2024-04-29T14:34:45.518Z

Spiel der Woche
Im Spitzenspiel vor wenigen Wochen überraschte Thuisbrunn (in blau) den favorisierten FC Pegnitz (schwarz), gegen Egloffstein ist man nun selbst der Gejagte (F.: Maxbauer).
Im Spitzenspiel vor wenigen Wochen überraschte Thuisbrunn (in blau) den favorisierten FC Pegnitz (schwarz), gegen Egloffstein ist man nun selbst der Gejagte (F.: Maxbauer).

Wo die Protestanten auf die Katholiken treffen

Der FC Thuisbrunn empfängt im Nachbarschaftsduell den SC Egloffstein und ist Favorit

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Ein hitzig geführter Kampf um die Vorherrschaft in der Nachbarschaft ist das Fußballderby zwischen dem FC Thuisbrunn und dem SC Egloffstein in der A-Klasse 4 nicht mehr. Trotzdem steht am Samstag ab 16 Uhr für beide Teams einiges auf dem Spiel.

„Früher wurde die große Rivalität auf dem Platz ausgetragen, heute pflegen wir ein fast freundschaftliches Verhältnis“, sagt der Egloffsteiner Abteilungsleiter Christoph Ledig. Der SC aus dem katholischen Egloffstein und der FC aus dem protestantischen Thuisbrunn hätten erkannt, dass aufgrund des großen Nachwuchsmangels eine Zusammenarbeit im Jugendbereich für beide Seiten von Vorteil sei. Das Ergebnis der fruchtbaren Kooperation: Auf dem Platz stehen sich Spieler gegenüber, die teilweise gemeinsam in der Jugend beim heutigen Thuisbrunner Coach Dieter Bernhardt das Kicken lernten. „Da herrscht auf dem Platz natürlich nicht Krieg”, weiß Ledig.

Drei Punkte wollen trotzdem beide Mannschaften, die allerdings mit unterschiedlichen Zielsetzungen in dieser Saison unterwegs sind. Thuisbrunns Abteilungsleiter Norbert Dennerlein lässt keinen Zweifel daran, dass sich der einst stolze Kreisligist in der A-Klasse nicht zu Hause fühlt. Um den Eigengewächsen auch einen Anreiz zu bieten, im Verein zu bleiben, soll der Aufstieg her: „Wir wollen und müssen zumindest um eine Klasse hinauf. Wenn nicht schon in dieser Saison, dann wenigstens mittelfristig.” Acht Neuzugänge aus den umliegenden Vereinen wie Wolfsberg, Gräfenberg, Geschwand oder Hiltpoltstein verstärkten im Sommer den FC-Kader. Der Erfolg spricht bisher für die Mannen von Trainer Bernhardt, in den 90er Jahren bei Jahn Forchheim einer der technisch besten Bayernligakicker. Ungeschlagen mit zwölf Punkten (drei Siege, drei Unentschieden) aus den ersten sechs Partien rangiert Thuisbrunn als Fünfter nur einen Zähler hinter Kreisklassen-Absteiger und Aufstiegsfavorit Michelfeld. Ebenfalls auf Augenhöhe sind Vorjahres-Vizemeister Kirchenbirkig, Absteiger Glückauf Auerbach und der SV Plech.

Beim Nachbarn in Egloffstein werden nach dem Abstieg aus der Kreisklasse im Frühsommer 2012 indes kleinere Brötchen gebacken. „Für uns geht es darum, möglichst rasch das Abstiegsgespenst zu vertreiben“, erklärt Christoph Ledig. Der Tabellendreizehnte der Vorsaison hat bisher acht Punkte (2 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen) auf dem Konto und schon fünf Zähler Vorsprung vor den drei Abstiegsplätzen. „Die Mannschaft hat sich bislang nicht schlecht verkauft, Platz 8 ist ein realistisches Ziel“, betont Ledig, sieht Gastgeber Thuisbrunn jedoch als Favorit: „Auch wenn es schön wäre, dort etwas mitnehmen, glaube ich, dass wir einen Tick schwächer sind.”

Die Favoritenrolle seiner Elf nimmt Bernhardt durchaus an. Er sieht den wesentlichen Unterschied in der Konstanz: „Die Egloffsteiner sind eine Überraschungstüte. Da gewinnen sie gegen den SV Auerbach II 5:2 und bei Troschenreuth II sogar 7:2, verlieren aber gegen Bieberbach zu Hause 3:6.” Verzichten müssen die Hausherren wohl auf den angeschlagenen Alexander Nagy und auf Marco Schäff. Im Team von SC-Trainer Dalibor Ciric dürften im Derby Daniel Bernhardt und Jakob Schäfer fehlen.

Aufrufe: 020.9.2013, 20:30 Uhr
Bruno Brostean (NN Forchheim)Autor