2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
Die Luft für den FC Wegberg-Beeck wird immer dünner.
Die Luft für den FC Wegberg-Beeck wird immer dünner. – Foto: Michael Schnieders

FC Wegberg-Beeck verpennt mal wieder die Anfangsphase

Bereits nach 27 Minuten liegt der FC Wegberg-Beeck bei der U21 des SC Paderborn 0:3 zurück – Endstand 1:4. FC-Boss Werner Tellers übt Selbstkritik. Und Jugend-Geschäftsführer Ilja Ludenberg hat eine neue Rolle beim KFC Uerdingen.

Der FC Wegberg-Beeck bleibt in der Liga ein äußerst gern gesehener Gast. In der nachgezogenen Partie des 29. Spieltags verloren die Kleeblätter ein weiteres Mal gegen einen direkten Konkurrenten – diesmal bei der U21 des SC Paderborn. Das auch in der Höhe verdiente 1:4 war im 15. Auswärtsspiel die 14. Niederlage und zugleich die fünfte Niederlage in Folge – und wieder einmal war ein Spiel praktisch schon nach einer halben Stunde gegen Beeck entschieden.

In der Auswärtstabelle ist der FC ebenso Letzter wie in der Rückrundentabelle. Der rettende Rang 14 ist nun sechs Punkte entfernt – wegen des deutlich schlechteren Torverhältnisses gegenüber der U23 Borussia Mönchengladbachs sind es praktisch sogar sieben Zähler. Keine Frage, nach der ebenso enttäuschenden wie blutleeren Vorstellung von Paderborn stehen die Zeichen mehr denn ja auf Abstieg.

„Es ist sehr frustrierend und macht mich auch ein bisschen sprachlos. Wieder einmal haben wir nicht so verteidigt, wie wir es müssten – da fehlt einfach auch die nötige Qualität, das muss man mal so deutlich sagen. Mit so einem Abwehrverhalten haben wir in der Regionalliga nichts verloren“, redete Beecks Coach Mike Schmalenberg Klartext.

Beecks Startformation verändert

Mit seinem Kollegen Stephan Houben hatte er die Anfangsformation gegenüber dem Aachen-Spiel auf vier Positionen geändert. Kapitän Maurice Pluntke fehlte berufsbedingt, Julio Torrens blieb erst mal draußen, Nils Hühne (Leistenprobleme wieder aufgebrochen) und Joel Cartus (Schulterverletzung) fehlten ebenso verletzt wie weiterhin Timo Bornemann (Muskelfaserriss) und Justin Hoffmanns (rotgesperrt). Dafür rückten nach abgebrummter Gelbsperre Yannik Leersmacher, der erstmals sogar die Kapitänsbinde trug, Timo Braun, Mathias Hülsenbusch (der nach sehr langer Zeit) und Finn Stromberg in die Startformation, und wie zuletzt begann Beeck im 4-2-3-1.

Und ebenfalls wie so häufig in den vergangenen Wochen lag der Gast schon nach einer halben Stunde aussichtslos zurück. Zunächst ließ sich Hülsenbusch von Ilyas Ansah vernaschen, seine Hereingabe drückte Joel Zambrano aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie (5.). Konnte man dieses Tor – zumindest zu einem beträchtlichen Teil – noch auf die individuelle Klasse Ansahs zurückführen (der war auch im Hinspiel Paderborns auffälligster Akteur), so kassierte Beeck die beiden weiteren Tore ohne nennenswerten Widerstand. Die Art und Weise, wie Nick Otto zum 2:0 (20.) und erneut Zambrano zum 3:0 (27.) trafen, war jedenfalls viel zu einfach – da ließ der Gast jede entschlossene Gegenwehr vermissen. Noch Schlimmeres verhinderte in der ersten Halbzeit einige Male Beecks Keeper Ron Meyer. Beeck hatte umgekehrt zwei nennenswerte Chancen: Die Bogenlampe aus großer Distanz von Braun wehrte Paderborns Schlussmann Arne Schulz mit Mühe zur Ecke ab (8.) – und blieb dann auch Sieger gegen den allein auf ihn zulaufenden Stromberg (24.).

Nach der Pause plätscherte die Partie lange Zeit ereignislos vor sich hin – auch, weil Paderborn, das zuvor aus fünf Spielen nur einen Punkt geholt hatte und die vergangenen drei Partien selbst torlos geblieben war, zwei Gänge zurückschaltete.

Aus dem Nichts verkürzten dann die Schwarz-Roten: Eine maßgeschneiderte weite Flanke Leon Peschs köpfte Braun ebenso sehenswert ein – dieser tolle Treffer passte eigentlich so gar nicht zur Beecker Vorstellung an diesem Abend. In der Schlussminute stellte Adrian Bravo Sanchez den alten Drei-Tore-Abstand wieder her, als ihm Meyer zunächst den Ball in den Fuß spielte und Sanchez von der Außenlinie den Ball direkt ins verwaiste Tor schlenzte. Das Kurzzeit-Comeback von Beecks langjährigem Physiotherapeuten Baptist Polman, der aushalf, weil seine beiden etatmäßigen Kollegen verhindert waren, standso unter keinem guten Stern.

Mehr vom Trainerwechsel erhofft

Selbstkritik übt derweil Beecks Boss Werner Tellers: „Mit dem Wissen von heute hat der Trainerwechsel nicht das gebracht, was ich mir davon erhofft hatte: neue Impulse. Denn bereits zum Ende der Hinrunde war eine gewisse Stagnation unverkennbar. Im Grunde hat sich danach aber nicht viel verändert. Die Mannschaft ist auch nicht einfach zu führen, da sie über einige schwierige Charaktere verfügt.“

Und noch ein Paukenschlag: Beecks Jugend-Geschäftsführer Ilja Ludenberg, der nach einigen internen Unstimmigkeiten sein Amt schon seit einiger Zeit ruhen lässt, ist seit Montag bestelltes Vorstandsmitglied beim ambitionierten Oberligisten KFC Uerdingen – und hat zum Amtsantritt eine gehörige Mitgift mitgebracht, wie der KFC-Homepage zu entnehmen ist.

Denn dort wird Vorsitzender Marc Schürmann wie folgt zitiert: „Ilja ist mit seiner sportlichen Kompetenz und seinem großen Netzwerk, über welches wir unsere finanzielle Situation bereits lösen konnten, ein wichtiger Baustein in der Neuausrichtung unseres Vereins.“ Ob sein Engagement in Beeck damit endgültig beendet sei, wollte Ludenberg nicht bestätigen: „Da warte ich erst mal auf eine Reaktion des Vereins. Bislang ist da noch nichts gekommen.“

Aufrufe: 017.4.2024, 12:00 Uhr
Mario EmondsAutor