2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Wenzel
F: Wenzel

Zwei Teams sind überragend in der B-Liga Süd

In der südlichen Kreisliga B dominieren der Neuenheerse/Herbram und der TuS Willebadessen die Saison. Die SG Diemel-Süd kann die letzte Chance auf den Klassenerhalt nicht nutzen

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Während sich der FC Neuenheerse/Herbram und der TuS Willebadessen an der Spitze einen Zweikampf lieferten, rotierte das Tabellenmittelfeld von Spieltag zu Spieltag munter umher. Ein Absteiger stand früh fest. Die SG Diemel-Süd zitterte über den Saisonabschluss hinaus.
MEISTERSCHAFTSRENNEN
Der Aufstiegskampf wurde dieses Mal ligaübergreifend ausgetragen. Der Abstieg des Bezirksligisten Stahle in die Kreisliga A hatte auch für die B-Liga im Südkreis Folgen: Der Meister durfte nicht direkt aufsteigen, sondern musste sich in einem Relegationsspiel gegen den Spitzenreiter des Nordkreises durchsetzen. Bis dahin war es aber sowieso ein langer Weg. Während sich Großeneder/Engar und Gehrden/Altenheerse, die zu Saisonbeginn noch oben mitmischten, schnell aus dem Titelrennen verabschiedeten, entbrannte ein Zweikampf zwischen den Nachbarn aus Willebadessen und Neuenheerse/Herbram, die beide den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben hatten.
Woche für Woche wurden die Teams diesem Vorhaben gerecht und wenn mal gepatzt wurde, dann im Gleichschritt. Es hatte fast epischen Charakter, als ausgerechnet das Spitzenduo das letzte Spiel des Jahres 2016 auf dem verschneiten neuen Kunstrasen in Neuenheerse austrug. Beide wollten als Führender überwintern und das merkte man dem dramatischen Spiel an: Willebadessen ging auf dem rutschigen Geläuf mit einer 2:0-Führung in die Pause, aber die Hausherren drehten das Spiel im Lauf des zweiten Durchgangs auf 4:2. „Der Sieg war auch moralisch ganz wichtig für uns“, blickte FC-Trainer Werner Schuck zurück, „da haben wir gemerkt, dass wir immer zurückkommen können. Das hat uns für die Rückrunde einen Schub gegeben.“

»Das hat uns für die Rückrunde einen Schub gegeben«

Der FC Neuenheerse/Herbram ließ sich in der Folge nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Obwohl auch die Willebadessener weiterhin eine überragende Saison spielten, stand die Schuck-Elf zwei Spieltage vor Ende als Meister fest. Das Rückspiel beim Willebadessener Sportfest ging klar an die Platzherren (8:0), denn der frischgekrönte Champion schonte das Personal schon für die Relegation gegen den hohen Favoriten Brakel II und trat fast mit einer Altherrenmannschaft an.
Dass sich der FC auf dem neutralen Grund in Bad Driburg durch eine taktisch clevere und sehr überzeugende Defensivschlacht zum 1:0-Sieg kämpfte, ist bekannt. Neuenheerse/Herbram spielt in der nächsten Saison A-Liga und Willebadessen wird erneut als heißer Titelkandidat einer noch hochkarätigeren B-Klasse gehandelt werden.
Im Kampf um Platz drei setzte sich Gehrden/Altenheerse gegen die Nachbarn aus Siddessen/Niesen durch. Der Erfolg veranlasste Trainer Michael Puhl dazu, seinen Vertrag bei den Schwarz-weißen zu verlängern.
DER ABSTIEGSKAMPF
Für die Reserve des FC Germete-Wormeln war der Zug früh abgefahren: Nur zwei Siege holte die Mannschaft von Stefan Branke in dieser Spielzeit. Trotzdem muss festgehalten werden, dass das Team bis zum Schluss um jeden Zähler kämpfte – trotz erheblicher Personalprobleme. Das ist aller Ehren wert und so verabschiedet sich der FC erhobenen Hauptes aus der Liga.
Spannender gestalteten es drei andere Teams: Hohenwepel sorgte immer wieder durch unerwartete Punktegewinne für Aufsehen, wie beim 2:2 gegen Willebadessen, ließ ansonsten aber viel liegen. Kurz vor Schluss stand für die Borussia dann ebenfalls der Abstieg fest. Nachdem sich abzeichnete, dass es wohl drei Absteiger geben würde, zog Diemel Süds Trainer Gisbert Richter Ende April die Reißleine. Er wollte durch seinen Rücktritt der Mannschaft einen neuen Impuls geben und übergab das Amt an Michael Eckersberg. Tatsächlich schien dem Team nun bewusst zu sein, in welcher Situation es steckte, denn es wurde wieder gekämpft.
Die Luft wurde trotzdem enger, weil auch Peckelsheim-Eissen-Löwen II die Ergebniskrise überwunden zu haben schien. Als Diemel-Süd trotz mehrerer Gelegenheiten am 28. Spieltag nicht über ein 1:1 gegen Blau-Weiß Desenberg hinauskam, stand das vorentscheidende Spiel gegen den FC PEL II an. An einem Donnerstagabend merkten die Zuschauer den Teams auf der Eissener Asche an, um was es ging. Letztlich rettet sich die Viereck-Elf durch einen 2:1-Sieg und für Diemel-Süd war der Abstieg zunächst beschlossen.
Dann wurde allerdings Resthoffnung geschürt: C-Ligist Willebadessen II verzichtete auf den Aufstieg, was eine Reihe weiterer Relegationsspiele nach sich zog. Diemel-Süd erhielt erneut die Chance, sich gegen den Drittletzten der B-Liga Nord, den TuS Godelheim, zu retten. Auch hier schaffte es die Spielgemeinschaft nicht, sich durchzusetzen – 3:5 hieß es am Ende. Somit muss die junge SG den Neuanfang im Kreisligaunterhaus wagen.
TORE, TORE, TORE
Am letzten Spieltag wurde die 1.000-Tore-Marke geknackt: 1010 Treffer waren es insgesamt, das sind über vier pro Partie. Die mit Abstand am meisten schoss Willebadessens Mario Scholtz, der auf stolze 39 Treffer kommt. Dahinter folgt Stephan Sprock, der mit 26 Torerfolgen maßgeblich am Aufstieg seines Teams beteiligt gewesen ist. Wäre er am Ende nicht lange verletzt ausgefallen, hätte er auch ein Wörtchen um die Torjägerkanone mitgeredet.
Den höchsten Saisonsieg feierte übrigens die SG Dalhausen/Tietelsen-Rothe, die wegen erheblicher Personalprobleme nicht mehr am Kampf um einen Podestplatz teilnehmen konnte: Mit 10:0 setzte sich die Elf von Spielertrainer Serhat Kara gegen die Reserve des VfR Borgentreich II durch.

Torjäger

Aufrufe: 07.7.2017, 08:31 Uhr
Carsten ZimmermannAutor