2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die Gäste freuen sich, die Hackenheimersind enttäuscht.	Foto: Mario Luge
Die Gäste freuen sich, die Hackenheimersind enttäuscht. Foto: Mario Luge

Hackenheims gebrauchter Tag

Landesligist vergibt seine Chancen und kassiert in der letzten Aktion Elfmetertor zum 1:2 gegen den TuS Steinbach

Hackenheim. Im siebten Saisonspiel der Fußball-Landesliga West hat der TuS Hackenheim zum zweiten Mal verloren. Der 0:3-Pleite in Rodenbach aus der Vorwoche folgte nun auf eigenem Geläuf ein 1:2 (1:0) gegen den TuS Steinbach. Am Ende lagen die Nerven am Felseneck bei den Einheimischen einigermaßen blank.

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Es war wohl einer dieser gebrauchten Tage, den die Mannen um Spielertrainer Tim Hulsey erwischt hatten. Ein gebrauchter Tag, der sich vor allem auf die letzte Spielminute konzentriert hatte. Sehr zum Leidwesen der Hackenheimer. In der letzten Offensivaktion der Angereisten hatten die Gastgeber nämlich mindestens zweimal die Möglichkeit, den Ball aus der eigenen Gefahrenzone zu befördern. Doch jeweils machte die TuS-Defensive die Aktion wieder unnötig heiß. Am Ende dieser Kette von Unnötigkeiten stand dann ein Foul von Henrik Sperling an Leon Kadler im Strafraum.

Nicht nur für den jungen Schiedsrichter Franjo Bajan war die Sache glasklar. „Auch aus meiner Sicht ein klarer Elfmeter“, wollte Hulsey gar keinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Last-Minute-Pfiffs aufkommen lassen. Der TuS-Spielertrainer, zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt, musste von der Außenlinie mitansehen, wie Christopher Lampert Keeper Marc Reekers in die falsche Ecke schickte und zum 2:1 für die Pfälzer traf. Danach pfiff der Unparteiische aus dem Rhein-Pfalz-Kreis erst gar nicht mehr an.

Felix Frantzmann auf dem Weg zum 1:0 für den TuS Hackenheim.
Felix Frantzmann auf dem Weg zum 1:0 für den TuS Hackenheim. – Foto: Mario Luge

Schluss. Aus. Verloren. Christoph Menger schleuderte seine Trinkflasche auf den Kunstrasen. „Das kann doch nicht wahr sein. So doof kann man doch gar nicht sein“, schimpfte Hackenheims Kapitän. Seine Teamkollegen schlurften derweil fassungslos über den Platz verteilt oder starrten in Leere. Sie wollten es nicht glauben. Kurz vor dem Elfmeter hatten sie drei gute Möglichkeiten, um selbst nach einer alles andere als guten Partie drei Punkte vorzubereiten. Aber die Hackenheimer ließen diese wenigen Chancen ebenso verstreichen wie die Steinbacher gute Möglichkeiten, als Reekers klären konnte oder die Latte rettete.

Führungstreffer vor der Pause gibt keine Sicherheit

So gesehen wäre ein Unentschieden eigentlich das richtige Ergebnis für diesen Landesliga-Vergleich gewesen. „Dass es sicher kein schöner Fußball war, das ist mir bewusst. Aber egal. Wo soll das in der momentanen Situation auch herkommen?“ Tim Hulsey hatte schließlich wieder einmal die komplette Defensive neu ordnen müssen. Und nach zwölf Minuten Spielzeit musste dann auch noch Philipp Mürmann verletzt runter. Alles wie gehabt. Durch die vielen Umstellungen der jüngsten Vergangenheit leide natürlich auch das eigene Aufbauspiel.

Dabei hätten die Hackenheimer an diesem gebrauchten Tag sogar eine Gunst der Stunde nutzen können. Kurz vor dem Wechsel, zum immer wieder gerne zitierten optimalen Zeitpunkt, hatte Felix Frantzmann die Hausherren nach schöner Einzelleistung in Führung gebracht. Doch die Führung gab dem TuS keine Sicherheit, nach 71 Minuten markierte stattdessen Lampert den Ausgleich.

Was müssen sich die Hackenheimer am Ende vorwerfen? Klar, die wenigen eigenen Chancen hatte man mehr oder weniger leichtfertig liegenlassen. „Und in der letzten Situation müssen wir nur entschlossen klären. Wir haben den Ball jeweils auf dem starken Fuß, drehen wieder ein. Wir haben heute naiv gespielt, und dann ist es eben so.“

TuS Hackenheim: Reekers – Sadeghi, Mürmann (12. Wilhelm), Örtel, Hankammer, Gäns, Hulsey (90. Steyer), Sperling, Menger, Maier, Frantzmann.



Aufrufe: 023.9.2023, 22:00 Uhr
Mario LugeAutor