2024-04-29T14:34:45.518Z

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Ehrensache für Kleve, in Keppeln anzutreten.
Ehrensache für Kleve, in Keppeln anzutreten. – Foto: Arno Wirths

Ein Fußballfest mit Wermutstropfen

Benefizturnier von Fortuna Keppeln: Oberligist 1. FC Kleve beklagt Verletzungen von Torjäger Danny Rankl und Fabio Forster. Oberligist SV Straelen verliert das Finale gegen den Regionalligisten 1. FC Bocholt im Elfmeterschießen.

Für Sunay Acar, Trainer des Oberligisten SV Straelen, hatte das Benefiz-Fußballturnier von Fortuna Keppeln einen sportlichen Mehrwert. „Ich habe hier die Gelegenheit genutzt, praktisch zwei Mannschaften einzusetzen. Im ersten Team waren fast ausschließlich Gastspieler, im anderen die Spieler, die bei uns unter Vertrag stehen. Den Leistungsunterschied hat man deutlich erkennen können“, sagte er.

Insgesamt hinterließ der Regionalliga-Absteiger einen guten Eindruck und musste sich erst im Finale dem Regionalligisten 1. FC Bocholt mit 3:5 nach Elfmeterschießen geschlagen geben.

Knipser von Hö-Nie

Am Samstag feierte ein junger Mann einen gelungenen Einstand im grünen Straelener Trikot, der kurz zuvor erst seinen Vertrag unterschrieben hatte. Der 21-jährige Pedro Cejas, der sich in der abgelaufenen Landesliga-Saison mit 21 Toren für die SV Hönnepel-Niedermörmter für höhere Aufgaben empfohlen hatte, traf prompt auch in seinem ersten Einsatz für den Klub von der Römerstraße. Beim 1:0 in der Vorrundenpartie gegen den Bezirksligisten Uedemer SV – die Spieldauer betrug jeweils 35 Minuten – ging das entscheidende Tor auf das Konto des Argentiniers. Mit weiteren 1:0-Erfolgen gegen den Bezirksligisten SV Friedrichsfeld und den Oberliga-Rivalen 1. FC Kleve qualifizierte sich der SV Straelen für das Endspiel.

Kleve beklagt verletzte Spieler

Für die Klever Mannschaft, die nach einer 0:2-Niederlage gegen den Oberligisten SV Sonsbeck auf Platz vier landete, stand das Turnier unter keinem guten Stern. Beim 0:1 gegen den SV Straelen, dessen neuer Torjäger Markus Müller den entscheidenden Treffer bereits in der zweiten Minute erzielt hatte, verletzten sich zwei Leistungsträger. Fabio Forster musste nach einem Foul von Jeremiaha Maluze sogar vom Platz getragen werden, außerdem erwischte es Mittelstürmer Danny Rankl. Bei beiden steht die genaue Diagnose noch aus. Im schlimmsten Fall verpassen sie den Saisonstart. „Für uns war es Ehrensache, hier für den guten Zweck anzutreten. Für die Spieler ist es nicht einfach, in 35 Minuten den Rhythmus zu finden“, sagte der Klever Co-Trainer Lars van Rens, der in Keppeln noch einmal Chef Umut Akpinar vertrat, der am Wochenende aus dem Urlaub zurückgekehrt ist.

In der anderen Gruppe stand das entscheidende Duell um den Einzug ins Finale direkt zu Beginn auf dem Programm. Der 1. FC Bocholt schlug den SV Sonsbeck nach zwei Toren von Jan Holldack verdient mit 2:0. Anschließend brachte der Viertligist das Kunststück fertig, gegen Gastgeber Fortuna Keppeln (Kreisliga C) innerhalb von 35 Minuten zehn Treffer zu erzielen. Außerdem sprang für den späteren Turniersieger ein 5:0 gegen den Bezirksligisten TSV Wachtendonk-Wankum heraus. Der Bocholter Trainer Dietmar Hirsch konnte sich nicht so recht über die Kantersiege freuen. „Für einen guten Zweck zu spielen, ist in Ordnung. Rein sportlich muss ich allerdings sagen, dass uns dieses Turnier zwei Wochen vor Beginn der Meisterschaft mit den Spielen gegen die unterklassigen Teams rein gar nichts bringt. Immerhin haben wir in den Partien gegen Sonsbeck und den SV Straelen etwas an den Abläufen feilen können“, sagte er.

Im Spiel um Platz drei gab der 1. FC Kleve gegen den SV Sonsbeck zunächst den Ton an, blieb aber im Angriff zu harmlos. Das sollte sich rächen – der Oberliga-Rivale behielt nach zwei Treffern von Gastspieler Felix Geisler mit 2:0 die Oberhand. „Ich bin wegen der kurzen Spielzeiten kein Freund von solchen Turnieren“, sagte Sonsbecks Trainer Heinrich Losing. „Wir haben leider nur drei Mann auf der Bank, haben aber trotzdem das Turnier im Vorbereitungsplan eingebaut. Die Spieler sollten sich bewegen. Hauptsache, dass sich niemand verletzt hat.“

Straelen ohne Glück

Im Finale ging der SV Straelen nach 20 Minuten in Führung. Nach einer Kopfballverlängerung von Markus Müller ließ sich Tom Hirsch, Neuzugang von Germania Ratingen, nicht zweimal bitten und markierte das 1:0. Doch die Straelener Freude über den Führungstreffer war nur von kurzer Dauer. Nicht einmal zwei Minuten später glich der Regionalligist aus. Wie schon bei seinem Doppelpack gegen Sonsbeck war Jan Holldack, Neuzugang von Rot Weiss Ahlen, zur Stelle. Bis zum Schlusspfiff passierte nichts mehr – Elfmeterschießen. Die Bocholter zeigten die besseren Nerven und setzten sich mit 4:2 durch. „Insgesamt bin ich mit unseren Auftritten bei diesem Turnier zufrieden. Es gibt aber noch viel zu tun“, sagte Sunay Acar.

Das Turnier ging ohne Zwischenfälle über die Bühne. Das angekündigte Unwetter mit Starkregen blieb aus. Und auch die fünf Polizeibeamten, die Mitarbeiter eines Security-Dienstes und vom Ordnungsamt verbrachten einen ausgesprochen ruhigen Samstag und konnten sich in aller Ruhe die Spiele anschauen. Hintergrund: Im Vorfeld des Wettbewerbs hatten „szenekundige“ Polizeibeamte davor gewarnt, dass „Fans“ des 1. FC Bocholt eventuell ein gesteigertes Interesse daran haben könnten, sich mit dem Anhang des 1. FC Kleve anzulegen. Doch diese Befürchtung sollte sich nicht bestätigen – die Zuschauer in Keppeln freuten sich über ein Fußballfest für die gute Sache.

Aufrufe: 017.7.2023, 12:00 Uhr
RP / Heinz SpützAutor