2024-05-16T14:13:28.083Z

Spielbericht
Der SV Helpenstein sicherte sich den Pokalsieg in Heinsberg.
Der SV Helpenstein sicherte sich den Pokalsieg in Heinsberg. – Foto: Engelbert Fell

Helpenstein kämpft sich zum Pokalsieg

Kreispokal Heinsberg: Im Endspiel des Kreispokals Heinsberg setzte sich der SV Helpenstein am Dienstag mit 1:0 bei Roland Millich durch. Der klassentiefere A-Ligist verlangte den Helpensteinern dabei alles ab, verpasste jedoch die Überraschung. Für den Verein war es der erste Pokalsieg seit 67 Jahren.rn

Wie erwartet lockte das Pokalfinale des Kreises Heinsberg am Dienstag die Zuschauer in Scharen ins Millicher Willi-Waldhausen-Stadion. Und die Besucher wurden nicht enttäuscht. Zwar gewann Landesligist SV Helpenstein mit 1:0 gegen den aktuellen A-Liga-Spitzenreiter SV Roland Millich, musste aber bis zum Schluss der langen Nachspielzeit um den Sieg zittern.

Millich baut ein Bollwerk

Von Trainer Brandt wohl so vorgegeben, agierte Millich zunächst aus einer massiven Abwehr, machte die Räume eng und ließ kaum Torchancen zu. Nach vorne ging allerdings nur wenig. Zudem hatte Helpenstein Vorteile in Sachen Schnelligkeit, ließ auch deshalb kaum etwas zu. Aus der eigenen Abwehr heraus spielte sich Helpenstein hingegen immer wieder nach vorne und kam zu Abschlüssen: Zielte Robin Jackels nach fünf Minuten noch deutlich übers Tor, prüfte Florian Storms Millichs Keeper Darren Rice in der 12. Minute. Nach einer gelungenen Kombination war Storms zum Schuss gekommen.


Nach einer Viertelstunde war es dann der wieselflinke Ibrahim Karpuz, der über die rechte Angriffsseite für Verwirrung in Millichs Abwehrverbund sorgte. Doch die ganz große Gefahr erzeugte er auch nicht. Und allmählich kam auch Millich zu Chancen, meist über Danny Richter. Hatte er bei seiner ersten Gelegenheit aus der Distanz noch das Tor von Helpensteins Torwart Torben Fritsche verfehlt, verpasste er in der 41. Minute den Führungstreffer nur denkbar knapp, schoss am linken Torwinkel vorbei. So ging es dann mit einem 0:0 in die Pause.

Abgefälschter Schuss erlöst den SVH

Und aus der kam der Landesligist noch entschlossener zurück, wollte unbedingt die Führung. Und in der 53. Minute war es dann auch passiert: Der Landesligist ging mit 1:0 ihr Führung. Im gegnerischen Strafraum hatte sich Helpensteins Mittelfeldmann Florian Storms entschlossen durchgesetzt, kam mit links zum Abschluss, und der Ball landete im Tor, da Millichs Abwehrrecke Roy Mühlenberg die Kugel mit der Hacke ins eigene Tor lenkte. Torwart Rice hatte da keine Chance.

Millich verpasst den Ausgleich

Helpenstein blieb am Drücker, verpasste in der 60. Minute das 2:0, weil Torschütze Storms diesmal nur den Außenpfosten traf. So allmählich schaltete der Landesligist dann jedoch in eine Art Verwaltungsmodus – und geriet in Nöte. Mit oft weit und hoch in die Hälfte des Gegners geschlagenen Bällen kämpfte sich Millich ins Spiel zurück. Der von Trainer Brandt inzwischen in die vorderste Spitze beorderte Abwehrchef Roy Mühlenberg sorgte für einige Verwirrung: In der 71. Minute schien das 1:1 fällig, aber Torwart Fritsche konnte noch so gerade klären. In der Schlussphase konzentrierte sich Helpenstein verstärkt auf die Abwehrarbeit, setzte vermehrt auf Konter. Ein solcher hätte in der 82. Minute fast zum 2:0 geführt, aber der überragende Darren Rice verhinderte das zweite Tor, fischte die Kugel nach einem Solo von Ibrahim Karpuz noch aus dem Winkel.
Es war der letzte Aufreger der Partie. Und als der Schiedsrichter die Partie nach reichlich Nachspielzeit abpfiff, war der Jubel im Lager des SV Helpenstein groß. Sichtlich erleichtert war Trainer André Lehnen. „Hauptsache gewonnen“, sagte er unmittelbar nach Schlusspfiff, bescheinigt aber auch Gegner Millich eine gute Leistung: „Millich hat uns wirklich alles abverlangt“. Ähnlich sah es auch Millichs Coach Nils Brandt: „Ich bin richtig stolz auf meine Jungs, die haben wirklich alles gegeben.“ Für den Fusionsklub Helpenstein ist es der erste Pokalsieg seit 67 Jahren. Zum ersten und bisher einzigen Mal war dies 1956 gelungen, als der da noch selbstständige SV Arsbeck auf dem Platz in Rath-Anhoven das Endspiel gegen den SV Kückhoven, dem heutigen TuS Germania, gewann.

Hilfarth wird Dritter

Das Spiel im Platz drei fand bereits vergangene Woche statt. A-Liga-Aufsteiger Germania Hilfarth setzte sich dabei mit 3:2 gegen Ligakonkurrent Rheinland Dremmen durch. Mehmet Ali Turan brachte Hilfarth in der ersten Minute mit 1:0 in Führung, Gino Krings erhöhte in der 40. Minute auf 2:0. Doch noch vor der Halbzeit verkürzte Dremmen durch Pedro Justo zum 1:2. In der 53. Minute glich Lukas Lambertz zum 2:2 aus, ehe Muhammet Karpuz in der 76. Minute Hilfarth den 3:2-Siegtreffer bescherte.
Aufrufe: 05.10.2023, 14:30 Uhr
Herbert GrassAutor