2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: André Nückel

"Wollen die A-Liga ein bisschen aufmischen"

Geburtstagsinteriew mit Semih Ergin (29) +++ Wechsel zu TIV Nettetal soll Zeichen setzen +++ Angebote aus höheren Ligen abgelehnt +++ Gefährliches Offensivduo mit Dennis Hoffmann

Semih Ergin hat im Amateurfußball schon viel gesehen. Der Mittelfeldspieler, der an diesem Montag 29 Jahre alt wird, hat jahrelang für den VfR Krefeld-Fischeln in der Oberliga Niederrhein gespielt. Doch im vorigen Sommer wechselte er überraschend in die Kreisliga B zum SuS Schaag.

Zur neuen Saison wird er sich TIV Nettetal, dem A-Liga-Aufsteiger, anschließen. Mit einem sportlichen Vorbild will er nicht nur für Furore sorgen, sondern auch die Außendarstellung des Vereins stärken. Darüber und über Angeboten aus höheren Ligen sowie eigenen Zielen haben wir mit dem Mitarbeiter des Logistikunternehmens Eurobau-Trans um den ehemaligen Fischeln-Coach Josef Cherfi gesprochen.


Als gestandener Oberliga-Spieler bist du 2018 nach Schaag gewechselt. Für den SuS hast du in der Kreisliga B 39 Scorerpunkte aufgelegt. Den Aufstieg habt ihr knapp im Zweikampf gegen TIV Nettetal verpasst. Warum hast du dich für den Schritt in die Kreisliga entschieden?
Ergin: Ich damals nach Schaag gewechselt, weil mir alles zu viel wurde mit meiner Arbeit und neuen Projekten. Ich musste irgendwo kürzertreten. Daher habe ich für mich entschieden, dass ich meinen Fokus auf meinen Job setze und mich in meinem Job weiterentwickeln möchte. Weiterhin hatte ich ständige Rückenbeschwerden, wodurch ich mehrere Wochen pausieren musste. Aus diesem Grund musste ich ebenfalls kürzertreten und bin dann dahin gewechselt, wo ich quasi mit dem Fußball angefangen habe. Ich wurde super aufgenommen und hatte versprochen, aufzusteigen. Das hat leider am Ende nicht geklappt. Es war eine große Enttäuschung. Es war zu der Zeit eine sehr schwierige Entscheidung von der Oberliga in die B-Liga zu wechseln. Am Ende habe ich es nicht bereut.

Sicherlich hättest du die Möglichkeit gehabt, im Sommer in eine höhere Liga zu wechseln.
Ergin: Ich habe ein paar Angebote aus der Landes- und Bezirksliga erhalten. Allerdings ist das nicht mehr unbedingt machbar, da ich jetzt als Niederlassungsleiter in Dorsten arbeite. Das hätte mit der Zeit nicht gepasst, ich müsste denn oftmals Training absagen und ich kenne das selber: Wenn man Geld verdient, dann muss man immer am Ball bleiben. Bevor ich ein schlechtes Bild von mir abgebe, bleibe ich lieber in den Kreisligen, damit ich im Nachhinein keine Probleme habe, auch mal ein Training oder ein Spiel abzusagen. Aber da ich noch jung bin, ist das kein Grund nicht, nochmal höher zu spielen.


Die Offensive von TIV war im abgelaufenen Aufstiegsjahr mit 134 Toren bereits stark. Neben dir kommt auch Dennis Hoffmann aus der Bezirksliga. Ihr habt einiges vor.
Ergin: Dennis Hoffmann ist, seitdem ich ihn kenne, mein Vorbild. Er war ebenso ein Grund, zu TIV zu wechseln. Ich habe viele Fußballer kennengelernt, bis dato allerdings keinen wie Dennis Hoffmann. Und was wir vorhaben? Wir wollen uns mit Sicherheit schnell anpassen. Weiterhin der Mannschaft helfen, um die neuen Ziele zu verfolgen. Wir beide haben genug Erfahrung, um alle mitzuziehen. Die Mannschaft ist super aufgestellt und wir wollen die A-Liga ein bisschen aufmischen!

Welche Ziele verfolgst du individuell für die kommende Saison?
Ergin: Das wichtigste Ziel für die kommende Saison ist, verletzungsfrei zu bleiben. Weiterhin möchte ich meine Scorerpunkte verbessern. Zudem wollen wir die Siegesserie von TIV so lang wie möglich beibehalten und gucken, dass wir in der A-Liga nach sieben Jahren wieder ein Zeichen setzen.

Du bist jetzt 29 Jahre alt und befindest dich im besten Fußballer Alter. Was möchtest du noch erreichen?
Ergin: Ich würde gerne in die Bezirksliga aufsteigen. Das Hauptziel ist aber, das Image von TIV Nettetal nach außen attraktiver zu gestalten, sodass jeder bald sehen wird, dass der Verein unmögliche Dinge schaffen kann – wie den Aufstieg in die Kreisliga A.
Aufrufe: 01.7.2019, 12:31 Uhr
André NückelAutor