2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht
Jens Langeneke spricht über die bisherige Saison der U19 von Fortuna Düsseldorf.
Jens Langeneke spricht über die bisherige Saison der U19 von Fortuna Düsseldorf. – Foto: picture-alliance

Langeneke: „Wir dürfen nicht ängstlich sein“

Fortunas Nachwuchstrainer trifft mit seiner U19 in der Bundesliga auf die Europaauswahl von Borussia Dortmund.

Wer einen Fußballprofi von morgen in Aktion sehen will, für den lohnt sich am Sonntag ein Besuch im Paul-Janes-Stadion. Dort empfängt Fortunas U19 mit Borussia Dortmund den aktuellen Spitzenreiter der A-Junioren-Bundesliga West. Während bei der Fortuna Spieler wie Daniel Bunk, Elione Neto oder Daniel Savic bereits im Fokus des Profiteams stehen, verfügt der BVB auch in der U19 bereits über eine kleine „Europaauswahl“ mit Toptalenten aus Deutschland, den Niederlanden, Italien oder Schweden. Wir sprachen vor der Partie mit Fortunas Trainer Jens Langeneke.

Herr Langeneke, stellt der BVB eine der höchsten Hürden dar, die man im U19-Bereich in Europa derzeit überwinden muss?

Jens Langeneke: "Europäisch habe ich in dem Zusammenhang bislang ehrlicherweise noch nicht gedacht. Aber klar, Borussia Dortmund ist der amtierende Deutscher Meister in dieser Altersklasse, führt die Tabelle im Westen auch jetzt wieder an und hat unter der Woche als eines von zwei deutschen Teams die Gruppenphase der Youth League überstanden. Das sagt denke ich alles über die Qualität des BVB aus. Uns erwartet eine ganz schwere Aufgabe."

Blicken Sie angesichts der Möglichkeiten in Dortmund eigentlich neidisch in Richtung des Konkurrenten?

Langeneke: "Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich diesbezüglich in der Vergangenheit ja auch schon kritisch geäußert. Dortmund betreibt einen riesengroßen Aufwand, auch finanziellen Aufwand, um junge Spieler auch aus anderen Ländern zu verpflichten. Das kann man bewundern aber auch kritisch sehen. Bei der Fortuna betreiben wir da ein ganz anderes Geschäftsmodell, wenn man das so sagen kann. Und wir liefern mit den Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, in meinen Augen auch gute Arbeit ab."

Wie richtet man seine eigene Mannschaft in einem Spiel gegen einen auf dem Papier übermächtig scheinenden Gegner aus?

Langeneke: "Auf keinen Fall ängstlich. Wir müssen mutig sein und über 90 Minuten und wenn nötig auch länger eine Topleistung abrufen. Wir haben in der letzten Saison mit der U17 in Dortmund gewonnen. Da haben wir gezeigt, was möglich ist. Außerdem spielen wir morgen ja zum Glück Fußball und nicht Tennis."

Wie meinen Sie das?

Langeneke: "Im Tennis hat Roger Federer 95 Prozent seiner Spiele gewonnen, weil er individuell eben besser als seine Gegner war. Auch Dortmund verfügt ganz sicher über eine Vielzahl an herausragenden Einzelspielern. Aber letztlich ist Fußball ein Mannschaftssport. Und im Kollektiv kann man die höhere individuelle Qualität auf der gegnerischen Seite kompensieren."

Werden Sie am Sonntag früh ihre beste Besetzung aufbieten können?

Langeneke: "Ehrlich gesagt weiß ich das noch gar nicht. Sowohl unsere Profis als auch unsere U23 spielen bereits am Samstag. Wir haben ein paar Spieler, die auch schon im Kader der U23 und der Profis standen (Anmerkung der Redaktion: Am vergangenen Wochenende standen Darko Ilic, Ken Tchouangue, Till Weingarten und Enes Yilmaz im Kader der U23; Elione Neto stand im Kader Zweitligaprofis). Das kann auch an diesem Wochenende wieder der Fall sein. Dann hängt es davon ab, ob und wie lange sie dort zum Einsatz kamen. Ich gehe aber davon aus, dass die Jungs, die oben nicht zum Einsatz kamen, uns am Sonntag gegen den BVB zur Verfügung stehen werden."

Das Gespräch führte Marcus Giesenfeld.

Aufrufe: 05.11.2022, 20:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor