2024-04-25T14:35:39.956Z

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Früher war Sarah Romert in der Bundesliga am Ball (2017). Heute trainiert sie die U19 des SV Heimstetten und spielt schon mal im Training mit.
Früher war Sarah Romert in der Bundesliga am Ball (2017). Heute trainiert sie die U19 des SV Heimstetten und spielt schon mal im Training mit. – Foto: IMAGO / foto2press; Privat

Ehemalige FC-Bayern-Spielerin Sarah Romert als Coach: „Der Zeitfaktor ist das, was uns limitiert“

Einmal im Halbjahr Feedback für die Spieler

Sarah Romert hat nach ihrer Karriere die Leidenschaft fürs Coachen entdeckt. Sie ist Trainerin der männlichen A-Jugend beim SV Heimstetten.

Heimstetten/München – Die Fußballer der U19-Mannschaft des SV Heimstetten spielen erfolgreich in der Bezirksoberliga. In der Vorsaison verpassten sie knapp den Aufstieg. Auch in dieser Saison spielen die A-Junioren wieder um den Platz an der Spitze mit. Ihre Trainerin ist Sarah Romert. Die 29-Jährige war Profi-Fußballerin beim FC Bayern München. Als sie ihre Karriere verletzungsbedingt beenden musste, wurde das Coachen ihre Leidenschaft.

Sie ist seit 2021 beim SV Heimstetten und fühlt sich pudelwohl. „Wir haben ein super Konstrukt, was die Beteiligten und die Menschen im Verein angeht, mit denen ich zusammenarbeite“, sagt Romert im Video-Interview mit Fussball Vorort/FuPa Oberbayern. Deshalb wird sie auch über den Sommer hinaus die U19 des Vereins betreuen.

Sarah Romert weiß sich bei ihren Jungs durchzusetzen – Wertschätzung ist ihr wichtig

Wenn eine Frau männliche Fußballer trainiert, dann kann es Sprüche geben. Bei Romert ist das aber eher eine Ausnahme: „Ich werde total akzeptiert und bekomme total positives Feedback.“ Beim SV Heimstetten werde sie sowieso anerkannt. Romert legt viel Wert auf Wertschätzung, denn jeder „ist vor allem irgendwo Mensch. Es geht auch darum, den Menschen in seiner Persönlichkeit weiterzuentwickeln, gerade im Jugendbereich.“ Ihre empathische Art und natürlich ihr Fachwissen spielen ihr dabei in die Karten.

Für die ehemalige U-Nationalspielerin ist es wichtig, dass die Spieler ehrgeizig sind und Spaß am Fußball haben. „Wenn man es schafft, dass die Mannschaft Spaß hat, man sich gut versteht, gerne ins Training und am Wochenende zum Spiel geht, dann kommt auch alles andere Step by Step.“ Doch der Ehrgeiz ihrer Spieler muss ebenso stimmen: „Wir haben in Heimstetten gewisse Ambitionen. Da entsteht manchmal auch Druck bei den Spielern. Es gilt dann, bei sich zu bleiben und die kleinen Ziele im Blick zu behalten.“

Kommunikation ist für Heimstettens U19-Trainerin Sarah Romert das A und O

Als Trainerin der U19 muss Romert auch harte Entscheidungen treffen. In der Bezirksoberliga steht das Leistungsprinzip im Vordergrund, wenn man ambitionierten Fußball wie in Heimstetten spielen möchte. Die Spieler, die nicht so viel zum Zug kommen, sollen trotzdem weiterentwickelt werden. Um dies zu ermöglichen, versucht Romert auf die Jungs individuell einzugehen und auch mal einen Spieler zur Seite zu nehmen. Dann sagt sie ihnen ganz ehrlich, woran es liegt.

„Was ich den Jungs auch sage: Kommt auf uns zu, das ist gar kein Problem. Wir können nicht immer alle auf dem Schirm haben. Wenn ihr aber auf uns zukommt, dann nehmen wir uns natürlich immer gerne die Zeit“, erzählt Romert. Einmal im Halbjahr gibt es zudem Gespräche mit den Spielern, um ihnen Feedback zu geben. Die Spieler sollen in diesen Gesprächen außerdem reflektieren, wie das halbe Jahr für sie war, welche Stärken sie haben und wie sie sich am besten auf und neben dem Platz in die Mannschaft einbringen.

Eine große Herausforderung ist im Amateurbereich aber die Zeit. „Wir haben alle einen normalen Beruf. Es ist nicht so, dass wir uns den ganzen Tag aufs Training abends vorbereiten und dass wir ab Mittags in Heimstetten sind, um Einzelgespräche zu führen. Der Zeitfaktor ist das, was uns limitiert“, sagt Romert. (Sarah Georgi)

Aufrufe: 027.1.2024, 10:16 Uhr
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