2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Werner Ehle sieht den VfL zum Ende der Saison unter den ersten Sieben.
Werner Ehle sieht den VfL zum Ende der Saison unter den ersten Sieben. – Foto: Heidi Sturm

Vor dem Tor ist noch Luft nach oben

VORSCHAU A-KLASSE BAD KREUZNACH +++ VfL Rüdesheim spielt in der A-Klasse eine solide Saison, kann in puncto Abschlussstärke aber noch zulegen +++ Sonntag gegen SG Monzingen/Meddersheim

Rüdesheim. Sieben Siege aus 14 Partien, dazu vier Unentschieden und erst drei Niederlagen. Ex-Bezirksligist VfL Rüdesheim spielt eine ebenso solide wie sorgenfreie Runde in der Fußball-A-Klasse Bad Kreuznach. Vor dem Heimspiel am Sonntag (14.30 Uhr) gegen die SG Monzingen/Meddersheim sprach FuPa mit Werner Ehle, dem Sportlichen Leiter des VfL, über die langen Verletzungspausen der Spielertrainer Waldemar Hass und Gürkan Satici, die mannschaftsinternen Aufsteiger und darüber, ob in Sachen Wiederaufstieg vielleicht doch noch etwas geht.

Herr Ehle, sind Sie immer noch in Hochstimmung? Am Sonntag haben Sie Roxheim ja in der Nachspielzeit den Sieg noch geklaut.

Leider haben unsere beiden aktiven Mannschaften zeitgleich gespielt und ich war bei unserer zweiten Mannschaft in Winzenheim. Aber dennoch habe ich mich über unseren Punktgewinn in letzter Sekunde in Roxheim sehr gefreut.

Diese Runde läuft es punktetechnisch deutlich besser. Warum?

Wir haben in unserem Kader eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Wir sind aber auch in der Breite des Kaders besser aufgestellt als im vergangenen Jahr. Unsere beiden neuen Spielertrainer Waldemar Hass und Gürkan Satici haben sich von Anfang an toll ergänzt und die Basis für den momentanen Erfolg geschaffen.

Platz vier in der Tabelle sieht gut aus. Der Rückstand zum zweiten Platz beträgt sechs Zähler. Geht da noch etwas nach oben?

Wir haben uns vor der Saison einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel gesetzt. Davon möchte ich auch nicht abweichen. Mit der SG Monzingen/Meddersheim, der SG Meisenheim, dem TSV Hargesheim und der SG Pfaffen-Schwabenheim haben wir ja nicht gerade ein leichtes Programm vor der Brust…

Wo sehen Sie derzeit die Stärken und Schwächen des Teams?

Ein großes Plus in diesem Jahr ist die mannschaftliche Geschlossenheit, hier arbeitet jeder für jeden und das mit sehr großem Einsatz. Eine Schwäche ist sicherlich der Torabschluss.

Wo besteht das größte Steigerungspotenzial?

Das ist eine schwere Frage. Ich sehe aber hier das größte Steigerungspotenzial in unseren Standardsituationen. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann wir zuletzt mal einen Freistoß direkt verwandelt haben.

Wer sind die drei wichtigsten Führungsspieler im Kader?

Das sind natürlich unsere erfahrenen Spieler Sinan Aydin im Tor, Patrick Schäfer in der Innenverteidigung sowie unsere beiden Spielertrainer Waldemar Hass und Gürkan Satici, die ja leider verletzungsbedingt schon seit fünf bis sechs Wochen fehlen.

Welcher Spieler hat in dieser Runde den größten Sprung gemacht?

Mit Silas Glockner, Denis Gontscharow und Kevin Urban möchte ich hier drei Jungs nennen, die für mich bisher eine sehr positive Entwicklung hingelegt haben. Dies heißt aber nicht, dass der Rest schlechter geworden ist.

Gürkan Satici ist ein Spielertrainer, der weiß, wo das Tor steht. Was zeichnet ihn aus?

Dies ist richtig, leider ist er ja jetzt schon lange verletzt und konnte uns in den letzten Spielen nicht helfen. Ich bin mir aber sicher, dass er uns noch sehr viel Freude bringen wird. Ein großes Plus von Gürkan ist seine positive Ausstrahlung als Mensch. Genauso wie Waldemar Hass sind beide ein echter Glücksgriff für unseren VfL.

Wie viele Punkte hätten Sie mehr geholt, wenn Satici nicht so lange ausgefallen wäre?

Dies ist eine hypothetische Frage – und nicht zu beantworten. Wir haben allerdings in den Wochen, in denen er nicht gespielt hat, auch nicht so viele Punkte abgegeben. Die Verletzung an seiner Hand ist übrigens fast ausgeheilt. Die Chancen, dass er im Spiel gegen Monzingen am Wochenende sein Comeback feiern kann, stehen bei 50 Prozent.

Ihr nächster Gegner SG Monzingen/Meddersheim ist zuletzt gegen den FSV Rehborn böse unter die Räder gekommen und verlor auch beim 1:3 im Nachholspiel gegen Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim. Wären Sie am Sonntag daher schon mit einem knappen Sieg zufrieden?

Natürlich wäre ich mit einem knappen Sieg gegen Monzingen zufrieden. Im Pokalspiel hat Monzingen uns geschlagen – dies möchte die Mannschaft sicherlich korrigieren. Allerdings wird es ganz bestimmt wieder ein Spiel auf Augenhöhe.

Was wollen Sie von Ihren Jungs sehen gegen die SG?

Die Jungs sollen einfach so weiter machen wie zuletzt. Solange wir unseren Einsatz und den Willen zeigen wie bisher, werden wir noch einige Punkte holen.

Welche Spieler werden am Sonntag definitiv ausfallen und warum genau?

Der langzeitverletzte Waldemar Hass mit Kreuzbandriss und Tumaj Deghan berufsbedingt werden uns fehlen.

Ihr Tipp: Wie geht es am Sonntag aus – und auf welchem Platz steht der VfL nach dem letzten Spieltag am 24. Mai?

Es wird wohl ein ziemlich enges Ergebnis geben. Mein Tipp lautet 1:1. Nach Ende der Runde springt wohl eine Platzierung zwischen fünf und sieben für uns heraus.

Zur Person

Werner Ehle agiert beim VfL Rüdesheim seit sechs Jahren als Vorstand der Abteilung Fußball. Von der E-Jugend bis in den Aktivenbereich trug der gebürtige Bad Kreuznacher das Trikot der SG Eintracht Bad Kreuznach, danach kickte er bei TSV Hargesheim, FC Sobernheim und SW Bad Kreuznach. Die höchste Klasse, in der Ehle aktiv war, war die Verbandsliga. Im Alter von 26 Jahren begann der heute 56-Jährige seine Karriere als Spielertrainer und Trainer (SV Traisen, VfL Sponheim, TuS Laubenheim, SV Waldlaubersheim und TuS Stromberg). Werner Ehle wohnt seit 30 Jahren in Rüdesheim und arbeitet als Außendienst-Mitarbeiter beim Fliesenzentrum Deutschland.

Aufrufe: 08.11.2019, 10:00 Uhr
Michael HeinzeAutor