2024-04-25T14:35:39.956Z

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Vor 12 Jahren wollte keiner Hellmann als Trainer

Dienstältester Übungsleiter der Fußball-Bezirksliga geht bei der SG Argental in seine 13. Saison

Laimnau / sz - Er hat als Trainer die SG Argental von der Fußball-Kreisliga B bis in die Fußball-Bezirksliga geführt. Dort spielt die SG Argental seit 2010 konstant auf hohem Niveau und auch überaus erfolgreich, erreichte in vier Spielzeiten immer einen einstelligen Tabellenplatz. In der vergangenen Saison bot man der SG Kißlegg im Kampf um die Meisterschaft lange die Stirn, schaffte am Ende aber ,,nur" den Aufstiegs-Relegationsplatz, scheiterte da aber in der ersten Runde am Vertreter des Bezirks Zollern, dem FC Winterlingen mit 1:2 nach Verlängerung. Die Rede ist von Siegfried Hellmann, der in seine 13. Saison als verantwortlicher Trainer des Bezirksligisten SG Argental geht.

Wenn es nach dem 58-jährigen Argentaler geht, soll eine weitere fünfte erfolgreiche Saison folgen. Sein Team zählt neben den üblichen Verdächtigen wieder mit zu den Meisterschaftsfavoriten in der Bezirksliga Bodensee, nachdem aus der Landesliga Staffel IV kein Team abgestiegen ist.

Aufstieg größter Erfolg

Bevor Siegfried Hellmann ins Trainergeschäft einstieg, spielte er 13 Jahre lang aktiv Fußball für den TSV Hergensweiler. Dazwischen schnürte er ein Jahr lang die Kickschuhe für die SG Argental. Sein größter Erfolg als Spieler war der Aufstieg mit dem TSV Hergensweiler in die Bezirksliga. Sein aktives Fußballerleben aber beendete er dann dort, wo alles begann, bei der SG Argental. ,,Ich wollte dort meine Karriere beenden, wo ich geboren bin, wo ich lebe und wo ich bis zu den A-Junioren gespielt habe", sagt Hellmann. Zum ersten Mal mit dem Trainerhandwerk in Berührung aber kam er beim TSV Hergensweiler, wo er als Co-Trainer arbeitete. Auf die Frage: Warum gerade Trainer in Argental, antwortete Hellmann einmal bescheiden: ,,Mich wollte sonst keiner."

Akribischer Arbeiter

Sein Markenzeichen: Trainingshose, T-Shirt und immer ein Klemmbrett in der Hand, worauf die Ereignisse des Spieles fein säuberlich dokumentiert werden. An der Linie ist er ebenfalls aktiv unterwegs, immer in Bewegung, mindestens genauso viel wie der ein oder andere Spieler. Die SG Argental bot der SG Kißlegg in der vergangenen Saison einen spannenden Kampf um die Meisterschaft, musste am Ende aber der SG Kißlegg den Vortritt lassen. Das, obwohl die SG Kißlegg gleich mehrere Steilvorlagen bot. Mann erinnere sich: Sechs Heimspiele in Folge verlor die SG Kißlegg zu Beginn der Rückrunde, ohne das die SG Argental daraus Kapital schlagen konnte. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Die Wachablösung gelang aber trotzdem.

Zwei Spieltage vor Saisonende lag Argental mit einem Punkt Vorsprung auf Tabellenplatz eins, verlor beim TSV Eschach mit 3:4, während die SG Kißlegg gleichzeitig beim SV Kressbronn buchstäblich in letzter Minute noch einen Punkt holte, und sich so wieder auf Tabellenplatz eins schob - Dank des besseren Torverhältnisses. Punktgleich ging es in den letzten Spieltag, bei dem die SG Kißlegg zu Hause gegen den FC Isny mit 2:0 gewann, Argental im Heimspiel gegen den SV Kressbronn aber patzte und 0:3 verlor, was für den SV Kressbronn den Klassenerhalt bedeutete und für die SG Kißlegg die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga Staffel IV. Verloren hatte man die Meisterschaft aber nicht am letzten Spieltag, sondern bei den sechs Heimpleiten der SG Kißlegg, die Argental nicht zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Da waren sich am Ende alle einig. ,,Ich bin schon noch mit den Ereignissen der vergangenen Saison beschäftigt", sagt Hellmann nach der verpassten Meisterschaft, ,,ich hab mir schon Gedanken gemacht, was falsch gelaufen ist, und was wir in der neuen Saison besser machen müssen." Das obwohl lange nicht klar war, ob man denn auch aufsteigen würde, wenn es denn dazu käme. Mit der Leistung beim Relegationsspiel war Hellmann trotz Niederlage nicht unzufrieden. ,,Wir haben uns in dieser Partie gegenüber der Punkterunde deutlich gesteigert", sagt Hellmann, ,,über die Leistung war ich erfreut, aber trotzdem enttäuscht." Am Ende nahm der FC Winterlingen den SGA-Verantwortlichen die Aufstiegsentscheidung ab. ,,Wenn eine Mannschaft alles gibt, dann muss man das am Ende eben sportlich nehmen", sagt Hellmann, ,,auch die Spieler waren enttäuscht". Gefreut hat Hellmann, dass viele Spieler von anderen Vereinen anwesend waren und die SG Argental unterstützt haben. Das alte Spieljahr ist abgehakt, die neuen Trainingspläne sind ausgearbeitet, längst steckt Hellmann in den Vorbereitungen zur neuen Saison.

Nach einer langen Saison mit Relegation ist das Team wieder ins Training eingestiegen. Der Kader ist fast identisch mit dem der vergangenen Saison und besteht fast ausnahmslos aus Eigengewächsen. Nico Bücker, der ein Jahr bei der SGA spielte, hat den Verein wieder verlassen und ist zum Landesligisten SV Kehlen gewechselt. Neu dazu gestoßen aus der eigenen Jugend sind Marius Späth und Daniel Baier. Und Sigi Hellmann gibt schon mal das Ziel für die neue Saison aus: ,,Wir wollen auf jeden Fall wieder vorne mitspielen, das muss unser Anspruch sein." Wie lange Sigi Hellmann der Bezirksliga als Trainer noch erhalten bleibt, ließ er offen. Fest steht nur: ,,Eine andere Trainerstation als die SG Argental wird es für ihn nicht mehr geben", sagt Hellmann.

Aufrufe: 029.7.2014, 17:08 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor