Ilja Ludenberg nach KFC-Aus: "Bin auf diesen Menschen hereingefallen"

Ludenberg hatte, quasi als „Antrittsgeschenk“, einen Sponsor akquiriert, der dem KFC kurzfristig ein auch dringend benötigtes Darlehen von 500.000 Euro gewähren wollte – mehrjährig zins- und tilgungsfrei. Trotz Unterzeichnung trat der Investor vor wenigen Tagen davon zurück – Ludenberg erklärte daraufhin seinen sofortigen Rücktritt. „Das toppt alles, was ich in meinen bislang 35 Jahren im Fußball erlebt habe, das ist für mich das schlimmste Erlebnis. Ich bin ebenso überrascht wie enttäuscht und könnte mich tausendmal dafür ohrfeigen, dass ich auf diesen Menschen hereingefallen bin – das ärgert mich daran am meisten“, erklärte Ludenberg auf Nachfrage der RP. Außerdem äußerte sich der designierte Investor Baris Günes im Gespräch mit unserer Zeitung wie folgt: „Nur so viel: Ich habe das nicht zu verantworten und der für mich arbeitenden Anwaltskanzlei Bescheid gesagt, weil all das, was berichtet wird, nicht der Wahrheit entspricht.“

KFC Uerdingen peilt Regionalliga-Aufstieg an

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Marc Schürmann beendete Ludenberg umgehend sein Engagement. Der Klub versinkt im Chaos, obwohl die Oberliga-Mannschaft seit dem Wochenende auf dem Regionalliga-Aufstiegsplatz steht. Dem Vernehmen nach wurde den Spielern nach dem 1:0-Erfolg gegen Adler Union Frintrop auch mitgeteilt, dass der Verein den Schritt in die 4. Liga gehen würde.

Während die Fußballer des KFC Uerdingen bis Anfang Juni versuchen wollen, das sportliche Ziel zu erreichen, wenn auch nicht als Meister, geht es für die Funktionäre des Traditionsvereins darum, den Verein endlich auf gesunde Beine zu stellen. Eine erneuter Insolvenzantrag wurde vorerst abgelehnt, Geldgeber liegen aber bekanntlich nicht auf der Straße herum. Nach menschlichem Ermessen wird Uerdingen nicht drumherum kommen, kleine Brötchen zu backen. Das ginge aber möglicherweise auch in der Regionalliga.