2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Der SV Adelshofen will mit Volldampf ins Pokalfinale.
Der SV Adelshofen will mit Volldampf ins Pokalfinale. – Foto: Siegfried Lörz

Geschichte schreiben

Sinsheimer Kreispokal +++ Das können noch vier Teams im Vorfeld der Halbfinals +++ Am Gründonnerstag werden die beiden Finalisten ermittelt

Mit Pokalsiegen sind die vier diesjährigen Halbfinalisten im Sinsheimer Kreispokal nicht gerade verwöhnt. Umso größer ist deren Vorfreude aufs Halbfinale am Donnerstag, da jeweils nur noch zwei Siege fehlen, um sich einen Titel zu sichern.

Zwar ist Türk Gücü Sinsheim der einzig verbliebene Nicht-Kreisligist im Wettbewerb, als souveräner A-Klassen-Spitzenreiter und designierter Kreisliga-Aufsteiger, muss sich das spielstarke Team allerdings vor keinem der Konkurrenten verstecken. Dazu kommt der Heimvorteil am Gründonnerstag gegen den VfL Mühlbach (Anpfiff, 19 Uhr).

Für den TG-Trainer ist es dennoch selbstverständlich, dass seine Mannschaft die Außenseiterrolle einnimmt. "Mühlbach ist seit vielen Jahren ein etablierter Kreisligist und dort konstant vorne mit dabei", sagt Flamur Shala. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er sich im Vorfeld kampflos ergibt. Er konstatiert: "Pokalspiele haben stets ihre eigenen Gesetze und wir erhoffen uns natürlich Chancen. In so einem Spiel kann man das Geschehen mit ein bisschen Glück und der richtigen Einstellung immer in die eigene Richtung drehen."

Eine weitere Statistik spricht für den 28-Jährigen, für den es seit seinem Amtsantritt im April des vorherigen Jahres kontinuierlich bergauf gegangen ist. Seitdem hat er als verantwortlicher Trainer nur ein Heimspiel verloren, das aber ausgerechnet am vergangenen Sonntag gegen den VfB Eppingen II (0:2). Es war gleichzeitig die erste Pflichtspielniederlage 2023/24.

Nun steht eine Begegnung an, die alles andere als alltäglich ist. "Jeder im Verein spricht davon, dass wir Geschichte schreiben können", sagt Shala. Vorfreude, aber auch Nervosität sind groß – das eint die vier Halbfinalisten.

Unterstützung, sicher auch im motivationalen Bereich, bekommen die TG-Kicker seit kurzem von einem Profi. Umut Tohumcu, Spieler bei der TSG Hoffenheim und deutscher Juniorennationalspieler, assistiert bei Türk Gücü als Co-Trainer. "Umut kennt zwei Jungs aus unserer Mannschaft und hat immer mal wieder bei unseren Spielen vorbeigeschaut", verrät Shala, der sich sehr über die prominente Unterstützung freut. Der Coach erläutert: "Er hat gesagt, dass er darauf Bock hätte, worauf wir uns ausgetauscht haben und er bei uns eingestiegen ist. Er macht das aber natürlich nicht, um Geld zu verdienen, sondern einfach, weil er Lust darauf hat."

Immer kann er zum Training und Spiel nicht da sein, häufig passt es zeitlich aber ganz gut, da die Hoffenheimer Profis vormittags trainieren. "Das beflügelt unsere Jungs, wenn sie von einem Profi etwas erklärt bekommen", hat Shala beobachtet. Die vergangenen anderthalb Wochen weilte Tohumcu bei der U21-Nationalmannschaft, zum Halbfinale gegen Mühlbach ist er aber vermutlich da, um seine TG-Kicker zu unterstützen.

Zeitgleich steigt in Adelshofen das zweite Halbfinale, das eine reine Angelegenheit zweier Kreisligisten ist. In selbigem spricht vorher vieles für den TSV Helmstadt, der in den vergangenen 25 Jahren kein Pflichtspiel gegen den SV Adelshofen verloren hat, in der Tabelle deutlich besser dasteht und obendrein das Vorrundenduell der beiden Klubs mit 5:0 für sich entschieden hat. Dieses Ergebnis ist aber nur bedingt aussagekräftig, da Adelshofen in dieser Partie personell betrachtet am Stock gegangen ist. Beim TSV ist nach zwei Finalniederlagen – 2018 gegen die SG Waibstadt (0:1) und 2022 gegen den SV Treschklingen (0:3) – die Sehnsucht groß, sich endlich mal den Pokal zu schnappen.

In Adelshofen ist der Pokal seit geraumer Zeit Thema, wie der Trainer zugibt. "Ich bin einfach froh, wenn Donnerstag ist und wir spielen können", sagt Dustin Weissbeck. Beim SVA spricht dieser Tage jeder über den Pokal, schließlich ist der Verein seit rund 30 Jahren nicht mehr so weit im Wettbewerb vorgestoßen.

Da tut die Erfahrung des Spielertrainers gut. Der 39-Jährige hat als Spieler in Brackenheim zweimal das Pokalfinale erreicht und einmal den Cup in die Höhe gestemmt. "Für meine Jungs ist selbst das Halbfinale Neuland, aber wir wollen unbedingt ins Finale, um einmal vor einer großen Zuschauerkulisse spielen zu dürfen", so Weissbeck.

Damit dies gelingt, muss gegen Helmstadt vieles zusammenkommen. Der Coach weiß: "Das wird eine riesengroße Aufgabe für uns und wir benötigen einen richtig guten Tag, zum Helmstadt zu schlagen." Nicht ohne eine gehörige Portion Selbstvertrauen fügt er hinzu: "Wenn wir unser Niveau abrufen, wird es aber auch für Helmstadt schwer, uns zu besiegen."

Aufrufe: 027.3.2024, 12:00 Uhr
red.Autor