2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Muss einer der Führungsspieler den Neuzugängen (re.) weichen? Reiner Maurer hat die Qual der Wahl. Rauchensteiner, Ersugnur, Gillmeier, Krieglmeier, Schmiedl
Muss einer der Führungsspieler den Neuzugängen (re.) weichen? Reiner Maurer hat die Qual der Wahl. Rauchensteiner, Ersugnur, Gillmeier, Krieglmeier, Schmiedl

Wer muss den Neuzugängen bei Türkgücü-Ataspor weichen?

Trainer Reiner Maurer hat die Qual der Wahl

Bei Türkgücü-Ataspor rauchen die Stifte. Bereits zehn Neuzugänge setzten ihre Unterschrift unter einen Vertrag. Doch den Neuen muss im Kader Platz gemacht werden.

In den vergangenen Wochen gab der SV Türkgücü-Ataspor München einige Neuzugänge für die kommende Saison bekannt. Verstärkungen fanden durch Routiniers wie Michael Zant, der vom VfB Eichstätt kam, jedoch momentan noch verletzt ist und Thomas Haas, den es ebenfalls aus Eichstätt nach München zog, ihren Weg zum Bayernliga-Meister. Außerdem lotsten die verlockenden Bedingungen bei Türkgücü-Ataspor auch Talente wie Kilian Fischer von der Grünwalder- an die Heinrich-Wieland-Straße zum Regionalliga-Aufsteiger. Auch Maximilian Engl, der seinen Posten im Tor des VfR Garching verlässt, freut sich auf „eine spannende Herausforderung“ im Kader von Reiner Maurer. Die professionellen Bedingungen findet man auch in der Planung des Trainingslagers während der Saisonvorbereitung.

Der diesjährige Vorbereitungsurlaub verschlägt die Mannschaft um den neuen Trainer Reiner Maurer nach Bad Gögging in das bescheidene 4-Sterne-Superior-Hotel Marc Aurel. Hier gastierten bereits Mannschaften wie Manchester City, Fenerbahce Istanbul, die türkische Nationalmannschaft und der FC Augsburg. In den sechs Tagen Ende Juni sind acht Trainingseinheiten und ein Testspiel angesetzt, bei dem der Gegner jedoch noch nicht feststeht. Neben zwei Fußballplätzen bietet das Hotel auch einen hoteleigenen 9-Loch-Golfplatz, sowie 19 Konferenzräume, in denen die Vorbereitung auch in der Theorie optimal durchgeführt werden kann.

Maurer wird voraussichtlich „einen kleinen Kader mit 20 Spielern haben“

Wer als Spieler in den 100 Kilometer entfernten Kurort mitreisen darf, wollen die Verantwortlichen von Türkgücü-Ataspor noch nicht bekannt geben. Coach Maurer stellte jedoch in einem Interview klar, dass er, neben drei Torhütern, „einen kleinen Kader mit 20 Spielern haben“ wird. Da der Kader in der aktuell noch laufenden Saison bereits denselben Umfang aufweist, müssen den zehn bereits feststehenden Neuzugängen des Regionalliga-Aufsteigers einige bisherige Kräfte weichen. Kaderplaner Robert Hettich merkte in einem Telefonat an, dass bisher keine Abgänge feststehen.

Einige Führungsspieler haben bereits ihre schriftliche Zusage für die kommende Saison abgegeben. Bereits im Februar unterzeichnete Kapitän Yasin Yilmaz und verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr. Ebenfalls im Februar unterschrieb Defensiv-Allrounder Arbnor Segashi eine Vertragsverlängerung bis 2020. Im April gab auch Stürmer Masaaki Takahara bekannt, noch mindestens ein Jahr im Dress von Türkgücü-Ataspor aufzulaufen.

Einige wichtige Kräfte der vergangenen Saison können also bereits für der kommenden Spielzeit planen. Ersatzspieler, die schon in der vergangenen Saison wenig Einsätze zu verzeichnen hatten, werden sich jedoch kaum im Kader halten können. Da die Bayernliga-Meister „nicht in die Regionalliga aufsteigen, um dort nur die Klasse zu halten“, müssen sowohl bei den Spielen, als auch in den Trainingseinheiten spielerisch die Voraussetzungen stimmen.

Keine Reservemannschaft für Jugend- und Ersatzspieler

Was für den Verein und die Mannschaft sicherlich eine Bereicherung ist, wird im Gegenzug für einige Spieler Lebewohl bedeuten. Alternativen im Verein wird es nicht geben, denn laut Kaderplaner Hettich wird es auch in der kommenden Spielzeit keine zweite Mannschaft geben. Die Möglichkeit ein Auffangbecken für Spieler mit geringen Einsatzzeiten zu schaffen, bleibt also aus. Auch das Heranführen von Eigengewächsen aus der Jugend in die erste Mannschaft wird aufgrund der wachsenden Anforderungen schwerer. Sollte für einige Spieler von Türkgücü-Ataspor keine Zukunft in der Regionalligamannschaft infrage kommen, müssen diese also den Verein wechseln, um weiterhin auf dem Platz stehen zu können.

Wie der finale Regionalliga-Kader der Maurer-Elf aussehen wird, hofft Hettich pünktlich zum Trainingsstart am 10.6. bekannt geben zu können. Sollte alles nach Plan verlaufen, steht zu diesem Zeitpunkt die Mannschaft für die kommende Saison fest und es befinden sich alle Spieler Vorort in München. Nur zwei Wochen später geht es dann zu dem einwöchigen Trainingslager nach Bad Gögging, in dem „sowohl fußballerische, als auch teaminterne Feinschliffe in Ruhe durchgeführt werden“, so wird Präsident Hasan Kivran in einer Pressemitteilung von Türkgücü-Ataspor zitiert.

Die Auswahl des Kaders wird wohl durch einige Einzelgespräche und individuell entschieden werden. Laut Maurer wird man „bei Türkgücü künftig Profibedingungen mit sechs Trainingseinheiten pro Woche“ vorfinden. „Spieler wie Christoph Rech oder Yasin Yilmaz“ befinden sich beispielsweise bereits in der Arbeitswelt und werden nur zu den Trainingseinheiten am Abend beiwohnen können. Wer in der kommenden Saison unter Maurer im Kader und in der Stammelf stehen wird, wird man sehen. Klar ist jedoch, dass Türkgücü-Ataspor mit den Voraussetzungen ein Wörtchen in der Regionalliga mitreden kann und will.

Aufrufe: 015.5.2019, 16:30 Uhr
Münchner Merkur / Eric NestlerAutor