2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Abgezockt und routiniert: An Regenstaufs Sven Hofmann (links) kommt auch ein Topstürmer wie Kosovas Besmir Arifaj kaum vorbei. Rechts daneben Regenstaufs anderer neuer Co-Spielertrainer Sven Leppien.
Abgezockt und routiniert: An Regenstaufs Sven Hofmann (links) kommt auch ein Topstürmer wie Kosovas Besmir Arifaj kaum vorbei. Rechts daneben Regenstaufs anderer neuer Co-Spielertrainer Sven Leppien. – Foto: Thomas Schneider

Eglseder mit Trio übernimmt in Regenstauf

Drei Svens greifen dem neuen, alten Chefcoach Matthias Eglseder unter die Arme – Mehr Stabilität als geänderte TB-Marschroute

Umplanen war angesagt bei Fußball-Bezirksligist TB/ASV Regenstauf. Als sich der zum Saisonwechsel neu installierte Chefcoach Stefan Wagner Richtung SV Donaustauf aus dem Staub gemacht hatte, war eine Lösung jedoch schnell gefunden: Vereinsurgestein Matthias Eglseder wurde vom „Co“ wieder zum „Chef“, ihn assistieren als spielende Co-Trainer Sven Leppien und Sven Hofmann. Der dritte Sven im Bunde, Pensl, komplettiert Regenstaufs Trainerteam. Gemeinsam wollen die vier ihre Mannschaft entwickeln und voranbringen. Und sind hierbei auf einem guten Weg.

Keine „One-Man-Show“

Natürlich, Wagners plötzliches Ausscheiden war so nicht vorherzusehen. Einen Groll hegt man deshalb nicht in Regenstauf. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht und die angesprochene, interne Trainerkonstellation installiert – mit der man die restliche Saison angeht. Eine Lösung, die alle zufriedenstellt. Matthias Eglseder (46), dessen geplante Pause vom Trainerdasein kürzer ausfiel als angedacht, verrät: „Ich wollte es auf mehrere Schultern verteilen. Es soll keine One-Man-Show sein.“ Die drei Svens waren angetan von der Idee und gemeinsam mit ihnen funktioniere es bisher sehr gut. „Sie unterstützen mich in jeder Hinsicht“, so Eglseder, der Wagners Zusage gegenüber dem Bayernligisten aus Donaustauf, als ein Trainerkollege nachvollziehen kann.

Dem scheidenden Stefan Wagner war es mitunter zu verdanken, dass sich sieben neue Spieler dem TB/ASV anschlossen. „Wir haben im Kader insgesamt schon an Qualität und Quantität dazugewonnen, sind besser aufgestellt“, findet Eglseder. Aber nicht nur das: Eine Entwicklung innerhalb der Mannschaft ist deutlich spürbar. Gerade die vergangenen Spiele hätten laut dem Trainer gezeigt, „dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, in der einer für den anderen arbeitet. Das ist der richtige Weg.“

Vom Chef zum Co und zurück: Matthias Eglseder
Vom Chef zum Co und zurück: Matthias Eglseder – Foto: Thomas Schneider


Ganz ähnlich stuft Sven Hofmann die jüngsten Auftritte ein. „Wir haben uns am Anfang, weil viele neue Spieler nach Regenstauf gekommen sind, auch erst finden müssen.“ In der Zwischenzeit sei ein großer Schritt gegangen worden. Hofmanns Gefühl jetzt ist: „Vor allem in den letzten drei Spielen hatten wir eine Mannschaft auf dem Platz, die sich gegenseitig coacht, unterstützt und sich den Arsch aufreißt.“ Eglseder kann seinem Co-Trainer nur beipflichten: „Da wächst was zusammen.“

Dass im Oktober bereits Siege gegen Bad Abbach und Thalmassing heraussprangen, kommt nicht von ungefähr. Neben der angesprochenen Entwicklung wurde auch der Matchplan ein Stück weit angepasst. Es wird noch mehr Wert gelegt auf defensive Kompaktheit und generell mehr Stabilität im eigenen Spiel. Dieser Ansatz trug in den letzten Spielen, gegen spielstarke Teams, erste Früchte. Auch gegen den Tabellenführer FC Kosova (1:3) bot die Regenstaufer Bezirksliga-Elf ihrem treuen Anhang am vergangenen Sonntag trotz der Niederlage eine positive Leistung.

Ein Leader auf etwas ungewohnter Position

Zur neugewonnenen Stabilität trägt Sven Hofmann seinen Anteil bei. Während seiner zwölf Jahre beim Landesligisten FC Tegernheim war der 32-Jährige meist im zentralen Mittelfeld vorfindbar, bei Regenstauf ist er mittlerweile – mit Ausnahme eines Spiels – in die Innenverteidigung gerutscht. Für ihn persönlich kein Problem: „Hier habe ich vielleicht eine noch bessere Übersicht, da ich eigentlich das ganze Spiel vor mir habe und ich meine Mitspieler besser steuern kann. Dadurch haben wir mehr Sicherheit bekommen.“ Natürlich mache ein Spieler nicht viel aus, lacht Hofmann, es müsse im Gesamten passen. Im Vordergrund stünde der Teamerfolg. Und hier möchte Hofmann – vor allem den jüngeren Spielern – mittels seiner Ruhe, Erfahrung und Routine helfen. Das allerwichtigste sei, dass das Team zusammenwachse. „Sonst bringen mir die elf Besten nichts.“

Einige Angebote als Spieler und (Spieler-)Trainer zum Trotz, war der TB/ASV Regenstauf für Hofmann im Grunde die einzige Option. „Ich wohne seit längerem in Regenstauf und wollte einfach den Aufwand nicht mehr betreiben“, erläutert der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler vom SSV Jahn. An der Jahnstraße schätzt er das Gesamtpakt („ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt und zurechtgefunden“) und sieht Potenzial und Qualität in seiner neuen Mannschaft.

Matthias Eglseder lobt seinen spielenden „Co“: „Sven bringt seine Erfahrung und Führungsstärke mit ein, er tut uns auf dem Platz mit seiner Mentalität gut.“

Im Großen und Ganzen können die Regenstaufer mit der Hinserie in der Bezirksliga Süd und den 22 Punkten aus 13 Spielen (7/1/5) zufrieden sein. „Wobei wir den ein oder anderen Punkt ein bisschen wenig hergeschenkt haben“, moniert Hofmann. Der aktuelle siebte Platz ist in etwa das, was man sich für die Abschlusstabelle vorstellt. Der Aufstieg ist kein Thema. Auf alle Fälle macht der größer und größer werdende Zusammenhalt und Teamspirit Mut!

Aufrufe: 012.10.2022, 15:00 Uhr
Florian WürtheleAutor