2024-06-13T10:30:46.301Z

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Den Pokal hatten die jungen Teilnehmer ganz fest im Blick.
Den Pokal hatten die jungen Teilnehmer ganz fest im Blick. – Foto: Rolf Kamper
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Integration auf dem Sportplatz

Auch Bundesliga-Profi Maximilian Eggestein unterstützt Fußballcamp im Hasestadion in Bersenbrück

Das Sport Böckmann-Fußballcamp bot im Bersenbrücker Hasestadion mehr als nur Spaß am Kicken. Organisator Christopher Cook und sein Team ermöglichten auch geflüchteten Kindern aus der Ukraine die Teilnahme. Unterstützung gab es sogar aus der 1. Bundesliga.

Drei Tage lang trainierten und spielten 45 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren auf dem Bersenbrücker Sportplatz. Trotz des heißen Sommerwetters ließen die Jungen und Mädchen ihrer Spielfreude freien Lauf. „Man musste die Kinder bei den Temperaturen auch manchmal bremsen und darauf achten, dass genug Pausen gemacht wurden“, berichtet Organisator Christopher Cook.

Der 26-jährige ist seit letztem Jahr Spielertrainer bei den Herren vom SC Rieste, war vorher aber auch schon beim TuS Bersenbrück aktiv. Seine Trainerlizenz habe er nun auch für Kinder nutzen wollen, und so sei die Idee für das Camp geboren worden. Gemeinsam mit Harald Albrecht, der Cook einst in der U17 von Werder Bremen coachte, konzipierte und plante er das dreitägige Trainingslager.

Schnell kam dabei auch die Idee auf, das Angebot für geflüchtete Kinder aus der Ukraine zu öffnen. Gemeinsam mit Andreas Schulte von der Samtgemeinde wurde die kostenlose Teilnahme von elf ukrainischen Kindern ermöglicht. Um dies zu finanzieren, bekam Cook Unterstützung aus der 1. Fußball-Bundesliga: Maximilian Eggestein, Mittelfeldspieler vom SC Freiburg, übernahm den Großteil der Kosten.

„Ich kenne Maxi aus unserer gemeinsamen Zeit bei Werder Bremen. Er hat sofort zugesagt, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen“, freute sich Christopher Cook über den prominenten Support. Gleich am ersten Tag des Camps wurde dies noch einmal unterstrichen: Die Flüchtlingskinder hatten keine eigenen Fußballschuhe und kamen zum Teil mit Sneakern zum Camp. Prompt besorgte Cook den Kids die geeigneten Schuhe, die sie danach behalten durften. Auch diese Rechnung beglich Maximilian Eggestein.

Neben dem namensgebenden Sportfachgeschäft Böckmann unterstützten auch die Ankumer Tierarztpraxis Arnold und die AOK das Camp. Die Verpflegung kam vom Bersenbrücker Restaurant Drove In, das die Mahlzeiten für die ukrainischen Kinder sponserte.

Für den Ablauf des Programms war aber nicht zuletzt auch die Mithilfe der Kinder selbst gefragt. Geduldig wurde gewartet, wenn die Ansagen ins Ukrainische übersetzt wurden, und sobald der Ball rollte, spielte die Herkunft ohnehin keine Rolle mehr. „Es war wirklich ein schönes Camp, und es ist reibungslos abgelaufen. Die einheimischen Kinder haben super mitgeholfen, die anderen zu integrieren“, berichtet Christopher Cook.

An den Vormittagen wurden Einheiten mit Pass- und Torschussübungen, aber auch Herausforderungen für Reaktionsvermögen und Übersicht eingelegt, bei denen die jungen Sportler auch Punkte sammelten. Nachmittags wurde es dann spielerischer: Im Turnierformat auf dem Kleinfeld traten die Kinder bei einer „Weltmeisterschaft“ gegeneinander an. „Die Kinder haben Spaß am Wettkampf“, so Cook.

Am Ende wurde bei vielen die Lust am Fußballspielen geweckt oder neu entfacht. Für die Flüchtlingskinder wolle man nun schauen, inwiefern eine Teilnahme am Fußballtraining in den örtlichen Vereinen ermöglicht werden kann, erklärt Cook.

Aufrufe: 026.7.2022, 13:30 Uhr
Matthias BenzAutor