Damit war nicht zu rechnen: Der abstiegsbedrohte Bayernligist Dachau 1865 hat den Tabellendritten SV Heimstetten verdient mit 2:0 Toren geschlagen.
Dachau – Der Jubel bei Fans, Spielern und Vereinsverantwortlichen war unbeschreiblich: Die Bayernliga-Fußballer des TSV Dachau 1865 haben den als Tabellendritter angereisten SV Heimstetten am Samstag zuhause 2:0 geschlagen. Im Kampf gegen den Abstieg waren dies drei enorm wichtige und zuvor nicht unbedingt eingeplante Punkte – Neudeutsch „Big Points“. Die Dachauer belohnten sich für eine Top-Leistung.
Die einen tanzten nach dem Abpfiff vor Freude, während wieder andere gedankenversunken nur den Moment genossen. Dank dieses Heimerfolgs können die Dachauer den Klassenerhalt wieder aus eigener Kraft schaffen – ohne Relegation. Denn Ismaning, der ärgste direkte Konkurrent, kam am Samstag mit 2:8 in Landsberg unter die Räder.
Die Dachauer spielten von der ersten bis zur 90 Minute voll konzentriert, sie stehen nun als Belohnung in der Tabelle wieder vollkommen verdient über dem Strich – sprich auf Platz 13, der in der Endabrechnung den direkten Klassenerhalt bedeuten würde.
„Das war ein absolut verdienter und erkämpfter Sieg gegen eine superspielstarke Truppe aus Heimstetten“, sagte Dachaus Trainer Orhan Akkurt nach dem Schlusspfiff. „Wir haben das an den Tag gelegt, was wir uns vorgenommen haben, 100 Prozent Vollgas.“
Nach den Ergebnissen des zurückliegenden Spieltages der Bayernliga Süd befinden sich sechs Teams in der Verlosung zur Abstiegsrelegation. Auch Pipinsried ist mit 40 Punkten noch betroffen, zudem Sonthofen (40), Rain (38), Dachau 1865 (37) sowie Ismaning (36) und Gundelfingen (32). Drei Spieltage stehen noch aus.
Pech für die Dachauer, dass Kapitän Mathias Leiber nach einem Kopfballduell in der 55. Minute mit einem Brummschädel vom Platz musste und der eingewechselte Quirin Hausdorf nach zehn Spielminuten verletzt wieder raus musste.
Die erste Halbzeit war ein intensives „Box-to-Box-Spiel“, eine Partie, die sich vornehmlich zwischen beiden Strafräumen abspielte; ohne eine einzige nennenswerte Toraktion hüben wie drüben. Die Dachauer machten die Räume geschickt sehr eng, Heimstetten kam dadurch nicht ins Spiel. Und je mehr Zeit verstrich, desto mehr schlug die Waage in Richtung Dachau aus. Als dann in der Halbzeit das Ergebnis aus Landsberg die Runde machte, kam bei den Spielern und Fans schon beste Stimmung auf.
Dachau legte nach Wiederbeginn mit Dampf los und erspielte sich eine deutliche Feldüberlegenheit. Vor schnellen Kontern der Gäste musste man jedoch immer auf der Hut sein. Die erste hundertprozentige Torchance hatte Antonios Masmanidis in der 58. Minute, als er von Marcel Kosuch nach einem Solo wunderbar freigespielt wurde, aber aus fünf Meter kläglich an SVH-Torwart Maximilian Riedmüller scheiterte.
Doch das war der endgültige Weckruf für die Akkurt-Elf, heute war ein Sieg möglich. Und die Dachauer Torgarantie, der Engländer John Haist, brachte den TSV 1865 in der 78. Minute mit dem Treffer zum 1:0 auf die Siegerstraße. Er verwandelte eine schöne Vorarbeit von Anthony Manuba aus fünf Metern sicher. Nur vier Minuten später machte Marcel Kosuch den Deckel aufs Spiel, als er nach einem unwiderstehlichen Sololauf über links elfmeterreif von den Beinen geholt wurde und den fälligen Strafstoß flach ins linke Eck verwandelte.