2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
Salih Altin, Kapitän und Co-Trainer des TuS Asterlagen, spricht nicht von einem Kopfstoß.
Salih Altin, Kapitän und Co-Trainer des TuS Asterlagen, spricht nicht von einem Kopfstoß. – Foto: Ü.A

Das sagen beide Seiten nach dem Spielabbruch in Asterlagen

Bezirksliga, Gruppe 4: Ob es nun einen Kopfstoß gegeben hat oder nicht, wird womöglich der Sonderbericht des Schiedsrichters klären.

Am Sonntag kam es in der Bezirksliga zu einem aktuell viel diskutierten Spielabbruch in der Partie zwischen dem TuS Asterlagen und dem TSV Wachtendonk-Wankum (wir berichteten hier). Beim Stand von 1:1 nach rund 75 Minuten soll ein Zuschauer dem Wachtendonker Kai Baumeister vermeintlich einem Kopfstoß verpasst haben, worauf es letztlich zum Spielabbruch kam.

Gegenüber der NRZ äußerte sich nun Asterlagens Coach Tugay Yilmazer zu den Vorfällen durchaus selbstkristisch. "Der Verein hat in den vergangenen Jahren sehr viel getan, um das negative Image abzustreifen. Da tun solch ein Spielabbruch und die negativen Schlagzeilen, die sich daraus ergeben, natürlich richtig weh", erklärt er in der Dienstagsausgabe.

Auch der Kapitän und Co-Trainer Salih Altin kommt in dem Bericht zu Wort, schildert die Vorgänge aus seiner Sicht so: "Ein Zuschauer ist bei einer Rangelei wegen eines strittigen Freistoßes an die Wachtendonker Bank und stand mit einem Spieler Kopf an Kopf. Es wurde aber kein Kopfstoß ausgeführt, beide haben sich nur weggeschoben. Dabei ist der Wachtendonker Spieler zu Boden gegangen, aber wieder aufgestanden. Danach gingen die Wachtendonker in die Kabine und wollten nicht mehr weitermachen. Ich glaube nicht, dass eine solche Szene einen Spielabbruch nach sich ziehen muss", gibt er zu Protokoll.

Wachtendonker sprechen von Kopfstoß

Zitiert wird auch Timo Pastoors, der Sportliche Leiter der Wachtendonker. Der war nicht vor Ort, gibt demnach also nur die Schilderungen von Spielern und Trainern wieder, die ihm zugetragen wurden: "Als sich unser Spieler den Ball holen wollte, kam es zu einer Rangelei, an dessen Ende ein Zuschauer unserem Spieler einen Kopfstoß gegeben hat. Unser Spieler hat sofort gesagt, dass er nicht weiterspielen will. Auch andere Spieler wollten nicht weitermachen. Der Schiedsrichter selbst wollte weitermachen." Im letzten Punkt, dass der Schiedsrichter also weiterspielen lassen wollte, besteht offenbar Einigkeit.

Theoretisch wäre es nun also denkbar, und oft wird in solchen Fällen von der Sportgerichten auch so geurteilt, dass das Spiel mit 0:2 gegen beide Teams gewertet wird. Den Asterlagenern könnte dann zum Vorwurf gemacht werden, dass der Ordnungsdienst den Vorfall nicht verhindert hat, den Gästen wiederum, dass sie das Spiel nicht fortsetzen wollen. Eine Anzeige gegen den Zuschauer, zu der Pastoors dem Spieler geraten hatte, hat dieser bisher wohl nicht gestellt. Vieles wird aber fraglos auch vom Sonderbericht des Schiedsrichters abhängen.

Kurios war auch ein Platzverweis mit Gelb-Rot, den sich Asterlagens Ali Basaran am Rande noch einhandelte. Nach der Rangelei, die dem Abbruch vorausging, hatte er die Gelbe Karte gesehen. Als die Spieler dann vom Platz gingen, zog sich Basaran das Trikot aus, was die Ampelkarte nach sich zog, weil der Schiedsrichter das Spiel noch nicht offiziell beendet hatte. Auch etwas für das Kuriositätenkabinett des Fußballs.

Aufrufe: 05.9.2023, 12:45 Uhr
Sascha KöppenAutor