Gewaltpräventions-Seminare

Der SC Rot-Weiß Rheinau war der erste Verein in Baden, der das Angebot des Gewaltpräventions-Seminars annahm. Jugendleiterin Daniela König ist stolz, dass bei ihrem Club als "Vorreiter" der Startschuss für das Pilotprojekt fiel. Der erst im letzten Jahr eingeweihte Jugendraum des SC RW war die perfekte Location für die Veranstaltung. "Als Zielgruppe haben wir uns bewusst die C-Junioren ausgesucht. Hier passiert extrem viel in der Entwicklung der jungen Menschen. Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung wird bei ihnen oft mangels individueller Handlungsalternativen als adäquates Mittel der Konfliktlösung in Betracht gezogen", erklärt Susanne Geißelmann, die Initiatorin des Projekts. "Durch gezielte Ansprache an diesem Punkt gelingt es am besten, direkt mit den Heranwachsenden in einen Austausch zu kommen, um Gewaltspiralen zu beenden oder dauerhaft zu reduzieren."

Geißelmann, Polizeioberkommissarin und seit über zehn Jahren im Jugendausschuss des Fußballkreises Mannheim, führt seit Jahren Seminare zum Thema Gewalt an Schulen durch. Nun bringt die Mutter von zwei Kindern ihre Erfahrung in der Präventionsarbeit auch im Fußball ein. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Kollegen Polizeihauptkommissar Stefan Ebert. Der lizenzierte Trainer sichtet im Bereich C-Junioren für den DFB und veranstaltet im Hessischen Fußball-Verband bereits Seminare zu ähnlichen Themen. "Es geht nicht nur darum, wie man auf mögliche, empfundene Provokationen reagiert, sondern auch darum, selbst nicht zu provozieren, oder Gewalt auszuüben", erklärt Geißelmann.

Die Jungs der JSG Rot-Weiß Rheinau / Badenia Hirschacker mit ihren Trainern waren bei dem Workshop fast komplett und mit viel Eifer dabei. Dabei staunten sie über die praktischen Beispiele und Informationen. Das Seminar besteht immer aus einem Theorie- und einem Praxisteil mit Kommunikations- und Teambuilding-Spielen. Unter den Besuchern in Rheinau waren auch die Geschäftsführerin von "Sicherheit in Mannheim e.V.", Claudia Strickler und der Vorsitzende des Fußballkreises Mannheim, Harald Schäfer. Beide unterstützen dieses Projekt und zeigen damit, wie wichtig es ist, junge Menschen sehr früh zu dem Thema mitzunehmen.

Geißelmann erläutert, warum ihr das Thema Gewaltprävention so sehr am Herzen liegt: "Es gibt einfach viele Dinge im Fußball, die nicht dorthin gehören, die aber in keiner Statistik auftauchen. Teilweise Provokationen und Beleidigungen in unsäglichen Formen. Gewalt kennt eben nur Verlierer! In diesem Zusammenhang zeigen wir auch die Möglichkeiten der Zivilcourage auf und stellen Lösungsmodelle vor, wie auch unbeteiligte Personen auf Gewaltsituationen reagieren können. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass unsere Gesellschaft als Ganzes friedlicher wird!"

Momentan läuft die Pilotphase im Fußballkreis Mannheim. Bei Interesse an einem kostenlosen Gewaltpräventions-Seminar, wenden Sie sich bitte an Susanne Geißelmann: susanne.geisselmann@polizei.bwl.de. Das Projekt soll zur kommenden Saison auch über die Grenzen des Fußballkreises hinweg weiter ausgebaut werden.