2024-05-16T10:25:37.604Z

Ligabericht
Bingens Gianni Auletta (vorne, links), hier im Laufduell mit dem Hermersberger Nico Juner, sorgte für den Führungstreffer der Hassia.	Foto: Edgar Daudistel
Bingens Gianni Auletta (vorne, links), hier im Laufduell mit dem Hermersberger Nico Juner, sorgte für den Führungstreffer der Hassia. Foto: Edgar Daudistel

Hassia fehlt der Killerinstinkt

Binger Verbandsligist muss sich trotz bester Chancen gegen Hermersberg mit 1:1 begnügen

BINGEN. Eine Halbzeit ohne spielerische Höhepunkte und jedwede Chance. Und eine Halbzeit, in der Hassia Bingen den Klassenerhalt fast schon sicher hätte machen können, allerdings eben eines verpasste: Nach der eigenen Führung den Deckel zuzumachen. Am Ende hieß es im Verbandsliga-Duell der Mannschaft von Thomas und Christian Klöckner gegen den SV Hermersberg 1:1. Auch, weil Schiedsrichter Dorian Schurer (Frankweiler) vor dem Ausgleich eine Situation falsch eingeschätzt hatte, Pascal Masch die Kugel zum Ausgleich per direktem Freistoß aus 22 Metern über die Mauer unhaltbar versenkte (77.).

Wunden lecken war nach dem Abpfiff angesagt. Vergessen die Zeit zwischen der 50. und 70. Spielminute, in der die Binger den Kontrahenten an die Wand gespielt hatten. Es fiel trotz zahlreicher Gelegenheiten aber nur das eine Tor. Nach perfektem Ball von Dogukan Tüysüz startete Gianni Auletta in Mittelstürmerposition durch, blieb cool und traf sicher ins rechte Eck (57.). Dennis Esmaieli hätte erhöhen können, fast müssen (60., 63.), schoss aber knapp vorbei oder wurde nach einem Schlenker geblockt. Auletta setzte einen Seitfallzieher nach Flanke von Yusuf Ürel artistisch um Zentimeter neben den Pfosten (67.).„Nach der Führung müssen wir das Spiel entscheiden. Machen wir das 2:0, kommt Hermersberg nie im Leben wieder zurück“, analysierte Thomas Klöckner.

Die Bilder zum Spiel findet ihr hier.

So hatte sein Team zwei Zähler unnötig hergeschenkt, war das 1:1 in der vierten Partie hintereinander ohne Niederlage trotzdem eine solche. Zumindest eine gefühlte. Die deshalb, weil Richard Ofosu vor besagtem Freistoßpfiff schneller am Ball war, der Unparteiische den Zweikampf aber für die Pfälzer entschied. Und die schafften das, was ihnen im zweiten Abschnitt nur ein einziges Mal gelang: Sie brachten den Ball dieses eine Mal aufs Tor. Unhaltbar für den sonst beschäftigungslosen Fabian Haas.

Hassia fehlt die Kaltschnäuzigkeit

Was ebenso schwer wiegt wie der doppelte Punktverlust, sind die Verletzungen von Ilker Yüksel und Ofosu. Yüksel musste wegen einer leichten Oberschenkelzerrung früh für Esmaieli Platz machen, Ofosu hielt trotz Wadenproblemen durch, droht am kommenden Wochenende in Gau-Odernheim auszufallen.

Die Moral von der Geschichte? „Leider fehlt uns der Killerinstinkt.“ Thomas Klöckner wusste, dass der Klassenerhalt zumindest mit einem Bein unglaublich nahe war. Jetzt müssen aus den verbleibenden fünf Partien wohl noch mindestens fünf Zähler her. Einfacher ist die Aufgabe nicht geworden. „Wir haben eine große Chance verpasst. Jetzt müssen wir in Gau-Odernheim was mitnehmen“, so Klöckner. Dass die anderen Ergebnisse des Wochenendes für die Hassia sprachen, seine Truppe in der Tabelle einen Platz nach oben geklettert ist und Hermersberg erst mal hinter sich gelassen hat, ist für den Trainer nur eine mit Vorsicht zu genießende Momentaufnahme.

Hassia Bingen: Haas – Heinrich, Simioanca, Tasci, Spreitzer – Iten, Ofosu – Auletta, Shvartsburd (57. Ürel), Tüysüz (85. Pira) – Yüksel (30. Esmaieli).



Aufrufe: 023.4.2023, 11:00 Uhr
Jochen WernerAutor