Kockel und Sendag haben keine Angst voreinander

Wenn ein souverän führender Tabellenführer, der schon mit einem Fuß in der höheren Klasse steht, auf ein schon 12 Punkte vom rettenden Ufer entferntes Schlusslicht trifft, dann stellt sich, egal in welcher Liga, die Frage nach dem Favoriten nicht. So ist es auch am Wochenende in der Bezirksliga Niederrhein, Gruppe 3, wenn der VfR Fischeln, der insgesamt 42 Zähler mehr auf der Habenseite hat, auf den SC Schiefbahn trifft. VfR-Trainer Ronny Kockel meint dazu leicht scherzend: „Der Gegner war zuletzt gut drauf. Aber wir haben keine Angst.“ Fehlen wird auf jeden Fall Ben Sundermann. Allerdings spielte Kockel in der Vergangenheit kaum einmal mit der Elf, die die Woche vorher die Punkte eingefahren hat. Er macht bei der Aufstellung viel von der Trainingsbeteiligung und -intensität abhängig.

Die Schiefbahner haben in der zweiten Saisonhälfte unter dem neuen Coach Ercan Sendag, dem es vor allen Dingen sofort gelungen ist, die lange negative Grundstimmung an der Siedlerallee zu kippen, zwei von drei Partien gewonnen – so viel, wie seine Vorgänger vorher in 18 Begegnungen. Sendag ist 40 Jahre alt und spielt noch selbst mit. In seiner langen Karriere lief er 109-mal für verschiedene Oberligisten auf und kickte unter anderem für Straelen, Kleve, Speldorf, Hamborn 07, Teutonia St. Tönis, Scherpenberg, Bockum, Fischeln und Pascha Spor. „Natürlich müssen wir realistisch bleiben. Wir sind ganz gut in Schwung, sind aber beim Toppteam der Liga nur Außenseiter. Aber Angst haben wir nicht und wollen zeigen, dass wir einen guten Lauf haben“, gibt er zu Protokoll. Für SC-Torhüter Felix Gerdts, der auch in dieser Saison wieder ein großer Rückhalt ist, ist es eine Rückkehr zu alten Wurzeln.

Tönisberg am Freitagabend, Bockum beim 1. FC Mönchengladbach

Nach sechs Niederlagen in Folge ist der VfL Tönisberg am Freitagabend gegen die Red Stars Mönchengladbach mit dem überragenden Torjäger Andrej Ferderer (20 Treffer) mehr gefordert denn je.

Einen Zähler, um mit der gefährdeten Zone weiter locker auf Abstand zu bleiben, peilt der TSV Bockum beim 1. FC Mönchengladbach an. Dies wäre bei der aktuellen Situation für den VfB Uerdingen gegen den SV Vorst zu wenig. Bei dem gibt es ein personelles Wechselspiel: Stjepan Tomas ist nach abgebrummter Ampelkarte wieder dabei; Mike Schulze hat die Sperre noch vor sich.

Als Favorit fährt der SSV Grefrath zu dem arg daneben liegenden SC Waldniel. Für das Trainerteam Tobias Reichardt und Michael Holthausen ist es eine Reise in die Vergangenheit, denn sie arbeiteten vorher, wie jetzt fast im zweiten Jahr beim SSV, als gleichberechtigte Trainer bei den Schwalmstädtern.

Sieben Punkte trennen den Viertletzten VfL Willich, aktuell ziemlich auf Talfahrt, vom Vorletzten Hülser SV. Bei dem läuft es in diesem Jahr viel besser, doch der Rückstand ist noch erheblich. Deshalb hilft nur ein Dreier, um wieder gut ins Geschäft zu kommen. Andererseits könnten die Platzherren mit einem Erfolg einem lästigen Konkurrenten einen schweren Schlag versetzen.

>>> Die Tabelle der Bezirksliga Niederrhein, Gruppe 3