 0:3 durch Jacob Italiano.

Doch die Fans kümmerte das wenig; sie sangen „Schalalalala Adam Bodzek Superstar“. Ihr Superstar sorgte dann wenige Augenblicke später mit einer Notbremse und der folgerichtigen Roten Karte selbst für seinen großen Moment. Das Stadion erhob sich für Bodzek, der die Ehrenrunde antrat und zusammen mit den Fans diesen kuriosen und zugleich berührenden Moment genoss.

Der gebürtige Pole suchte den Weg zur aktiven Fanszene und entschied sich kurzerhand dazu, sich in die rot-weiße Menschentraube zu begeben. Nach dem Spiel wurde „Bodze“ dann mit emotionalen und herzlichen Worten von Sportvorstand Alexander Jobst verabschiedet. Danach richtete der 38-Jährige dankende und ehrwürdige Worte an die Zuschauer und die ehemaligen Teamkollegen, die an diesem Tag vor Ort waren. Der Flinger Broich wird diesen Tag noch lange in Erinnerung halten

Aufrufe: 028.4.2024, 20:00 Uhr
RP / Jonas KnobelAutor